Wenn es größere Mengen zu entsorgen gibt, lohnt es sich meist, einen Container zu bestellen. Mit welchen Kosten Sie für einen 7 m³ großen Container rechnen müssen, erfahren Sie vom Kostencheck-Experten in unserem ausführlichen Interview.
Frage: Was kostet ein Container mit 7 m³?
Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal natürlich nicht sagen. Die Kosten richten sich einerseits nach der Art der Abfälle, die man entsorgen möchte, andererseits danach, ob die Entsorgung bereits im Pauschalpreis mit eingerechnet ist oder nicht.
Grundsätzlich muss man also zunächst einmal unterscheiden:
- ob der Container lediglich bereitgestellt wird
- ob eine Entsorgungspauschale für eine bestimmte Abfallart im Container verrechnet wird
Für das Bereitstellen eines Containers liegen die Kosten häufig recht niedrig. Unternehmen verrechnen bei 7 m³ großen Containern meist zwischen rund 80 und 150 EUR. Bei diesen Kosten sind Anlieferung und Abholung des Containers sowie eine unterschiedlich lange Standzeit (1 – 2 Wochen) bereits inkludiert. Muss der Container im öffentlichen Raum aufgestellt werden, etwa auf einer öffentlichen Straße oder einem öffentlichen Parkplatz, fallen meist zusätzliche Gebühren an, ebenso für eine Verlängerung der Standzeit.
Zu diesen reinen Bereitstellungskosten kommen dann allerdings noch die Entsorgungskosten. Sie werden nach Gewicht berechnet, für jede Abfallart gilt dabei ein unterschiedlicher Satz. Bei einigen Abfallarten empfiehlt sich eine solche Entsorgung nach Gewicht nicht, etwa bei Sperrmüll – hier lässt sich das Gewicht oft nur schwer abschätzen, die Folge ist eine mögliche Kostenfalle durch ein hohes Gesamtgewicht.
Bei der Pauschalverrechnung der Entsorgungskosten über Container fallen keine Entsorgungskosten nach Gewicht mehr an. Der Containerpreis ist ein Pauschalpreis, der die Entsorgungskosten gleich mit beinhaltet.
Diese Pauschalpreise liegen je nach Abfallart natürlich unterschiedlich hoch. Zwischen Grünschnitt, Bauschutt und Dachpappe gibt es hier natürlich große Unterschiede bei den Kosten.
Pauschalkosten für einen 7 m³ Container können sich abhängig von der Abfallart zwischen rund 300 EUR und 1.800 EUR bewegen.
Zu beachten sind bei Containerbestellungen auch gegebenenfalls existierende Verpackungsrichtlinien, die zusätzlich eingehalten werden müssen, etwa bei Glaswolle und anderen KMF-Dämmstoffen. Durch die vorgeschriebene Verpackung können noch zusätzliche Kosten anfallen.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir wollen Bauschutt entsorgen und bestellen einen 7 m³ Container, der auf der Straße vor unserem Haus (öffentlicher Grund) aufgestellt wird. Wir wählen die Verrechnung über einen Pauschalpreis.
Posten | Preis |
---|---|
Containerpauschale, inkl. Aufstelldauer 7 Tage | 256 EUR |
Genehmigung zur Aufstellung auf öffentlichem Grund | 79 EUR |
Gesamtkosten | 335 EUR |
Bei dieser Beispielrechnung handelt es sich lediglich um einen konkreten Preis für die Bauschuttentsorgung an einem bestimmten Ort und durch einen bestimmten Anbieter. An anderen Orten und bei anderen Dienstleistern können die Kosten unterschiedlich liegen.
Frage: Wonach richten sich die Kosten für einen 7 m³ Container?
Kostencheck-Experte: Hier müssen einige Dinge beachtet werden:
- ob es lediglich um die Container-Bereitstellung oder um einen Festpreis inklusive Entsorgung geht
- welche Art von Abfall entsorgt werden soll
- an welchem Ort der Container benötigt wird
- von welchem Entsorgungsdienstleister der Container geliefert wird
- ob es bei der Abfallart zusätzliche Verpackungsvorschriften gibt
- welche zusätzlichen Kosten noch anfallen können
Alle diese Faktoren müssen im Einzelfall beachtet werden. Die Art des Abfalls ist für die Kosten dabei meist stark preisentscheidend.
Frage: Welche zusätzlichen Kosten können anfallen?
Kostencheck-Experte: Die am häufigsten anfallenden Zusatzkosten sind weitergegebene Kosten für eine behördliche Genehmigung zur Aufstellung auf öffentlichem Grund und verlängerte Standzeiten.
Für die behördliche Genehmigung müssen in den meisten Fällen zusätzliche Kosten von rund 50 EUR bis 100 EUR gerechnet werden.
Verlängerte Standzeiten kosten in den meisten Fällen nur wenig, pro zusätzlicher Woche kann man bei Pauschalpreisen mit rund 10 % des Containerpreises rechnen. Oft liegen die Kosten sogar noch geringer, in manchen Fällen liegen sie allerdings auch etwas höher.
Frage: Welche Zusatzkosten fallen sonst möglicherweise noch an?
Kostencheck-Experte: Hohe Zusatzkosten können gegebenenfalls durch die Verrechnung von sogenannten Leerfahrten anfallen. Das kann durchaus 100 EUR und mehr kosten. Verrechnet werden diese Zusatzkosten dann, wenn der Containerdienst den Container nicht abholen kann, etwa weil er überfüllt ist (bis 10 cm unter die Oberkante ist zulässig).
Auch nicht zulässige Abfälle im Container verursachen gegebenenfalls sehr hohe Mehrkosten: für eine händische Nachsortierung des Containers werden meist mehrere hundert Euro an zusätzlichen Kosten fällig.