Gasheizung einbauen: mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

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Erdgas gehört immer noch zu den günstigsten Heizmitteln in Deutschland. Der Entschluss, eine Gasheizung einzubauen ist also in vielen Fällen eine kostenmäßig vorteilhafte Entscheidung. Was es kostet, eine Gasheizung einbauen zu lassen, erfahren Sie vom Kostencheck-Experten in unserem ausführlichen Interview.

Frage: Was kostet es, eine Gasheizung einbauen zu lassen?

Kostencheck-Experte: Das kann man natürlich pauschal immer nur sehr schwer sagen. Das hängt von der Art und Größe der Heizanlage ab und dazu sehr stark von den individuellen Gegebenheiten vor Ort. Gasheizungen gehören aber zumindest auch im Hinblick auf die Investitionskosten beim Einbau zu den günstigeren Heizungsanlagen.

Zunächst muss man einmal unterscheiden:

  • ob schon ein Gasanschluss vorhanden ist
  • ob eine Gasheizung oder eine Gastherme eingebaut werden soll
  • ob eine Brennwertheizung eingebaut werden soll
  • ob eine Förderung für den Umbau der Heizung bezogen werden kann
  • ob die Gasheizung mit einer zusätzlichen Heizung aus erneuerbaren Energien kombiniert wird
  • ob es sich bei der Gasheizung um eine Flüssiggas-Heizung handelt

Wenn noch kein Gasanschluss vorhanden ist, muss mit deutlich höheren Kosten gerechnet werden.

In den meisten Fällen liegen die Kosten für einen neuen Gasanschluss im Bereich von rund 1.500 EUR bis 2.500 EUR. Das gilt zumindest für die Fälle, bei denen eine Erdgas-Versorgungsleitung in unmittelbarer Nähe zum Haus verläuft (das ist an sehr vielen Orten in Deutschland tatsächlich der Fall).

Die Zusatzkosten für den Gasanschluss können sich dann verteuern, wenn keine Versorgungsleitung in geringer Entfernung zu finden ist. In diesen Fällen liegen die Kosten dann manchmal bei bis zu 5.000 EUR.

Bei der Unterscheidung zwischen Gasheizung oder Gastherme geht es nicht nur um die Anschaffungskosten, sondern auch um den Einbau-Aufwand.

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Sowohl Anschaffung als auch Einbau sind bei einer Gastherme geringer im Vergleich zu einem Gaskessel

Die Anschaffungskosten einer Gastherme (die durchaus auch ein kleines Einfamilienhaus versorgen kann) liegen etwas geringer als für einen gewöhnlichen Gasheizungskessel – der Kostenunterschied beläuft sich meist auf einige tausend Euro.

Auch die Einbaukosten sind bei einer Gastherme mit rund 1.000 EUR bis 1.500 EUR oft nur halb so hoch wie beim klassischen Gasheizkessel (2.000 EUR bis 3.000 EUR).

Wenn moderne Brennwerttechnologie zum Einsatz kommt, erhöhen sich die Einbaukosten um zusätzliche Kosten für den Einbau der Brennwerttechnologie und die dabei notwendige Anpassung und gegebenenfalls auch die Sanierung des Schornsteins.

Der Kostenaufwand für den Einbau von Brennwerttechnologie liegt insgesamt bei 1.500 EUR bis 2.500 EUR, in Einzelfällen mit problematischer Einbausituation gegebenenfalls auch etwas höher.

Bei den Kosten für Anschaffung und Einbau wirken mögliche Förderungen dann umgekehrt immer etwas kostenmildernd. Förderungen können unter bestimmten Umständen bei einer Heizungserneuerung im Altbau bezogen werden.

Wird im Zuge der Heizungserneuerung auf KfW-Effizienzhaus-Standard saniert, können 10 % – 30 % der Kosten für Anschaffung und Einbau von Brennwertheizungen gefördert werden. In anderen Fällen kann lediglich ein Kesseltauschbonus von 500 EUR als Förderung bezogen werden, außer es wird die Gasheizung mit einer Solarthermieanlage kombiniert.

