Wenn der Stromverbrauch in einzelnen Bereichen getrennt abgerechnet werden soll, ist dafür der Einbau eines zusätzlichen Zählers erforderlich. Auch wenn auf digitale Zähler oder sogenannte Smart Meter umgerüstet werden soll oder muss, erfolgt ein Einbau eines entsprechenden Zählers. Welche Kosten beim Einbauen von neuen Stromzählern dabei anfallen, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.
Frage: Was kostet es, einen Stromzähler einbauen zu lassen?
Kostencheck-Experte: In den nächsten Jahren werden – einer EU-Vorgabe folgend – alle Haushalte mit digitalen Stromzählern ausgerüstet. Startpunkt für die Umrüstung ist der 24.2. 2020, bis 2032 soll der Umtausch flächendeckend abgeschlossen sein.
Die Kosten für den Austausch liegen zwischen 23 EUR und 130 EUR und sind gesetzlich begrenzt. Sollte für den Einbau allerdings der Zählerschrank umgebaut werden müssen, dürfen auch höhere Kosten verlangt werden. Das kann im Einzelfall auch mehrere hundert Euro an zusätzlichen Kosten bedeuten. Dagegen kann man sich als Kunde nicht wehren.
Die Kosten für den Austausch des Stromzählers werden in den nächsten Jahren also ausnahmslos alle Hauhalte betreffen. Nur die Kosten sind je nach Verbraucher unterschiedlich.
Die Versorger melden sich mittels Schreiben bei den Kunden, wann ein Austausch vorgenommen werden wird und welche Kosten dafür verlangt werden.
Austausch alter Zähler und sogenannter Zwischenzähler
Soll ein noch nicht digitaler Zähler eingebaut werden, können die Kosten deutlich höher liegen ab rund 50 EUR für geeichte Zähler. Für ungeeichte Zwischenzähler, die nur im privaten Bereich zulässig sind und gerichtlich nicht anerkannt werden, beginnen die Kosten bei rund 20 EUR.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Unser Haushalt hat einen Stromverbrauch von 3.500 kWh pro Jahr. Wir bekommen einen neuen digitalen Zähler. Der Zählerkasten muss nicht umgebaut werden. Wir haben weder eine PVA-Anlage noch eine Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung.
Posten | Preis |
---|---|
Einbaukosten neuer Zähler | 40 EUR |
Gesamtkosten damit | 40 EUR |
Die Kosten für den Einbau von neuen digitalen Zählern können in anderen Fällen mit höherem oder niedrigerem Verbrauch oder mit anderen bestimmten Gegebenheiten unterschiedlich liegen.
Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten bei einem gesetzlich angeordneten Zähleraustausch?
Kostencheck-Experte: Die Kosten für Kunden mit Verbräuchen unterhalb von 6.000 kWh dürfen sich maximal zwischen zwischen 23 EUR und 60 EUR bewegen sind nach Verbrauch gestaffelt – je weniger im Haushalt verbraucht wird, desto weniger darf der Stromversorger für den neuen Zähler verlangen. Bei einem Stromverbrauch bis 2.000 kWh pro Jahr sind es höchstens 23 EUR, die der Stromversorger verlangen darf.
Der Einbau von sogenannten „intelligenten“ Stromzählern (Smart Meter) ist nur in bestimmten Fällen vorgeschrieben. Dafür muss entweder ein Verbrauch von mehr als 6.000 kWh pro Jahr gegeben sein oder eine Stromerzeugungsanlage (z. B. PVA) mit mehr als 7 kW Leistung oder eine sogenannte „steuerbare Verbrauchseinrichtung“ (z. B. Wärmepumpe) vorhanden sein. Für Unternehmen ist der Einbau von Smart Metern immer verpflichtend.
Bei höheren Verbräuchen und beim Einbau von Smart Metern dürfen die Kosten maximal 100 EUR bzw. 130 EUR betragen. Die maximal zulässige Jahresgebühr für moderne Verbrauchseinrichtungen darf dann generell nur 20 EUR jährlich betragen.
Gegebenenfalls anfallende Kosten für den Umbau des Zählerschranks kommen dann noch dazu und sind in jedem Fall vom Kunden zu tragen.
Leitungstrennung und Subzähler
Die Kosten wenn zusätzliche Verbrauchsabrechnungen aus anderen Gründen eingebaut werden sollen, können auch deutlich höher liegen. Einfache Subzähler ohne Eichung und gerichtlich anerkannte Messwerte kann man häufig recht kostengünstig einbauen lassen, für die Leitungstrennung und den Einbau von offiziell anerkannten Zähleinrichtungen sollten aber in jedem Fall mehrere hundert Euro an Kosten veranschlagt werden.
Die entstehenden Kosten können zum Teil je nach gegebener Situation stark abweichen. Auskunft darüber, welche Kosten zu erwarten sind, kann im Einzelfall nur ein Elektriker bei der Besichtigung vor Ort im Einzelfall geben.
Frage: Wovon hängen die Kosten beim Einbau eines Zählers ab?
Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:
- ob es sich um den gesetzlich verlangten Austausch eines Zählers auf eine digitale Messeinrichtung oder einen Zähleraustausch aus anderen Gründen handelt
- welcher Jahresverbrauch bei der entsprechenden Zählerstelle entsteht
- ob es sich beim Kunden um ein Unternehmen handelt (immer Smart Meter Einbau verpflichtend)
- ob eine Stromerzeugungsanlage mit einer höheren Leistung als 7 kW oder eine steuerbare Verbrauchseinrichtung verbaut ist (z. B. Wärmepumpe, Nachtspeicher)
- ob beim Austausch der Zählerkasten umgebaut werden muss (zusätzlich hohe Kosten möglich)
- welche Kosten für die Leitungstrennung beim Einbau von Subzählern oder zusätzlichen Zähleinrichtungen aus anderen Gründen anfallen