Viele Kommunen in Deutschland bieten einmal im Jahr eine kostenlose Abholung von Sperrmüll an. Oft sind die erlaubten Mengen dafür aber zu gering oder man möchte nicht bis zum nächsten Termin warten. In diesem Fall ist ein kostenpflichtiger Container für die Entsorgung eine gute Lösung.
Frage: Was genau zählt eigentlich als Sperrmüll – und was darf man über einen Container überhaupt entsorgen?
Kostencheck-Experte: Grundsätzlich zählt als Sperrmüll jeder „haushaltsübliche Gegenstand“ der ganz einfach zu groß für die Mülltonne ist. Das ist leider eine nur sehr ungenaue Definition, daher muss man das ein wenig präziser fassen.
Als Sperrmüll gelten
- Möbel (Schränke, Regale, Stühle, Polstermöbel, gegebenenfalls zerlegt)
- Matratzen
- Bettrahmen, Lattenroste
- Fahrräder
- Geschirr
- Spielzeug
- Sportgeräte
- Möbelteile oder sogenannte Anhaftungen aus Glas, Keramik oder Metall
- alle anderen sperrigen und mobilen Gegenstände
Dabei gibt es auch sehr strenge Vorgaben, was nicht in den Sperrmüllcontainer darf:
- Elektrogeräte
- alles was recycelt werden kann (auch Gegenstände die überwiegend aus Metall oder Kunststoffen bestehen und die recycelbar sind)
- Waschbecken, Toiletten, Badewannen
- alle Einrichtungsteile, die üblicherweise fest mit einem Gebäude verbunden sind (Holzfussböden, Korkfussböden, Deckenverkleidungen, Türen, Fenster, Fensterläden, Rollladen, Jalousien und Markisen, Duschwände, etc.
- alle Materialien, die üblicherweise fest mit einem Grundstück verbunden sind (Gartenzäune, Gartentore, Palisaden, etc.)
- Baumaterial (Bauplatten, Styroporplatten, Wärmedämmmaterial, Dachschalungsmaterial, Dachpappe)
- Auto- und Motorradteile und Zubehör
- Reifen
- Sand und Erde
- Gartenabfälle
- alles, was über den Restmüll entsorgt werden kann und natürlich
- alle gefährlichen Stoffe und Sonderabfallstoffe (Farben und Lacke, Batterien, etc.)
Man muss hier also immer sehr genau aufpassen, was man über den Sperrmüllcontainer entsorgt – sehr viele Dinge, an die man im ersten Moment denkt, sind hier nicht zulässig.
Sollten sich unerlaubte Gegenstände im Container befinden, kann das zu überaus teuren Nachberechnungen durch den Containerdienst führen. Das sollte man möglichst nicht riskieren.
Grundsätzlich kann man auch diese Dinge über einen Containerdienst direkt entsorgen lassen, dafür muss man dann aber den jeweils richtigen Container bestellen (z. B. Bauschutt, gemischte Bauabfälle (Mischcontainer), Gartenabfälle, etc.).
Was man entsorgen darf und was nicht hat dann am Ende natürlich Auswirkungen darauf, ob sich die Kosten für einen Container überhaupt noch lohnen.
Frage: Was kostet so ein Sperrmüllcontainer in der Regel?
Kostencheck-Experte: Das kann unterschiedlich sein, da Entsorgungsunternehmen immer nach verschiedenen Kriterien kalkulieren.
In der Praxis sind bei Containerdiensten auch zwei verschiedene Verrechnungstypen üblich:
1. Verrechnung einer Pauschale für Lieferung, Standzeit und Abholung und Verrechnung des Abfalls nach Gewicht
2. Verrechnung des Containers komplett nach seiner Größe inklusive aller Leistungen und der Entsorgung (Container-Pauschale)
Bei Sperrmüll bietet sich die zweite Verrechnungsweise im Allgemeinen an, da man so keine Kostenunsicherheit tragen muss. Man weiß immer genau, was man am Ende zahlen muss und erlebt wegen des Gewichts keine ungeplanten Überraschungen.
Üblicherweise liegen die Kosten für einen 5 m³-Sperrmüll-Container bei den meisten Anbietern als Pauschalpreis bei rund 300 EUR bis 400 EUR.
Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir müssen nach dem Ausräumen unseres Dachbodens noch einiges an Sperrmüll loswerden und bestellen deshalb einen 5 m³ Container in einer bayerischen Kleinstadt.
Den Container müssen wir während der Dauer des Einräumens leider auf der Straße stehen lassen, da bei unserem Grundstück die Einfahrt für den Entsorgungs-LKW zu eng ist.
Posten | Preis |
---|---|
Container-Pauschale Sperrmüll, Standzeit 7 Tage | 388 EUR |
Zuschlag weitere Woche | 20 EUR |
Zuschlag Aufstellung auf der Straße / Genehmigung | 59 EUR |
Gesamtkosten | 467 EUR |
Hierbei handelt es sich natürlich nur um beispielhafte Kosten für die Leistungen eines ganz bestimmten Anbieters. Die Kosten bei anderen Anbietern oder an anderen Orten können auch deutlich unterschiedlich sein.
Frage: Von welchen Gegebenheiten ist der Preis für einen Müllcontainer abhängig?
Kostencheck-Experte: Die Preise können in der Praxis recht unterschiedlich ausfallen, verantwortlich dafür sind:
- der Aufstellort des Containers (Gemeinde, Region, Bundesland)
- die Art der Verrechnung (Anlieferung/Abholung
- Gewichtsverrechnung oder Containerpauschale)
- die Größe des Containers (meist 5m³, 7 m³ oder 10 m³)
- die Standzeit
- ob die Aufstellung auf öffentlichem Grund erfolgen muss (kostenpflichtige Genehmigung erforderlich)
- der Standort und die Preisgestaltung des Anbieters.
Am besten holt man also zwei bis drei Angebote ein und vergleicht die Preise, die angeboten werden. Dafür sollte man in der Regel aber bereits wissen, welche Containergröße man benötigt.
Frage: Wie unterscheidet sich der Preis nach der Containergröße?
Kostencheck-Experte: Wir haben einmal mit gleichen Vorgaben die Preise für unterschiedliche Containergrößen überprüft und miteinander verglichen. Das Ergebnis sehen Sie in der nachstehenden Tabelle:
Containergröße | Containerpauschale (komplett) |
---|---|
5 m³ | 388 EUR |
7 m³ | 424 EUR |
10 m³ | 552 EUR |
Man sieht also, dass ein doppelt so großer Container nicht automatisch doppelt so viel kostet.
Wer sich wegen der Containergröße unsicher ist, kann deshalb problemlos „eine Nummer größer“ bestellen, ohne gleich sehr hohe Kosten zu riskieren.
Frage: Was passiert, wenn ein Container zu klein ist?
Kostencheck-Experte: Hier muss man sehr sorgfältig darauf achten, dass ein Container maximal bis 10 cm unter den Rand wird.
Höher beladene Container darf der Containerdienst aufgrund der geltenden Transportsicherheitsvorschriften gar nicht transportieren. Kann man den Container dann nicht schnell genug ausräumen, verrechnet der Containerdienst dann meist eine „Leerfahrt“. Das kann bis zu 100 EUR und mehr kosten.
Frage: Wie viel passt eigentlich in einen Container festgelegter Größe?
Kostencheck-Experte: Das ist in der Praxis immer schwierig abzuschätzen. Eine Faustregel ist, dass man in einem 5 m³ Container gewöhnlich eine gesamte Wohnzimmer-Einrichtung üblicher Größe samt Polstermöbeln unterbringt.
Das ist noch immer nicht sehr aufschlussreich, darum hier ein paar konkrete Container-Maße:
Containervolumen | Länge | Breite | Höhe |
---|---|---|---|
5m³ | Länge: 3,10m | Breite: 1,80m | Höhe: 1,30m |
7m³ | Länge: 3,50m | Breite: 1,80m | Höhe: 1,50m |
10m³ | Länge: 4,00m | Breite: 1,90m | Höhe: 1,80m |
Damit fällt es oft leichter abzuschätzen, was in einen Container hineinpasst und was nicht mehr.
Frage: Was passiert, wenn sich nicht zulässige Dinge im Container befinden?
Kostencheck-Experte: In der Regel müssen die Containerdienstleister dann händisch nachsortieren. Das ist enorm aufwendig und wird deshalb auch mit einer sehr hohen Gebühr verrechnet.
Oft ist man selbst gar nicht schuld – bei im öffentlichen Raum aufgestellten Containern kann es oft passieren, dass Passanten einfach etwas in den Container werfen. Um das zu vermeiden, sollte man den Container einfach mit einer Plane abdecken, die man mit Steinen beschwert. Ansonsten muss man die Kosten für die teure manuelle Nachsortierung beim Containerdienst selbst tragen.