Ölheizung erneuern: mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

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Ölheizungen haben prinzipiell eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren, danach sollten sie erneuert werden. In vielen Fällen kann sich eine Erneuerung aber auch schon früher lohnen, vor allem im Hinblick auf anfallende Reparaturen und den deutlich geringeren Verbrauch moderner Heizungen. Wie teuer das Austauschen einer Ölheizung kommt und welche Austauschkosten zu kalkulieren sind, wollten wir vom Kostencheck-Experten im Interview wissen.

Frage: Was kostet der Austausch einer Ölheizung?

Kostencheck-Experte: Eine Heizungserneuerung kann häufig auch aus Effizienzgründen geboten sein. Ältere Heizungen mit einem Alter von rund 20 Jahren haben allein durch ihren Verschleiß bereits einen deutlich höheren Verbrauch. Moderne Heiztechnologien wie die Öl-Brennwertheizung können allein Verbrauchsreduzierungen von rund 15 % bis zu 30 % bewirken.

Im durchschnittlichen Einfamilienhaus muss für einen neuen Kessel mit Kosten von rund 3.500 EUR bis 5.500 EUR gerechnet werden. Dazu kommen noch die Einbaukosten im jeweiligen Fall (abhängig von der örtlichen Situation und dem Aufwand zwischen rund 1.500 EUR und 3.000 EUR).

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Wenn daneben auch noch der Boiler getauscht werden muss, fallen weitere Kosten an.

Wird zusätzlich noch der Warmwasserspeicher getauscht, kommen weitere 800 EUR bis 1.600 EUR hinzu, wer auf Brennwerttechnik setzt (empfehlenswert), muss noch zusätzlich rund 1.500 EUR bis 2.500 EUR für den Einbau in den Schornstein rechnen. Soll auch noch der Öltank erneuert werden, sollten je nach Öltankgröße zusätzlich noch ab 3.000 EUR veranschlagt werden.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen unsere alte Ölheizung in einem 140 m² großen Einfamilienhaus komplett erneuern. Öltank und Warmwasserspeicher verwenden wir weiter, wir entscheiden uns allerdings dafür, eine Öl-Brennwertheizung einzubauen.

Posten Preis
Ölkessel (Brennwertkessel) 4.200 EUR
Einbau und Anschluss komplett 1.800 EUR
Einbau Brennwerttechnik und Schornsteinsanierung 1.700 EUR
hydraulischer Abgleich 480 EUR
Gesamtkosten Erneuerung 8.180 EUR

Die Kosten, die hier gezeigt werden, beziehen sich auf ein konkretes Heizkesselmodell und den Einbau in einem bestimmten Einzelfall. Abhängig vom gewählten Heizkessel, der benötigten Heizungsleistung und den individuellen örtlichen Gegebenheiten können die Kosten bei anderen Erneuerungen auch unterschiedlich liegen.

Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten bei der Erneuerung einer Ölheizung?

Kostencheck-Experte: Beim Einfamilienhaus können die Kosten zwischen rund 5.000 EUR und bis zu 12.000 EUR. Wenn zusätzlich auch der Öltank erneuert werden soll, können die Kosten bis zu 15.000 EUR und mehr liegen, abhängig von der gewählten Tankgröße.

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Die Kosten richten sich natürlich auch danach, für wie viele Menschen die Heizleistung benötigt wird.

Diese Werte gelten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Für Heizungen mit größerer Heizleistung, etwa in einem Mehrfamilienhaus, liegen die Kosten für den Heizkessel entsprechend höher.

Frage: Was bestimmt die Höhe der Kosten bei der Erneuerung einer alten Ölheizung?

Kostencheck-Experte: Maßgeblich sind hier:

  • die Leistung der Heizung (in kW)
  • ob auf einen gewöhnlichen Konstanttemperaturkessel oder auf eine Brennwertheizung getauscht wird (zusätzliche Kosten für den Einbau der Brennwerttechnologie und geringfügig höhere Kesselkosten)
  • welcher Einbauaufwand anfällt (Einbaukosten, abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und dem benötigten Einbaumaterial wie Verrohrung, etc.)
  • ob auch der Warmwasserspeicher getauscht werden soll
  • ob zusätzlich auch der Öltank erneuert werden soll

Frage: Warum sind Öl-Brennwertheizungen so viel verbrauchsgünstiger?

Kostencheck-Experte: Das ist ein einfaches Rechenbeispiel. Bei einer Brennwertheizung wird durch die Rückgewinnung der Wärme aus dem Schornstein, die sonst verloren geht, der Wirkungsgrad enorm erhöht. Auch die deutlich effizienter arbeitende Brennertechnik, die noch keinem Verschleiß unterworfen ist, trägt dazu bei, Öl sparsamer zu verbrennen.

Brennwertheizungen haben rechnerisch damit Wirkungsgrade von bis zu 104 %, es wird also sogar noch mehr Wärmeleistung herausgeholt, als im zugeführten Öl überhaupt steckt.

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Brennwertheizungen haben in der Regel eine bessere Leistung als herkömmliche Heizkessel.

Vergleicht man das mit einem alten Ölheizkessel, liegt der Wirkungsgrad dort oft nur bei 70 %, bei gut in Schuss gehaltenen Kesseln bei bis zu 85 %. Das macht eine Differenz von 19 % bis 34 % beim Wirkungsrad aus, was sich natürlich am Ende auch im gleichen Ausmaß auf den Heizölverbrauch und damit auf die Heizkosten auswirkt.

Beim jedem Einbau einer neuen Heizung ist dazu noch heute ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage zwingend vorgeschrieben. Durch die Optimierung der Abgabe von Heizwärme in den einzelnen Räumen können oft noch zusätzlich rund 1 EUR pro m² bis 2 EUR pro m² Wohnfläche bei den jährlichen Heizkosten eingespart werden.

Alles zusammengenommen lässt sich damit durch eine Erneuerung einer alten Ölheizung oft massiv an den Heizkosten sparen.