Beton liefern lassen: mit welchen Kosten muss man rechnen?

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Für viele Bauprojekte kann man den benötigten Beton direkt aus einem Betonwerk in garantierter Qualität liefern lassen. Das bietet viele Vorteile gegenüber dem Selbstanmischen und erspart häufig eine Menge Arbeit. Welche Kosten man für direkt gelieferten Beton rechnen muss, erfahren Sie vom Kostencheck-Experten in unserem Interview.

Frage: Wie teuer ist gelieferter Beton?

Kostencheck-Experte: Das hängt am Ende immer davon ab, welche Betonqualität man benötigt, welche Menge überhaupt bestellt wird und welche besonderen Zuschlagstoffe noch zusätzlich in der angeforderten Betonmischung enthalten sein sollten.

Dadurch eröffnet sich ein großer Spielraum bei den Preisen – sie können im Allgemeinen in der Praxis zwischen rund 70 EUR pro m³ und 140 EUR pro m³ liegen. Gegebenenfalls kann das im Einzelfall auch noch teurer werden, wenn besondere Spezialbetone oder eine große Menge an teuren Zusätzen benötigt werden.

Zwei Faktoren, die die Kosten schnell beträchtlich verteuern können, sind:

  • die Bestellung sehr kleiner Mengen
  • lange Wartezeiten beim Einfüllen des Betons
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Die Betonlieferung lohnt sich nur bei großen Mengen.

Fast alle Betonwerke verlangen bei kleinen Bestellungen einen sogenannten Mindermengenzuschlag. Dabei wird eine bestimmte Mindestbestellmenge (z. B. 8 m³) festgesetzt und für jeden m³ unterhalb der Mindestmenge ein pauschaler Satz verrechnet. Wer also bei der oben gegebenen Mindermenge nur 5 m³ Beton benötigt, muss dreimal Mindermengenzuschlag/m³ zusätzlich bezahlen, wer nur 1 m³ benötigt dann bereits 7 mal. Das kann die Kosten bei sehr kleinen Mengen oft erheblich verteuern.

Wartezeiten bei der Ablieferung des Betons sind bei Unternehmen mit Frischbeton-Service ebenfalls sehr unbeliebt. Einige Unternehmen rechnen hier sogar nach einzelnen Minuten zusätzlicher Wartezeit ab. Wenn auf der Baustelle nicht alles klappt und der Fahrer 20 Minuten warten muss, bis er seinen Beton abgießen kann, summiert sich das häufig schon auf spürbare Mehrkosten.

Ansonsten sind es vor allem die Spezialzusätze, die manchmal den Preis nach oben treiben können – vor allem, wenn mehrere davon benötigt werden. Das reicht von Abbindebeschleuniger, Verzögerer bis hin zur speziell als Pumpbeton gestalteten Mischung.

Beispiel-Kosten

Wir bestellen 3 m³ Beton in der Qualität C25/30. Als zusätzliche Beimengung benötigen wir nur einen Abbindebeschleuniger.

Posten Preis
Beton C25/30, 3 m³ 246 EUR
Abbindebeschleuniger 90 EUR
Mindermengenzuschlag 60 EUR
Gesamtkosten damit 396 EUR
damit hochgerechnet 132 EUR pro m³

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf eine konkrete Bestellung bei einem bestimmten Anbieter und die Lieferung an einen bestimmten Ort. Die Kosten können in anderen Fällen auch deutlich von den hier gezeigten Kosten abweichen.

Frage: Was bestimmt die Kosten für gelieferten Beton?

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Die Kosten für eine Betonlieferung sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Hierbei muss einiges berücksichtigt werden:

  • die jeweils bestellte Betonklasse
  • die benötigten Zusätze
  • die bestellte Menge (gegebenenfalls Mindermengenzuschlag fällig)
  • die Dauer der Entladung (gegebenenfalls Zusatzkosten für länger dauernde Entladungen möglich)
  • gegebenenfalls Sonderzuschläge (Winterzuschlag, Wochenendzuschlag, Feierabendzuschlag, etc.)

Frage: Inwieweit ist die Betonklasse preisbestimmend?

Kostencheck-Experte: Wenn es um die grundsätzlichen Kosten geht, ist die jeweils benötigte Betonklasse durchaus sehr preisentscheidend.

Während Sie beispielsweise für einen Beton C12/C15 nur rund 70 EUR pro m³ rechnen müssen, können Sie für Betonklasse C35/45 schon mindestens von 90 EUR pro m³ ausgehen.

Bei Spezialbeton mit besonderen Eigenschaften kann das dann noch deutlich höher liegen, hier können auch 130 EUR pro m³ und mehr anfallen.

Frage: Wie teuer sind Zusätze?

Kostencheck-Experte: Das hängt immer vom jeweiligen Zusatz ab. Abbindebeschleuniger sind am teuersten, sie kosten meist um die 30 EUR pro m³.

Alle anderen Zusätze, wie Verzögerer, Fließmittel oder Frostschutz, liegen dagegen meist deutlich günstiger, im Allgemeinen zwischen 5 EUR pro m³ und 15 EUR pro m³.

Werden mehrere verschiedene Zusätze benötigt, kann das natürlich trotzdem teurer werden.