Dachpappe entsorgen – welche Kosten fallen an?

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Dachpappe kann man nicht mit gewöhnlichem Bauschutt entsorgen – sie gilt als Sondermüll. Welche Kosten für die Entsorgung von Dachpappe anfallen können, und welche Kostenunterschiede es bei den Entsorgungskosten gibt, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Warum ist Dachpappe so gefährlich – und warum muss man sie überhaupt entsorgen?

Kostencheck-Experte: Alte Dachpappen waren sogenannte Teerpappe und enthielten tatsächlich echten Teer. Diese Art von Dachpappe, die bis in die 1970er Jahre sehr verbreitet war, muss heute wegen des krebserregenden Teers ohnehin noch gesondert entsorgt werden, sie darf nicht mit gewöhnlicher Dachpappe zusammen entsorgt werden.

Moderne Dachpappen enthalten keinen Teer mehr, aber dafür immer noch Bitumen, das ebenfalls als schädlicher Stoff angesehen wird und nicht gemeinsam mit gewöhnlichem Bauschutt entsorgt werden darf. Das gilt übrigens auch für mit Bitumendickbeschichtung verschmutzte Baustoffe, die etwa beim Kellerabriss anfallen.

Dachpappen müssen natürlich in regelmäßigen Abständen erneuert werden, weil sie verwittert und dann undicht wird. Für eine gewisse Zeit kann man einfach eine neue Schicht Dachpappe oder Schweißbahn auf das Dach kleben – irgendwann ist die Zahl der Schichten aber zu hoch und die gesamte Pappe muss vom Dach entfernt werden.

Das ist auch aus Sicherheitsgründen nötig, da zu viele Bitumenschichten, die aufeinander liegen, sich mit der Zeit von selbst erwärmen können. Daraus kann im schlimmsten Fall sogar ein Brand werden.

Für die Entsorgung muss man dann die entsprechenden Kosten in Kauf nehmen.

Frage: Was kostet das Entsorgen von alter Dachpappe?

Kostencheck-Experte: Das kann unterschiedlich sein – je nachdem wie und auf welchem Weg man entsorgt.

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Dachpappe wird mit der Zeit brüchig und löchrig

In der Regel werden Sie aber über den Daumen gepeilt rund rund 240 EUR je angefangener Tonne Dachpappe rechnen müssen. Die Preise können regional und je nach Entsorgungsunternehmen dann etwas abweichen.

Das gilt allerdings nur dann, wenn Sie die Dachpappe selbst zum Entsorgungsbetrieb bringen.

Wenn Sie mehr Abfälle haben, als Sie selbst transportieren können oder wollen, ist ein Container notwendig. Er wird vom Entsorgungsunternehmen angeliefert und auch wieder abgeholt.

Zusätzlich zu den anfallenden Entsorgungskosten kommen dann noch die Kosten für die Containermiete. Diese Kosten können aber von Entsorgungsunternehmen zu Entsorgungsunternehmen unterschiedlich sein. In manchen Fällen bekommen Sie den Container auch für einige Tage mietfrei zur Verfügung gestellt, bevor Sie eine Tagesmiete bezahlen müssen. Die Tagesmiete kann dabei schon bei kleinen Containern (z.B. 5,5 m³) leicht 50 EUR pro Tag oder sogar mehr ausmachen.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir reißen das alte Flachdach der Garage ab und entsorgen die Dachpappe über einen Mietcontainer. Die Containermiete beträgt 65 EUR pro Tag.

Posten Preis
Containermiete 2 Tage 130 EUR
Entsorgungskosten, angefangene Tonne 210 EUR
Gesamtkosten 340 EUR

Hierbei handelt es sich natürlich nur um ein einzelnes Kostenbeispiel, das für ein bestimmtes Entsorgungsunternehmen mit Containervermietung gilt. Die Kosten können, abhängig vom gewählten Containerdienst, auch deutlich unterschiedlich liegen.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für das Entsorgen von Dachpappe in der Regel ab?

Kostencheck-Experte: Für die tatsächlichen Kosten beim Entsorgen spielt immer eine Rolle:

  • in welcher Region Sie sich befinden
  • ob Sie die Abfälle selbst zur Entsorgung bringen
  • bei Container-Entsorgung die Preisgestaltung des Containerdienstes

Frage: Welche Teerpappen können gefährlich sein, und wie erkennt man sie?

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Vor 1970 hergestellte Dachpappe enthält Teer und Asbest

Kostencheck-Experte: In der Praxis kann man sich nach dem (geschätzten) Herstellungsdatum der Dachpappe richten.

Dachpappen, die nach 1993 hergestellt worden sind, sind ganz sicher unbedenklich.

Bei Dachpappen, die aus der Zeit zwischen 1970 und 1993 stammen, kann fallweise noch Teer enthalten sein. Kann man keine Herstellerbezeichnung und kein genaues Herstellungsdatum ermitteln, hilft nur eine Probe zu nehmen. Eine solche Beprobung kostet in der Regel zwischen 100 EUR und 200 EUR und kann auch gleichzeitig das Vorhandensein von Asbest bestätigen.

Dachpappen, die aus der Zeit vor 1970 stammen, sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit teerbelastet. Sie können sehr häufig auch Asbest enthalten und müssen auf jeden Fall getrennt entsorgt werden. Für belastete Dachpappe kann bis zum Dreifachen des sonst üblichen Entsorgungsbetrags anfallen (belastete Abfälle).

Am besten nehmen Sie in diesem Fall Kontakt mit einem Entsorgungsunternehmen oder einem Containerdienst auf und stimmen die Vorgehensweise beim Entsorgen mit dem Unternehmen ab.

Bei Selbstentsorgung muss man im Zweifelsfall auch selbst belegen, dass die Dachpappe schadstofffrei und unbelastet ist.

Frage: Was kostet das Entsorgen von Dachpappe beim Dachdecker?

Kostencheck-Experte: Wenn der Dachdecker die Dachpappe entfernt und entsorgt, können unterschiedliche Kosten anfallen.

In der Regel bewegt sich der Kostenaufwand für den Abbau und die Entsorgung in einem Bereich von 20 EUR pro m² bis 60 EUR pro m², je nach Aufwand. Die Entsorgungskosten sind in diesem Fall bereits eingerechnet, der Dachdecker verwendet für die Entsorgung in aller Regel einen Container, außer es handelt sich um sehr kleine Mengen.

Da das fachgerechte Entfernen von Dachpappen und insbesondere von Schweißbahnen nicht nur anstrengend sondern fallweise auch schwierig sein kann, lohnt es sich häufig, den Dachdecker mit der kompletten Entfernung zu beauftragen, insbesondere wenn später ohnehin wieder eine neue Dacheindeckung aufgebracht werden muss.