Beton: Welche Kosten muss man rechnen?

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Beton ist ein universeller Baustoff, der in vielen Bereichen in unterschiedlicher Ausführung Anwendung findet. Welche Kosten man für Beton im Allgemeinen rechnen muss, erfahren Sie im Interview mit dem Kostencheck-Experte.

Frage: Was kostet Beton?

Kostencheck-Experte: So pauschal kann man das natürlich nicht beantworten. Die Preise für Beton können sehr unterschiedlich sein, je nachdem, um welche Art von Beton es sich handelt und woher man ihn bezieht.

Dabei muss man zunächst einmal unterscheiden zwischen:

  • Beton zum Selbstanmischen (sogenannte Sackware, auch „Fertigbeton“)
  • Transportbeton
  • Frischbeton

Fertigbeton

Den meisten Heimwerkern sicher am vertrautesten ist der Fertigbeton. Es handelt sich dabei um die vertrauten Säcke aus dem Baumarkt.

Auch hier gibt es verschiedene Betonarten – vom Gartenbau-Beton über Estrich-Betone und Schnell-Betone, die besonders schnell aushärten. Auch die Festigkeiten unterscheiden sich dabei. Bei den meisten Betonarten liegen die Kosten im Schnitt zwischen rund 0,20 EUR pro kg bis 0,30 EUR pro kg.

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Die Kilopreise für Fertigbeton schwanken zwischen 20 und 30 Cent

Die Preise in m³-Preise umzurechnen ist etwas komplizierter, da je nach Betonart eine unterschiedlich große Wassermenge (‚Anmachwasser‘) zugegeben werden muss. In der Regel können Sie aber davon ausgehen, dass ein 40 kg Sack Beton rund 17,5 l bis 21 l Frischbeton ergibt.

Damit brauchen Sie in der Praxis meist zwischen 48 und 56 Säcken mit je 40 kg Fertigbeton, um 1 m³ Beton zu erhalten. Umgerechnet würde das theoretisch Kosten von 384 EUR bis 672 EUR für 1 m³ Beton verursachen, wenn Sie den Beton aus einzelnen Säcken aus dem Baumarkt selbst anrühren würden. Das lohnt sich meist also nur für kleine Mengen.

Transportbeton

Für Transportbeton, der fertig vom Betonwerk im Mischwagen angeliefert wird, liegen die Kosten deutlich günstiger.

Als Grundpreis müssen Sie je nach Betonklasse rund 70 EUR pro m³ bis 100 EUR pro m³. Die Kosten können durch die Kosten für bestimmte Zuschläge (z. B. Abbindebeschleuniger, Frostschutzmittel, etc.) und durch zusätzliche Kosten beim Liefern und Entladen (z. B. Standgebühren) am Ende noch etwas teurer ausfallen.

Spezialbetone, insbesondere selten benötigte Betonarten, können noch teurer sein. So kann WU-Beton (wasserundurchlässiger Beton, etwa für eine weiße Wanne) oft über 150 EUR pro m³ kosten.

Frischbeton

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Mischbeton ist um ein Vielfaches günstiger als Transportbeton

Unter Frischbeton versteht man direkt an der Baustelle angemischten, frischen Beton. Er wird vor Ort mit einer Mischmaschine hergestellt.

Die Kosten hängen hier von verschiedenen Faktoren ab, nicht zuletzt auch von der benötigten Betonmenge.

Frischbeton, also den Beton selbst zu mischen, ist deutlich kostengünstiger als Fertigbetone (Sackware) zu verwenden. Im Allgemeinen können Sie hier mit Kosten zwischen 70 EUR pro m³ und 140 EUR pro m³ kalkulieren, in Einzelfällen können die Kosten auch etwas höher oder niedriger liegen. Die Kosten für die notwendigen Maschinen müssen beim Selberanmischen noch hinzugerechnet werden.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir benötigen in unserem Garten 5 m³ Beton, den wir zusätzlich mit einem Abbindebeschleuniger versehen lassen. Als Betonqualität genügt uns C25/30.

Das Entladen verzögert sich um einige Minuten, da wir etwas länger brauchen.

Posten Preis
Betonlieferung 5 m³, C25/30 410 EUR
Zuschlag: Abbindebeschleuniger 150 EUR
Mindermengenzuschlag 20 EUR
Entladezeit -15 Minuten 10 EUR
Gesamtkosten 590 EUR
Gesamtkosten pro m³ damit 118 EUR pro m³

Dieses Kostenbeispiel bezieht sich lediglich auf eine konkrete Lieferung im Einzelfall. Die Kosten für andere Betonlieferungen können unterschiedlich hoch liegen.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten

Kostencheck-Experte: Bei den Kosten für Beton ist zu berücksichtigen:

  • ob Fertigbeton, Transportbeton oder Frischbeton verwendet wird
  • welche Betonart benötigt wird
  • welche Betonklasse (Festigkeitsklasse, z. B. C25/30) benötigt wird
  • welche Betonmenge benötigt wird
  • bei Transportbeton: welche Zusätze enthalten sein sollen
  • bei Transportbeton: welche zusätzlichen Zuschläge (z. B. Stahlfasern für Stahlfaserbeton) benötigt werden
  • bei Transportbeton: wie lange die Entladezeit dauert
  • bei Betonsäcken und Frischbeton: eventuelle Lieferkosten
  • bei Transportbeton: Lieferzuschläge
  • bei Transportbeton: Sonderzuschläge des Anbieters

Frage: Was kosten Zusätze beim Transportbeton?

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Die Kosten für Transportbeton hängen von vielen Faktoren ab

Kostencheck-Experte: Das hängt jeweils von der Art des Zusatzes ab. Am teuersten sind gewöhnlich zugesetzte Abbindebeschleuniger – sie können Zusatzkosten von bis zu 30 EUR pro m³ verursachen.

Wenn umgekehrt der Beton langsamer aushärten soll und ein Verzögerer zugesetzt wird, liegen die Kosten deutlich günstiger. Frostschutzmittel und Fließmittel sind ebenfalls eher kostengünstige Zusätze. In den meisten Fällen liegen die Kosten dabei bei rund 5 EUR pro m³ bis 15 EUR pro m³.

Frage: Welche Sonderzuschläge muss man gegebenenfalls noch berücksichtigen?

Kostencheck-Experte: Wer seinen Beton am Wochenende (das ist oft schon Freitagnachmittag) bestellt, muss mit einem entsprechenden Aufpreis rechnen.

Auch ein Winterzuschlag auf den Preis kann gegebenenfalls verrechnet werden, dazu natürlich auch Überstundenzuschläge.

Wenn die Entladezeit länger dauert als kalkuliert, müssen Sie mit rund 1 EUR je Minute oder sogar mehr Aufpreis wegen der längeren Entladezeit rechnen.