Wenn das Ausdehnungsgefäß (MAG) einer Heizungsanlage nicht mehr dicht ist, kommt es zu ständigen Druckschwankungen im Heizungskreislauf und zu laufendem Druckverlust. Das MAG muss ausgetauscht werden. Welche Kosten dafür zu erwarten sind, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Was kostet der Austausch eines Ausdehnungsgefäßes bei der Heizung?
Kostencheck-Experte: Die Kosten können von Anlage zu Anlage unterschiedlich liegen. Sie bewegen sich meist im Bereich von rund 200 EUR bis 400 EUR.
Im Vorfeld ist zunächst allerdings zu klären, ob
- lediglich ein zu geringes Stickstoffpolster im Ausdehnungsgefäß vorhanden ist
- lediglich das Kappenventil defekt ist
Ist lediglich das Stickstoffpolster zu gering, reicht ein Erneuern der Stickstoff-Füllung aus. Das MAG wird danach geprüft, ob es den Stickstoff halten kann. Ist das der Fall, ist die Reparatur damit abgeschlossen. Für diese Maßnahme fallen lediglich geringe Kosten für den Handwerker an.
Ist das Kappenventil defekt oder verschlissen, das MAG selbst aber noch intakt, braucht lediglich das Kappenventil ausgetauscht zu werden. Die Kosten für Kappenventile sind je nach Heizungsanlage unterschiedlich hoch. Sie liegen meist im Bereich von 15 EUR bis 30 EUR. Für den Austausch fallen Arbeitskosten im Bereich von rund 100 EUR an.
Wenn tatsächlich das MAG komplett ausgetauscht werden muss, liegen die Kosten höher. In vielen Fällen wird auch zusätzlich das Klappenventil gleich erneuert, um einem späteren Schaden durch den Verschleiß des Ventils vorzubeugen.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 30 EUR |
Materialkosten Ausdehnungsgefäß | 178 EUR |
Materialkosten Kappenventil | 17 EUR |
Arbeitskosten gesamt | 115 EUR |
Gesamtkosten | 340 EUR |
Dieses Kostenbeispiel bezieht sich auf einen konkreten Einzelfall. Die Kosten in anderen Fällen können unterschiedlich liegen.
Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für den Austausch eines Ausdehnungsgefäßes bei der Heizung ab?
Kostencheck-Experte: Hier sind zu berücksichtigen:
- die Kosten für das Ausdehnungsgefäß selbst
- die Kosten für den Aufwand beim Austausch (Arbeitskosten)
- die Kosten für eventuelle Zusatzleistungen (z. B. Austausch des Kappenventils, Fehlersuche, etc.)
Zusätzlich sind noch Anfahrtskosten und allgemeine Aufwendungen (zusätzliche Arbeitszeit) möglich. Anfahrtskosten können durch einen vorhandenen Wartungsvertrag gedeckt sein.
Frage: Welche Kosten muss man für ein Ausdehnungsgefäß bei der Heizung ungefähr rechnen?
Kostencheck-Experte: Die Kosten richten sich nach:
- der Größe des Ausdehnungsgefäßes (Füllvolumen)
- der Art und dem Modell der Heizungsanlage
- den Ersatzteilpreisen des jeweiligen Herstellers
Bei den meisten Heizungsanlagen muss man für das Ausdehnungsgefäß selbst Ersatzteilkosten von rund 80 EUR bis 250 EUR rechnen.
Bei größeren Heizungsanlagen können die Kosten höher liegen. Kleine Ausdehnungsgefäße, wie sie meist für Solarthermieanlagen verwendet werden, können auch kostengünstiger sein (ab rund 30 EUR). Sie sind für die meisten Heizungsanlagen aber zu gering dimensionert.
Frage: Welche Kosten muss man für das Austauschen rechnen?
Kostencheck-Experte: Üblicherweise verursacht der Austausch eines MAG Arbeitskosten im Bereich von rund 100 EUR.
Je nach individuellem Aufwand beim Austausch und Preisgestaltung des ausführenden Unternehmens können diese Kosten im Einzelfall auch höher liegen.
Zusätzliche Kosten können durch das gleichzeitige Austauschen des Kappenventils und eine eventuell notwendige Fehlersuche anfallen.
Grund für den Druckverlust der Heizung kann auch eine Undichtigkeit im Bereich der Heizungsrohre sein. Um das auszuschließen, kann der Fachbetrieb in zweifelhaften Fällen eine Leckage-Ortung durchführen. Dafür sind dann zusätzliche Kosten zu kalkulieren.
Frage: Kann man eine Reparatur eines Ausdehnungsgefäßes selbst vornehmen?
Kostencheck-Experte: Reparaturarbeiten an der Heizungsanlage, insbesondere an funktionskritischen Teilen sollten immer dem Fachmann vorbehalten bleiben.
Auch vermeintlich einfache Arbeiten, wie das Austauschen eines Kappenventils sind in der Regel nicht möglich, da diese Ventile gegen unbeabsichtigtes Verschließen geschützt und plombiert sind. Eine solche Plombe kann (und darf) nur vom Fachmann geöffnet und wieder angebracht werden.
Frage: Bezahlt den Austausch des Ausdehnungsgefäßes der Mieter oder der Vermieter?
Kostencheck-Experte: Rechtlich gesehen muss für alle Instandhaltungsarbeiten und Reparaturen der Vermieter aufkommen. Eine Ausnahme von dieser Regelung besteht nur, wenn die Heizung im direkten Verantwortungsbereich des Mieters liegt. Das ist der Fall, wenn es eine zur einzelnen Wohnung gehörende Kombi-Therme im Mehrparteienhaus gibt.
In allen anderen Fällen sind Reparaturen an der Heizungsanlage Sache und Risiko des Vermieters, die Kosten dafür muss er selbst aufbringen. Diese Kosten sind auch nicht umlagefähig, das heißt, sie dürfen nicht über die Betriebskostenrechnung auf die Mieter umgelegt werden.
Beim Austausch eines Ausdehnungsgefäßes (MAG) handelt es sich klar um eine Reparatur im Sinne des Gesetzes. Als Wartung gilt nur das vorsorgliche Austauschen von kleinen Teilen, um die Funktionsfähigkeit der Anlage weiterhin zu gewährleisten.
Ein MAG wird aber dann ausgetauscht, wenn bereits ein Schaden an der Heizungsanlage (Druckverlust im Bereich der Heizung) eingetreten ist. Es handelt sich beim Austausch nicht um ein vorsorgliches Austauschen von Teilen sondern um die Reparatur eines bereits eingetretenen Schadens.
Damit muss die Kosten für die Reparatur der Vermieter selbst tragen und darf sie auch nicht in der Betriebskostenabrechnung mit einbeziehen.