Gasthermen haben gewöhnliche eine Lebensdauer, die zwischen 15 und 20 Jahren liegt – irgendwann müssen Sie also einmal ausgetauscht werden. Das ist auch der Fall, wenn die Reparaturkosten immer höher werden und sich eine Reparatur irgendwann gar nicht mehr lohnt. Wir haben den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt, mit welchen Kosten man beim Austausch einer Gastherme rechnen muss.
Frage: Was kostet es, eine Gastherme austauschen zu lassen?
Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer maßgeblich vom Preis des Austauschgeräts ab, das man anschafft. Gasthermen kosten zwischen rund 1.500 EUR und 5.000 EUR, je nach Leistung und Ausstattung der Therme. Moderne Brennwertthermen sind dabei etwas teurer als die einfachen Konstanttemperatur-Modelle, der Kostenunterschied macht sich allerdings durch die zum Teil deutlich geringeren Heizkosten oft schnell bezahlt (15 % bis 20 % Heizkosten-Ersparnis sind durch den höheren Wirkungsgrad von Brennwertthermen durchaus erzielbar).
Grundsätzlich muss man bei einem Austausch berücksichtigen:
- die Gerätekosten
- die Kosten für den Einbau des Austauschgeräts
- gegebenenfalls die Kosten für den Einbau der Brennwerttechnik (wird im Schornstein eingebaut)
- die Kosten für den erforderlichen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage
Einbaukosten
Die Kosten für den Abbau des alten und den Anschluss des neuen Geräts richten sich nach dem individuellen Aufwand. Ab rund 500 EUR sollte man auf jeden Fall rechnen, je nach individuellem Aufwand kann das aber auch deutlich höher liegen.
Einbau von Brennwerttechnik
Die Brennwerttechnik, die dafür sorgt, dass auch die sogenannte Latentwärme noch genutzt werden kann, wird in den Schornstein eingebaut. Gegebenenfalls ist dabei auch eine Schornstein-Sanierung notwendig, häufig muss auch der bestehende Schornsteindurchmesser entsprechend angepasst werden (bei Niedertemperatur-Heizungen sind geringere Durchmesser erforderlich als bei den üblichen, höheren Abgastemperaturen anderer Heizungen).
Die Kosten für den Einbau der Brennwerttechnik liegen in der Praxis meist bei rund 1.500 EUR bis 2.500 EUR. Diese Kosten fallen zusätzlich zu den Einbaukosten an.
Je nach gegebenen Heizkosten kann sich dieser Mehrkostenaufwand (geringfügig höherer Preis für die Therme und Einbau der Brennwerttechnik) aber oft innerhalb weniger Jahre wieder bezahlt machen. Rechnet man mit rund 20 % Heizkostenersparnis und zusätzlich mit Einsparungen durch den (verpflichtenden) hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage, amortisieren sich diese anfänglichen Mehrkosten meist schon in weniger als 5 Jahren.
Hydraulischer Abgleich
Bei jedem Einbau einer neuen Heizung ist das Durchführen eines hydraulischen Abgleichs durch den Heizungsbaubetrieb gesetzlich vorgeschrieben. Dabei wird die Temperaturverteilung in der ganzen Heizungsanlage optimiert. Das führt nicht nur zu einer ausgeglicheneren Verteilung der Heizwärme in den Räumen, sondern häufig auch zu deutlich geringeren Heizkosten als zuvor. Einsparungen von rund 1 EUR pro m² bis 2 EUR pro m² Wohnfläche pro Jahr sind allein durch den hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage möglich.
Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich liegen bei typischen Einfamilienhäusern in durchschnittlicher Größe meist bei rund 400 EUR bis 600 EUR. Abhängig von der Größe der beheizten Fläche, möglicherweise zusätzlichen Austauscharbeiten von einzelnen Teilen und dem individuellen Aufbau der Heizungsanlage können die Kosten allerdings auch höher liegen. Mehr über die Kosten, die für einen hydraulischen Abgleich anfallen, finden Sie an dieser Stelle.
Beispiel-Kosten
Wir lassen unsere alte Gastherme gegen ein neues Modell mit Brennwerttechnik austauschen. Die Gastherme mit 18 kW Leistung heizt unser 120 m² großes, gut gedämmtes Einfamilienhaus.
Posten | Preis |
---|---|
Neugerät Preis | 3.300 EUR |
Einbaukosten komplett | 1.100 EUR |
Einbaukosten Brennwerttechnik | 2.100 EUR |
hydraulischer Abgleich (zus. Austausch der Umwälzpumpe) | 720 EUR |
Gesamtkosten damit | 7.220 EUR |
Mehrkosten durch Brennwerttechnik und hydraulischen Abgleich | rund 2.800 EUR |
Kosteneinsparung pro Jahr bei 10.000 kWh Heizwärmebedarf | rund 260 EUR jährlich |
Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf ein bestimmtes Austauschmodell und die Austauschkosten in einem konkreten Einzelfall. Die Kosten können in anderen Fällen auch höher oder niedriger liegen.
Frage: Wovon hängen die Kosten beim Austauschen einer Gastherme ab?
Kostencheck-Experte: Zu berücksichtigen sind hier:
- das gewählte Austauschgerät (Leistung, Ausstattung, Hersteller)
- die Einbaukosten
- gegebenenfalls die Kosten für die Nachrüstung von Brennwerttechnik
- gegebenenfalls die Kosten für die Nachrüstung eines zusätzlichen Warmwasserspeichers (rund 800 EUR bis 1.600 EUR zusätzlich)
- die Kosten für den vorgeschriebenen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage