Manchmal gibt es gleich eine große Menge zu entsorgen: beim Abriss von Teilen des Hauses oder beim kompletten Entrümpeln des Dachbodens und Kellers. Container sind in vielen Fällen eine einfache und praktische Lösung damit danach auch alles ordnungsgemäß entsorgt wird. Was Container für unterschiedliche Zwecke kosten können, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Wann lohnt es sich, Container einzusetzen?
Kostencheck-Experte: Grundsätzlich sind Container immer dann sinnvoll, wenn es größere Mengen von Dingen zu entsorgen gibt:
- Bauschutt
- gemischte Bauabfälle
- Sperrmüll und Entrümpelungsgut
- Restmüll
- große, sperrige Güter wie etwa mehrere Polstermöbel
Wenn ein Container geschickt platziert wird, kann man sich dabei auch in vielen Fällen das Entsorgen selbst bereits leichter machen: etwa mit einer Rutsche vom Obergeschoss, die direkt in den Container führt oder mit einer aufgelegten Planke, über die man den Inhalt einer Schubkarre direkt in den Container entleeren kann.
Bei größeren Bauvorhaben kann es sich auch lohnen, gleich mehrere Container zu bestellen um direkt vor Ort Abfälle gleich trennen zu können. In der Regel werden bei sauber getrennten Abfällen dann deutlich geringere Entsorgungskosten fällig.
Ein Container kann übrigens an jedem beliebigen Ort auf Ihrem Grundstück abgestellt werden, der für den Transport-LKW problemlos zu erreichen ist (Mindestbreite der Zufahrt in der Regel 3,50 m) und der einen festen, tragfähigen Untergrund hat. Ein Aufstellen unter niedrigen Bäumen oder hinter Fahrzeugen ist allerdings niemals möglich. Auch in der Länge sollte genug Platz sein, damit der LKW den Container absetzen bzw. abrollen kann – dafür werden meist 10 m bis 15 m Platz in der Länge benötigt, die ebenfalls freigehalten werden müssen.
Wenn sich auf Ihrem Grundstück nicht genug Platz oder keine geeignete Aufstellfläche befindet, dürfen Sie den Container auch auf öffentlichem Grund abstellen lassen (z. B. auf einer öffentlichen Straße vor Ihrem Haus). Dafür muss lediglich eine sogenannte Sondernutzungserlaubnis beim zuständigen Ordnungsamt beantragt werden. Der Aufstellort muss dabei sicher gewählt werden und es sind alle in der Straßenverkehrsordnung (StVO) vorgesehen Sicherungsmaßnahmen (Absperrung, Beleuchtung nachts, etc.) einzuhalten.
Frage: Was kostet ein Container?
Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal nicht beantworten – das hängt von der Verwendung des Containers und seiner Größe ab.
Grundsätzlich gibt es bei Container-Diensten meist zwei Abrechnungsmodelle:
- die Abrechnung nach Gewicht des Inhalts
- die Abrechnung nach Pauschalpreis für die jeweilige Containergröße
Die Kosten setzen sich immer zusammen aus
- den Transportkosten
- den Mietkosten für die Standzeit des Containers und
- den Kosten für die Entsorgung des Inhalts
In den meisten Fällen lohnt es sich als Privatperson einen pauschalen Containerpreis zu wählen, da damit das Entsorgungsrisiko entfällt und die Kosten überschaubar bleiben.
Einige beispielhafte Kosten für verschiedene Containergrößen und Abfallarten
Abfallart | Containergröße (m³) | Kosten |
---|---|---|
Sperrmüll | 5 m³ | ca. 300 EUR – 400 EUR Containerpreis |
Gartenabfälle | 5 m³ | ca. 150 EUR – 200 EUR |
Holzabfälle (behandelt oder teilweise behandelt, lackiert, etc.) | 10 m³ | ca. 400 – 450 EUR |
Dachpappe mit Bitumen | 5 m³ | ca. 1.000 EUR – 1.400 EUR |
Hierbei handelt es sich nur um ungefähre Richtpreise für die Entsorgung über einen Container ohne Gewichtsverrechnung. Mit eingerechnet sind hier eine Standzeit von 7 Tagen sowie Anlieferung und Abtransport.
Wenn nach Gewicht berechnet wird, müssen Sie beispielsweise für eine Tonne gemischten Bauabfall bereits rund 200 EUR bis 250 EUR Entsorgungskosten rechnen. Die Kosten für Anlieferung, Standzeit und Abtransport würden in diesem Fall zum ermittelten Gewicht noch dazukommen. Wird der Container komplett verrechnet, liegen die Pauschalkosten dann meist bei rund 400 EUR bis 500 EUR
Sinnvoll ist es deshalb immer, auf einer Baustelle anfallende Abfälle so gut wie möglich sortenrein zu trennen. In der Regel sind die Entsorgungskosten für sortenreine Abfälle deutlich günstiger als für Mischabfall, der vom Entsorger erst aufwendig getrennt werden muss (zum Beispiel in mineralische und nicht-mineralische Baustoffe).
Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für einen Container in der Regel ab?
Kostencheck-Experte: Hier spielen einige Dinge eine Rolle:
- die Art des zu entsorgenden Abfalls (das ist der wichtigste Preisfaktor)
- von der Preisgestaltung des Containerbetriebs
- von der Transportentfernung und den veranschlagten Transportkosten
- von der Standzeit (meist ist eine gewisse Standzeit schon in der Pauschale für Anlieferung und Abholung inkludiert, das trifft aber nicht für alle Containerdienste zu)
- von der Art der Verrechnung (nach Gewicht des Inhalts und Aufstell- und Abholpauschale oder als Komplett-Pauschale für den Container)
In der Regel lohnt es sich, die Preise von Containerdiensten in der näheren Umgebung zu vergleichen – es gibt hier immer wieder Preisunterschiede.
Containerdienste in weiterer Entfernung in den Vergleich mit einzubeziehen lohnt sich in der Regel nicht, da die Transportentfernungen auch immer deutliche Auswirkungen auf den Preis haben und ein weit entfernt ansässiges Unternehmen schon aufgrund der eigenen Kalkulation kaum günstiger sein kann als ein Containerdienst vor Ort.
Frage: Wie ermittelt man eigentlich die passende Containergröße?
Kostencheck-Experte: Das erfordert immer etwas Erfahrung und Augenmaß. In der Regel kann man sich hierbei aber auch an den Containerdienst um Rat wenden – in den meisten Fällen können die Anbieter die benötigte Containergröße aufgrund ihrer Erfahrung recht zuverlässig einschätzen.
Als kleiner Anhaltspunkt: in einen Container mit 5 m³ Größe passt ungefähr eine komplette Wohnzimmereinrichtung mit Polstergarnitur und Möbeln. Soll mehr entsorgt werden, brauchen Sie bereits einen größeren Container (meist 10 m³ als nächsthöhere Größe).
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass ein Container niemals überfüllt werden darf. Es darf nichts über den Rand hinausstehen. Der Containerdienst darf den Container ansonsten aufgrund der geltenden Ladungssicherheitsvorschriften nicht transportieren.
Kann nicht schnell genug ausgeladen werden, verrechnet der Containerdienst meist eine Leerfahrt (Containerkosten vermindert um den Entsorgungsanteil). Dadurch steigen die Containerkosten unnötig an – Überfüllung sollte man also unbedingt vermeiden.