Ein Stahlträger wird immer dann benötigt, wenn bei einem Wanddurchbruch das Gewicht der Decke abgefangen werden soll. Der Kostencheck-Experte erklärt, welche Kosten für den Stahlträger-Einbau anfallen können.
Frage: Was kostet das Einbauen eines Stahlträgers in die Wand?
Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal nicht angeben. Die Kosten richten sich immer danach, welcher Träger in welcher Breite eingebaut werden muss und welche weiteren Auflagen bestehen.
Das kann je nach Gegebenheiten vor Ort sehr unterschiedliche Kosten verursachen.
Unterscheiden muss man zunächst einmal zwischen folgenden Kostenbestandteilen:
- der Arbeit des Statikers (unbedingt erforderlich)
- dem Herstellen des Wanddurchbruchs
- dem Einziehen des Trägers nach den individuell vom Statiker gegebenen Auflagen
- den Nebenarbeiten
Als Kosten für den Statiker müssen Sie in den meisten Fällen bereits rund 250 EUR bis 500 EUR rechnen. Ist die Aufgabe komplex, können diese Kosten durchaus auch bis zu 1.000 EUR betragen.
Für den Wanddurchbruch selbst fallen Kosten im Bereich von 200 EUR pro m² bis 700 EUR pro m² an, abhängig davon, ob es sich um eine tragende Wand handelt oder nicht.
In Einzelfällen bei besonders komplizierten Arbeiten können auch bis zu 2.000 EUR pro m² für den Durchbruch anfallen.
Für den Stahlträger und den Einbau müssen Sie in den meisten Fällen Kosten von rund 150 EUR bis 400 EUR rechnen.
In komplizierten Fällen liegen aber auch diese Kosten höher.
Dazu kommen am Ende noch die Nebenkosten für die Arbeiten. Dazu gehören die Kostenpauschalen für das Einrichten der Baustelle ebenso wie der Werkzeugverschleiß bei den Mauersägen und die Entsorgungskosten für den Bauschutt.
Die Nebenkosten können schon bei üblichen Fällen durchaus 1.000 EUR bis 1.500 EUR betragen. Bei aufwendigen Arbeiten steigen auch die Nebenkosten häufig mit an.
Kostenbeispiel aus der Praxis
In eine tragende Wand unseres Hauses soll ein Stahlträger eingebaut werden, um einen Durchgang zu schaffen.
Wir lassen den Wanddurchbruch mit einer Gesamt-Durchbruchsfläche von 2,5 m² von einem spezialisierten Fachbetrieb durchführen.
Posten | Preis |
---|---|
Statische Begutachtung vor Ort | 450 EUR |
Wanddurchbruchsarbeiten | 1.375 EUR |
Stahlträger und Einbau | 355 EUR |
Nebenkosten Baustelleneinrichtung | 98 EUR (Pauschale) |
Nebenkosten Bauschuttentsorgung | 300 EUR |
Nebenkosten Kernbohrung | 120 EUR |
Nebenkosten Werkzeug | 687 EUR |
Nebenkosten Anfahrt und Transport | 80 EUR |
Gesamtkosten | 3.465 EUR |
Kosten pro m² Durchbruch | 1.206 EUR pro m² (Statikerkosten nicht eingerechnet) |
Dieses Kostenbeispiel bezieht sich auf einen konkreten Einzelfall beim Stahlträger-Einbau durch ein bestimmtes Unternehmen. Die Kosten in anderen Fällen und bei anderen Unternehmen können auch deutlich unterschiedlich liegen.
Frage: Wovon hängen die Kosten beim Einbau eines Stahlträgers ab?
Kostencheck-Experte: Zu berücksichtigen sind hier immer:
- ob es sich um eine tragende Wand oder eine nichttragende Wand handelt
- wie groß der Durchbruch sein muss
- welche Kosten der Statiker für seine Begutachtungs- und Berechnungsleistung verlangt (Berechnung nach HOAI)
- welche Kosten beim Herstellen des Durchbruchs anfallen
- welche Werkzeug- und Maschinenkosten vom Unternehmen verrechnet werden
- welche Nebenkosten für die Baustelle anfallen
- welche Kosten für die Kernbohrung anfallen
- wie die Preisgestaltung des Anbieters ausfällt
- welcher Kostenaufwand für den Stahlträger in der benötigten Ausführung und die Einbauleistung anfällt
- ob zusätzlich Abstützungsmaßnahmen nötig sind
Frage: Warum können die Kosten für den Statiker so unterschiedlich ausfallen?
Kostencheck-Experte: Die Kosten des Statikers richten sich gewöhnlich nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI), sie sind also mit minimalen Spielräumen gesetzlich festgelegt.
Mehr über die Kosten, die eine Begutachtung durch den Statiker (Tragwerksplaner) verursacht, finden Sie in diesem Beitrag.
Frage: Kann man den Bauschutt auch selbst entsorgen, um Kosten zu sparen?
Kostencheck-Experte: Das ist prinzipiell möglich. Vor allem bei kleineren Durchbrüchen fällt meist auch nur wenig Bauschutt an.
Ein Teil der verrechneten Arbeitsleistungen betrifft aber auch das Zerlegen der ausgeschnittenen Teile auf eine transportierbare Größe. Das ist wichtig, da es bei der Entsorgung von Bauschutt bestimmte Maximalgrößen für die einzelnen Schuttteile gibt.
Wenn Sie Bauschutt selbst entsorgen wollen, müssen Sie gegebenenfalls auch die Zerlegung der größeren Teile mit geeignetem Werkzeug selbst vornehmen.
Bei Bestellen eines Bauschuttcontainers kommen Sie in den meisten Fällen übrigens eher teurer als bei der Entsorgung durch den ausführenden Fachbetrieb. In der Praxis lohnt sich das meist nicht.