Garten ebnen: welche Kosten muss man rechnen?

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Nicht alle Grundstücke sind von Natur aus völlig ebnen. In manchen Fällen muss dafür etwas nachgeholfen werden. Welche Kosten man für das Einebnen eines Grundstücks veranschlagen muss, erfahren Sie vom Kostencheck-Experten in unserem Interview.

Frage: Was kostet das Einebnen eines Grundstücks?

Kostencheck-Experte: Das lässt sich pauschal nicht sagen. Die Kosten für das Einebnen hängen ausschließlich davon ab, wie stark uneben das Grundstück ist und wie groß es ist. Die Arbeiten müssen immer für den individuellen Einzelfall geplant werden, um die Kosten zuverlässig abschätzen zu können.

Grundsätzlich muss man zunächst einmal unterscheiden:

  • ob das Grundstück nur leichte Unebenheiten aufweist
  • ob es ein starkes Gefälle in einem größeren Bereich des Grundstücks gibt das komplett eingeebnet werden soll
  • ob bereits Erdreich auf dem Grundstück vorhanden ist (z. B. Aushub von der Baugrube oder vom Bau eines Pools)

Die Kosten liegen je nach Gegebenheiten und Art des Gefälles dann sehr unterschiedlich.

Gibt es auf dem Grundstück nur leichte Unebenheiten, reicht in den meisten Fällen ein Planieren des Untergrunds aus.

Das kann gegebenenfalls auch in Eigenregie durchgeführt werden, je nach Größe des Grundstücks und Ausmaß der Unebenheiten. Bei kleineren Unebenheiten reichen dafür oft sogar sehr einfache Werkzeuge.

Fachunternehmen verlangen für das Herstellen eines sogenannten Planums auf dem Grundstück im Allgemeinen 2 EUR pro m² bis 3 EUR pro m², wenn nichts abzugraben oder abzutragen ist. Ansonsten fallen deutlich höhere Kosten an.

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Sollen größere Unebenheiten beseitigt werden, muss ein Bagger ran

Wenn auf dem Gelände große Unebenheiten vorhanden sind, die entweder verfüllt oder abgegraben werden müssen, liegen die Kosten dafür deutlich höher. In vielen Fällen werden Sie mit mindestens 40 EUR pro m² bis 100 EUR pro m² bei aufwendigen Arbeiten rechnen müssen.

Sind größere Erdbewegungen erforderlich, müssen Sie gegebenenfalls noch mit deutlich höheren Kosten rechnen. Das Abtragen, Lagern und wieder Andecken von Oberboden wird in diesem Fall dann meist nach m³ berechnet. Für das Abtragen und Lagern von Mutterboden (bis 30 cm Tiefe) liegen die Kosten meist bei 5 EUR pro m² bis 10 EUR pro m². Bei größeren Mengen von Oberboden liegen die Kosten meist bereits bei 15 EUR pro m² bis 20 EUR pro m².

Weist ein Grundstück ein sehr großes Gefälle auf, kann auch eine Terrassierung und Abstützung der Terrassen erforderlich sein, um gerade Geländeflächen zu erhalten. Solche komplexen Arbeiten sind dann deutlich teurer. Die Kosten richten sich nach der individuellen Planung und dem individuellen Aufwand.

Wenn bereits Erdreich auf dem Grundstück vorhanden ist, das zum Ausgleich von Senken und Gefällen verwendet werden kann, bewegen sich die Kosten meist im Bereich von rund 15 EUR pro m².

Die Kosten für das Lagern und Anschütten sind in den meisten Fällen genauso hoch wie die Kosten für den Abtransport und die Entsorgung des Erdreichs. Zwischenlagern lohnt sich also meist.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Auf unserem Grundstück soll auf einer 500 m² großen Fläche zunächst das Gestrüpp und der Bewuchs entfernt und abtransportiert werden. Die verbleibende Fläche, die noch leichte Unebenheiten aufweist, soll planiert werden. Darauf soll später Rasen gesät werden.

Posten Preis
Roden von Gestrüpp und Bewuchs 2.650 EUR
Entfernen von 2 Wurzelstöcken mit je 30 cm Durchmesser 196 EUR
Entsorgungskosten Grünmaterial (Laden und Entsorgen) 4 m³ 120 EUR
Planieren der geräumten Fläche, Auffüllen von Unebenheiten 920 EUR
Gesamtkosten 3.886 EUR

Das vorliegende Kostenbeispiel bezieht sich lediglich auf einen konkreten Einzelfall und bestimmte örtliche Gegebenheiten. Die Kosten können in anderen Fällen auch deutlich unterschiedlich liegen.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für das Einebnen des Grundstücks ab?

Kostencheck-Experte: Hier muss einiges berücksichtigt werden:

  • der Grad der Unebenheit des Grundstücks
  • das Ausmaß der einzelnen Unebenheiten
  • die Größe des einzuebnenden Grundstücksteils
  • ob größere Gefälle begradigt werden müssen
  • ob bereits Erdreich vorhanden ist, das zum Auffüllen verwendet werden kann
  • ob Mutterboden angefahren und verteilt werden muss
  • ob Mutterboden abgegraben werden muss
  • ob Oberboden abgegraben werden muss
  • ob komplexe Lösungen wie eine Terrassierung nötig sind um ebene Flächen auf dem Grundstück zu schaffen
  • wie viel Erdreich bewegt werden muss
  • ob zusätzliche Arbeiten wie das Roden der Fläche, das Fällen von Bäumen oder das Entsorgen von Baumstümpfen erfolgen müssen
  • welche Bodenbeschaffenheit vorliegt (Bodenklasse)

Die Kosten lassen sich damit immer nur für einen konkreten Einzelfall planen. Pauschale Kostenangaben sind kaum möglich.

Was größere Erdarbeiten kosten können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Frage: Kann man ein Grundstück auch selbst einebnen?

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Eine Bodenwalze kann für relativ wenig Geld ausgeliehen werden


Kostencheck-Experte: Um ein einigermaßen professionelles Ergebnis zu erhalten braucht es etwas Fachwissen und Erfahrung. Ansonsten kann man am Herstellen einer wirklich ebenen und geraden Fläche häufig verzweifeln.

Einfache Methoden sind das Einsetzen einer Bodenwalze, die man für rund 10 EUR pro Tag im Baumarkt leihen kann oder das Ziehen einer Europalette kreuz und quer über das (zuvor gerodete) Grundstück. Kleine Vertiefungen kann man mit der Schaufel füllen und danach einebnen.

Bei Grundstücksflächen über 100 m² oder größeren vorhandenen Unebenheiten stößt man dabei meist aber schon an seine Grenzen.

Mini-Bagger kann man häufig zu vergleichsweise geringen Kosten mieten. Mehr über die Kosten für Mietbagger erfahren Sie finden Sie an dieser Stelle. Der Einsatz ist aber nicht ganz unproblematisch, man sollte zumindest über ein wenig Erfahrung im Umgang mit dem Bagger verfügen, wenn man auf ein einigermaßen brauchbares Ergebnis hinarbeitet.