Wenn die Ventile eines Heizkörpers sich mit der Zeit zugesetzt haben, kann ein Austausch der Heizkörperventile erforderlich sein. Ansonsten öffnet das Ventil möglicherweise irgendwann nicht mehr und der Heizkörper bleibt kalt. Mit welchen Kosten bei einem Austausch der Heizungsventile durch den Installateur zu rechnen ist und wovon die Höhe dieser Kosten abhängt, besprechen wir mit dem Kostencheck-Experten in unserem Interview.
Frage: Was kostet es, Heizkörper-Ventile tauschen zu lassen?
Kostencheck-Experte: In den meisten Fällen liegen die Kosten beim Austauschen eines einzelnen Ventils nicht besonders hoch, selbst wenn man die Arbeiten durch einen Fachmann vornehmen lässt.
In den meisten Fällen ist mit Kosten im Bereich von 50 EUR bis 100 EUR zu rechnen, wenn lediglich das Heizkörperventil getauscht werden soll. Wenn zusätzliche Arbeiten erforderlich sind oder höherer Aufwand besteht, können die Kosten allerdings auch höher liegen.
Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Bei einem unserer Heizkörper soll das Ventil ausgetauscht werden. Wir rufen einen Heizungsinstallateur, der den Austausch vornimmt.
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 24 EUR |
Materialkosten | 25 EUR |
Arbeitszeit | 36 EUR |
Gesamtkosten damit | 85 EUR |
Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf den Austausch eines Heizkörperventils bei einem bestimmten Heizkörpermodell und die Arbeitsleistung eines einzelnen Unternehmens. Die Kosten können je nach Art und Umfang der Arbeiten und der Preisgestaltung des jeweiligen Unternehmens auch deutlich unterschiedlich liegen.
Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten für den Austausch eines Heizungsventils?
Kostencheck-Experte: Zunächst sind die Materialkosten zu berücksichtigen. Manuell zu bedienende Heizungsventile kosten rund 8 EUR bis 20 EUR pro Stück, elektrisch arbeitende Heizungsventile sind mit 30 EUR bis 100 EUR dagegen deutlich teurer.
Elektronische Heizungsventile lassen sich auch über Funk aus der Ferne bedienen (Haustechniksteuerung) und haben häufig auch einen Temperatursensor und oft auch einen Fensterkontakt, der berücksichtigt, wann das Fenster des Raums geöffnet ist und auf die Temperaturänderung automatisch reagiert. Auch eine Regelung über Zeitsteuerung ist bei elektronischen Ventilen möglich.
Einbaukosten
Der Einbau eines neuen Thermostatventils ist in der Regel unproblematisch und nimmt nicht mehr als eine halbe Stunde in Anspruch. Während der Heizperiode müssen allerdings noch weitere Arbeiten (Leeren der Leitung, Schließen des Zulaufs) erledigt werden, um einen Austausch vornehmen zu können.
Wer die Einbaukosten sparen will, kann seine Heizkörperventile meist auch problemlos selbst austauschen, am besten macht man das in der heizfreien Zeit. Aus Sicherheitsgründen ist jedoch immer der Austausch durch den Fachmann empfehlenswert.
Frage: Wovon hängen die Kosten für den Austausch von Heizkörperventilen ab?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:
- um welche Art von Heizkörper (Heizkörpermodell) es sich handelt
- welche Ventile und Heizkörperteile getauscht werden (Vorlauf- und Rücklaufventil, zusätzlich Thermostatkopf, etc.)
- welcher individuelle Aufwand dafür besteht (Arbeitszeit)
- welches Ventilmodell verwendet werden muss (Materialpreis)
- die Preisgestaltung des ausführenden Unternehmens
- ob man das Heizkörperventil selbst tauscht (lediglich Materialkosten)
Gegebenenfalls sollte man beim Auswechseln mehrerer Heizkörperventile auch gleich einen hydraulischen Abgleich vornehmen lassen. Das kann helfen, in Zukunft Heizkosten zu sparen, indem die Einstellungen der Heizung optimiert werden. Mehr zu den Kosten für einen hydraulischen Abgleich finden Sie an dieser Stelle.
Frage: Wer muss die Kosten für den Austauch von Heizungsventilen tragen – Mieter oder Vermieter?
Kostencheck-Experte: Grundsätzlich sind alle Reparaturarbeiten an der Heizungsanlage Sache des Vermieters, der für die Instandhaltung und die Reparaturen aufzukommen hat. Im Zuge einer bestehenden Kleinreparaturklausel kann der Vermieter allerdings die Kosten auf den Mieter abwälzen. Von der Kleinreparaturklausel sind alle Teile der Wohnung erfasst, die dem häufigen und direkten Zugriff des Mieters ausgesetzt sind, daneben aber auch alle Installationsgegenstände von Strom, Wasser, Heizung und Gas.
Grundsätzlich ist ein solches Abwälzen auf den Mieter über eine bestehende Kleinreparaturklausel zulässig, solange sich die Reparaturkosten in einem angemessenen Rahmen halten (vereinbarte Grenzen von 50 EUR bis 100 EUR im Einzelfall und rund 200 EUR bis 300 EUR im Jahr sind durchaus noch zulässig).
Bei Eigentumswohnungen zählen die Heizkörperventile dagegen als Gemeinschaftseigentum, die Kosten für den Austausch trägt in diesem Fall daher die Eigentümergemeinschaft und nicht der einzelne Eigentümer. Dazu gibt es eine Entscheidung des Stuttgarter Oberlandesgerichts.