Bei der Ölheizung den Brenner erneuern: welche Kosten sind zu rechnen?

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Ein Schaden am Brenner der Ölheizung ist teuer. Lässt sich der Brenner nicht mehr reparieren und muss ausgetauscht werden, muss man in den meisten Fällen mit beträchtlichen Kosten rechnen. Wie teuer das Erneuern des Brenners bei einer Ölheizung wird und welche Kostenunterschiede es dabei geben kann, erklärt der Kostencheck-Experte in unserem Interview.

Frage: Was kostet es, den Brenner einer Ölheizung zu erneuern?

Kostencheck-Experte: Die Kosten richten sich immer danach, welches Brennermodell als Ersatz eingebaut wird (meist passen mehrere Modelle verschiedener Hersteller) und welche Leistung die Heizungsanlage hat.

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Der Austausch des Brenners ist meist ziemlich teuer.

Selbst beim Verbauen von kostengünstigen Brennermodellen sollten Sie beim Austausch eines Brenners mit Kosten von mindestens 1.000 EUR bis 1.200 EUR rechnen, wird ein hochwertiges Brennermodell verbaut, kann es noch deutlich teurer werden.

Angesichts der hohen Kosten für den Austausch des Brenners und des geringfügigen Effekts auf den Heizungsverbrauch und die Emissionswerte der Heizung stellt der Brennertausch keine geeignete Maßnahme für die Modernisierung einer Ölheizung dar. Auch die EnEV verlangt trotz dem Austausch des Brenners eine Erneuerung der Heizung spätestens ab einem Alter von 30 Jahren. Der Austausch des Brenners schiebt das in keiner Weise auf.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Der Brenner unserer Ölheizung ist nicht mehr zu retten. Unser Heizungsmonteur verbaut deshalb ein neues, kostengünstiges Brennermodell.

Posten Preis
Brenner (Materialkosten) 850 EUR
Einbau komplett 280 EUR
Gesamtkosten damit 1.130 EUR

Die hier gezeigten Kosten gelten für ein sehr kostengünstiges Brennermodell mittlerer Qualität und für die Einbaukosten durch einen bestimmten Fachbetrieb. Sowohl die Kosten für den Brenner als auch die Kosten für den Einbau können bei anderen Heizungsmodellen und bei der Ausführung durch andere Fachbetriebe deutlich unterschiedlich liegen.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten beim Austauschen des Heizungsbrenners bei der Ölheizung?

Kostencheck-Experte: Mit Einbau müssen Sie im günstigsten Fall rund 1.000 EUR Gesamtkosten rechnen. Das gilt allerdings nur, wenn Sie besonders kostengünstige Brennermodelle einbauen lassen, die häufig nur von mittelmäßiger Qualität sind.

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Für den Austausch des Brenners müssen Sie mit mindestens 1000 EUR rechnen.

Für einen hochwertigen Brenner müssen Sie fast immer bereits über 1.000 EUR rechnen, die Kosten können dabei für hochwertige Brenner auch bis zu 1.500 EUR und mehr reichen.

Für den Austausch des Brenners ist der Arbeitsaufwand im Einzelfall entscheidend. Von Kosten im Bereich von rund 300 EUR bis 500 EUR sollten Sie aber durchaus ausgehen.

Frage: Wovon hängen die Kosten beim Austauschen des Heizungsbrenners ab?

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Die Kosten für den Austausch des Brenners sind von mehreren Punkten abhängig.

Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:

  • die Leistung der Heizung
  • das verwendete Brennermodell und seine Qualität (Materialpreis)
  • der Aufwand für den Austausch
  • die Preisgestaltung des ausführenden Fachbetriebs (Kosten für die aufgewendete Arbeitszeit)

Der Vergleich mehrerer Angebote im Vorfeld kann sich unter Umständen lohnen. Nicht jedes Unternehmen verbaut die gleichen Brennermodelle und auch die Arbeitskosten können von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich sein.

Frage: Wirkt sich der Austausch des Brenners gegen ein modernes Modell auf die Heizkosten aus?

Kostencheck-Experte: Moderne Brenner sind heute meist als Öl-Gebläse-Brenner ausgeführt. Das reduziert tatsächlich etwas die Abgasverluste und verbessert auch die (bei Ölheizungen generell sehr schlechten) Emissionswerte der Heizung. Nennenswerte Auswirkungen auf den Verbrauch hat rein der Austausch des Brenners allerdings nicht.

Das Problem hohen Verbrauchs bei alten Ölheizungen liegt vielmehr im Kessel – und in der Heiztechnologie an sich. Ältere Kessel sind als Konstanttemperatur-Kessel ausgeführt und laufen daher ständig mit hohen bis sehr hohen Temperaturen. Das ist für den Heizölverbrauch verantwortlich. Je älter der Kessel ist, desto mehr nimmt zudem sein Wirkungsgrad ab.

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Die Investition in einen modernen Heizkessel lohnt sich.

Moderne Brennwert-Heizungen arbeiten dagegen mit Niedertemperatur-Kesseln und gewinnen zusätzlich noch Abwärme aus dem Abgas wieder zurück. Diese Heiztechnologie gilt technisch als aktueller Stand – Brennwert-Kessel müssen auch nicht zwingend (nach Vorschrift der EnEV) mit einem Alter von 30 Jahren ausgetauscht werden, bei Konstanttemperatur-Kesseln ist das vorgeschrieben.

Eine Öl-Brennwertheizung kann sich zwar in Sachen Heizkosten noch immer nicht mit modernen Biomasse- oder Wärmepumpenheizungen messen, gegenüber alten und verschlissenen Konstanttemperatur-Heizungen sind aber bereits Verbrauchseinsparungen von bis zu 30 % möglich. Im Grunde ist der Austausch der kompletten Heizung auf eine moderne Öl-Brennwertheizung die einzig wirklich sinnvolle Möglichkeit, alte Ölheizungen zu modernisieren.

Ob man statt einem solchen Austausch auf eine neue Ölheizung (nur bis 2025 erlaubt) dann nicht gleich auf eine andere Heiztechnologie wechselt (etwa Biomasse, wo es hohe Förderungen gibt und die Heizkosten um bis zu 50 % niedriger liegen können) ist natürlich eine andere Frage.