Bei alten Öfen schaut der Gesetzgeber mittlerweile genau hin: die Grenzwerte für Feinstaubausstoss und Emissionen werden laufend gesenkt, viele alte Öfen müssen nachgerüstet werden. Ein neuer Heizeinsatz lohnt allerdings oft auch deutlich im Hinblick auf den Wirkungsgrad des Ofens. Mit welchen Kosten man beim Austauschen des Heizeinsatzes rechnen muss, besprechen wir mit dem Kostencheck-Experten in unserem Interview.
Frage: Was kostet das Austauschen des Heizeinsatzes bei einem Kachelofen?
Kostencheck-Experte: Die Kosten können von Ofen zu Ofen sehr unterschiedlich liegen, abhängig von der Bauweise und von der Heizleistung, die der Ofen erbringen muss.
Für den neuen Heizeinsatz selbst müssen Sie mindestens 1.500 EUR rechnen, die Kosten können je nach Ausführung des Heizeinsatzes und Heizleistung allerdings auch bis zu 3.000 EUR reichen.
Welche Einbaukosten für den neuen Heizeinsatz anfallen, hängt von der Bauweise des Ofens ab. In vielen Fällen kann der Heizeinsatz einfach auf dem Traglager herausgezogen, ausgetauscht und neu angeschlossen werden. Das ist in relativ kurzer Zeit erledigt.
In anderen Fällen sind größere Umbauarbeiten erforderlich, besonders bei älteren Öfen (Alter über 30 Jahre) ist es häufig sinnvoll, auch den Nachheizkasten und die Rauchrohrbögen zu modernisieren. Der Heizeinsatz lässt sich nicht bei jedem Ofen auf diese Weise herausschieben. Die Umbaukosten fallen dann höher aus.
Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir lassen unseren Kachelofen mit einem neuen 10 kW Heizeinsatz für Scheitholz versehen.
Posten | Preis |
---|---|
Kosten Heizeinsatz | 2.489 EUR |
Einbaukosten gesamt inkl. Einbaumaterial | 450 EUR |
Gesamtkosten Modernisierung damit | 2.939 EUR |
Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf die Modernisierung eines einzelnen Kachelofens mit einem bestimmten Heizeinsatz-Modell und den Arbeitskosten eines einzelnen Fachbetriebs. Die Kosten für das Austauschen des Heizeinsatzes können in anderen Fällen auch unterschiedlich liegen.
Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten für den Austausch eines Heizeinsatzes?
Kostencheck-Experte: Selbst in einfachen Fällen, wo der Austausch relativ unaufwendig möglich ist, sollte man mit Gesamtkosten von mindestens 2.000 EUR rechnen.
Je nach Leistung des gewählten Heizeinsatzes und individuellem Einbau- und Modernisierungsaufwand können diese Kosten allerdings auch deutlich höher liegen.
Zusätzliche Modernisierungsmaßnahmen wie der Austausch der Rauchrohrbögen oder des Nachheizkastens, die Erneuerung der Züge oder der Speichersteine oder der Umbau auf ein wasserführendes System (spezieller Kamineinsatz erforderlich) können die Kosten dann noch einmal deutlich verteuern.
Frage: Wovon hängen die Kosten beim Austauschen des Heizeinsatzes ab?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:
- die Leistung des Heizeinsatzes (in kW)
- die Brennstoffart, für die der Heizeinsatz ausgelegt ist (Scheitholz, Pellets, Braunkohle, auch Öl und Gas sind mittlerweile möglich)
- die Einbaukosten für den Einsatz (abhängig von der Bauweise des Ofens und vom Alter)
- die Kosten für gegebenenfalls zusätzlich sinnvolle Modernisierungsmaßnahmen (Austausch von Nachheizkasten und Rauchrohrbögen, Erneuern der Speichersteine, Umbauarbeiten an den Zügen, Umbau auf ein wasserführendes System, etc.)
Frage: Lohnt sich der Austausch eines Heizeinsatzes überhaupt?
Kostencheck-Experte: Häufig wird argumentiert, der Einbau eines Filters komme günstiger, damit werden die Grenzwerte erfüllt und das würde seinen Zweck erfüllen.
Dabei wird allerdings übersehen, dass ein neuer Heizeinsatz aus einem alten Ofen im Prinzip einen neuen Ofen macht – und das bedeutet in vielen Fällen einen deutlich höheren Wirkungsgrad. Alte Kachelöfen haben häufig nur Wirkungsgrade von 50 % bis 70 % – mit einem modernen Heizeinsatz und entsprechenden Anpassungen lassen sich dagegen Wirkungsgrade von 80 % bis 90 % erreichen.
Das wirkt sich am Ende stark auf den zukünftigen Brennstoffverbrauch des Ofens aus. Mit zunehmendem Wirkungsgrad sinkt auch der Brennstoffverbrauch im gleichen Maß – übers Jahr gerechnet kann das beträchtliche Kosteneinsparungen bedeuten. Wer mit dem Kachelofen häufig heizt, für den amortisieren sich die Kosten häufig auch recht schnell.
Dazu kommt, dass der Ofen – wie ein neuer Ofen – keinerlei Probleme mit weiteren Verschärfungen der Grenzwerte hat, vermutlich über die nächsten Jahrzehnte nicht. Eine solche Modernisierung gibt also auch einiges an Sicherheit.