In der Kleingartenanlage oder beim nur spärlich genutzten Wochenendhäuschen reicht statt einer Kleinkläranlage oft eine abflusslose Sammelgrube. Was der Einbau eines solchen Abwassertanks kosten kann, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.
Frage: Welche Kosten muss man für den Einbau eines Abwassertanks rechnen?
Kostencheck-Experte: Die Kosten kann man pauschal nicht angeben. Sie richten sich nach dem individuellen Einzelfall und den Gegebenheiten vor Ort. In den meisten Fällen werden Sie aber auch bei kleinen Tanks mit Einbaukosten im Bereich von rund 2.500 EUR bis 4.000 EUR Einbaukosten rechnen müssen. Bei schwierigen Gegebenheiten kann das auch teurer werden.
Bei den Einbaukosten zu berücksichtigen sind:
- die Kosten für die notwendigen Erdarbeiten
- die Kosten für die Anlieferung des Tanks
- die Kosten für den Einbau des Tanks und den Anschluss
Die Kosten für Erdarbeiten können sehr unterschiedlich ausfallen. Bei optimaler Bodenbeschaffenheit und guter Zugänglichkeit können Sie von rund 15 EUR bis 20 EUR pro m³ ausgehen.
Bei schwierigen Bedingungen und hohen Bodenklassen können die Kosten auf bis zu 100 EUR pro m³ ansteigen. Zusätzlich müssen Sie noch Kosten für die Entsorgung des Erdreichs rechnen. Für eine Container-Entsorgung liegen die Kosten bei rund 20 EUR bis 30 EUR pro m³ (Kleinmengen bis 15 m³). Bei größeren Mengen, die direkt mit dem LKW abgefahren werden, können die Kosten geringfügig höher liegen.
Die Kosten für die Anlieferung des Tanks sind je nach Tank und Anbieter unterschiedlich. Einige Anbieter setzen Pauschalpreise für bestimmte Lieferentfernungen an, andere kalkulieren die Kosten nach km. Bei schweren Betontanks liegen die Kosten höher, da hier in fast allen Fällen ein Kran zum Abladen des Tanks erforderlich ist. Je nach Tankgröße (Tankvolumen) können die Anlieferkosten unterschiedlich liegen.
Die Kosten für den Einbau des Tanks richten sich nach der Größe des Tanks und den örtlichen Gegebenheiten. Hier müssen Sie aber in jedem Fall von Kosten ab rund 1.500 EUR ausgehen.
Besonders hoher Aufwand beim Einbau entsteht durch hohen Grundwasserstand auf dem Grundstück, da Tanks hier speziell gegen Aufschwimmen und Verformung gesichert werden müssen.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Auf einem gut zugänglichen Grundstück nahe der Grundstücksgrenze soll ein 6.000 Liter (6 m³) großer Abwassertank eingebaut werden. Die Bodenbeschaffenheit entspricht Bodenklasse 4, es gibt keine Probleme mit hohem Grundwasserstand oder drückendem Wasser.
Posten | Preis |
---|---|
Erdarbeiten gesamt (Aushub und Entsorgung) | 375 EUR |
Anlieferung Kunststofftank | 0 EUR (naher Umkreis) |
Einbau und Anschluss | 2.360 EUR |
Gesamtkosten | 2.735 EUR |
Hierbei handelt es sich lediglich um ein einzelnes Kostenbeispiel für einen konkreten Einzelfall. Die Kosten in anderen Fällen können unterschiedlich liegen.
Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für den Einbau des Tanks ab?
Kostencheck-Experte: Zu berücksichtigen sind hier:
- die Größe des Tanks
- das Material des Tanks (Beton oder Kunststoff)
- die Kosten für die nötigen Erdarbeiten
- die Zugänglichkeit der Einbaustelle
- die Bodenbeschaffenheit (inklusive möglicherweise gegebener Grundwasserprobleme)
- die Anforderungen an den Einbau (Befahrbarkeit, etc.)
- die Länge der Zuleitungen vom Haus zur Einbaustelle
Alle diese Faktoren sind für einen Einbau zu berücksichtigen. Damit können die Einbaukosten von Fall zu Fall sehr unterschiedlich liegen. Der Einbau eines Abwassertanks muss damit kostenmäßig anhand der vorliegenden Gegebenheiten immer individuell geplant werden.
Frage: Lassen sich die Kosten für den Einbau auch durch Eigenleistungen senken?
Kostencheck-Experte: Gerade bei kleineren Tanks lassen sich die nötigen Erdarbeiten oft auch noch von Hand erledigen. Der Aushub kann dann gegebenenfalls auf dem Grundstück verteilt werden. Dadurch lassen sich die Kosten für die Erdarbeiten bereits eliminieren.
In vielen Fällen kann auch das Verlegen der Abwasserrohre auf dem Grundstück zumindest zum Teil selbst erfolgen. Das senkt die Einbaukosten ebenfalls. Bei solchen Eigenleistungen sollte man sich aber immer nach den Anweisungen des ausführenden Unternehmens richten.