Kommen zusätzlich Heiztechnologien aus erneuerbare Energien zum Einsatz, muss mit Zusatzkosten im Bereich von rund 8.000 EUR bis 10.000 EUR gerechnet werden. Dafür wird im Gegenzug aber auch eine höhere Förderung beim Heizungseinbau gewährt.

Flüssiggasheizung

Ganz unterschiedlich liegen die Dinge, wenn es sich nicht um eine Erdgas-Heizung sondern eine Flüssiggas-Heizung (LNG, Liquid Natural Gas) handelt.

Zu den Einbaukosten sind hier noch zusätzlich die Kosten für den Gastank und seinen Einbau zu rechnen, dafür fallen die Kosten für einen Gasanschluss allerdings weg.

Flüssiggas-Heizungen sind im Betrieb deutlich teurer als klassische Gasheizungen. Auch auf Förderungen kann man in diesem Fall nicht zurückgreifen, um die Einbaukosten zu senken.

Kostenbeispiel aus der Praxis

In einem Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 140 m² soll eine Gas-Brennwertheizung eingebaut werden.

Posten Preis
Anschlusskosten Gasanschluss 2.100 EUR
Brennwertkessel (Anschaffungskosten) 3.650 EUR
Warmwasserspeicher (Anschaffungskosten) 1.300 EUR
Einbau Brennwerttechnik, Anpassung des Schornsteins 2.200 EUR
Einbaukosten Gasheizung und Warmwasserspeicher, komplett 2.700 EUR
hydraulischer Abgleich Heizungsanlage 650 EUR
Gesamtkosten 12.600 EUR
abzüglich Kesseltauschbonus abzüglich 500 EUR
selbst zu tragende Kosten damit 12.100 EUR
reine Einbaukosten / Anschlusskosten 7.650 EUR

Beim angeführten Kostenbeispiel bezieht sich lediglich auf die Kosten für eine bestimmte Heizung und den Einbau bei individuellen örtlichen Gegebenheiten. Die Kosten können in anderen Fällen auch unterschiedlich liegen.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für den Einbau einer Gasheizung ab?

Kostencheck-Experte: Hierbei sind eine ganze Reihe von Faktoren zu beachten:

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Die Kosten für die Installation der Gasheizung hängen von vielen Faktoren ab

  • ob ein Gasanschluss zusätzlich benötigt wird
  • ob Erdgas oder Flüssiggas (LNG) verwendet wird
  • ob eine Gasheizung oder eine Gastherme angeschafft wird
  • welche Leistung der Heizkessel oder die Therme hat (Anschaffungskosten)
  • ob ein Wasserspeicher mit eingebaut wird
  • ob Brennwerttechnik verwendet wird
  • ob zusätzlich eine Solarthermie-Anlage mit eingebaut wird
  • ob der Einbau im Neubau oder im Altbau (Heizungsaustausch, Heizungserneuerung) erfolgt
  • ob zusätzlich eine energetische Sanierung erfolgt (Förderung durch KfW)
  • welche Kosten für den hydraulischen Abgleich anfallen
  • von den Gegebenheiten vor Ort (Einbau-Aufwand)
  • von der Preisgestaltung des ausführenden Unternehmens

Alle diese Dinge müssen im Einzelfall berücksichtigt werden und spielen für die Kosten beim Einbau einer Gasheizung eine Rolle.

Frage: Von welchen Dingen hängt der Preis für einen Gasanschluss ab?

Kostencheck-Experte: Das grundsätzliche Kostenkriterium ist hier zunächst einmal die Entfernung der nächsten Versorgungsleitung vom Haus.

Verläuft eine Versorgungsleitung nahe der Grundstücksgrenze, bewegen sich die Kosten im Bereich von rund 1.500 EUR und 2.500 EUR. Höhere Kosten sind immer dann zu erwarten, wenn die Versorgungsleitung nicht direkt am Haus verläuft.

Weitere Faktoren, die für die Errichtungskosten eine Rolle spielen, sind:

  • der Standort des Gebäudes auf dem Grundstück (ab einer Anschlusslänge von mehr als 30 m steigen die Kosten für den Anschluss)
  • der Umfang der geplanten Hausinstallation (Leitungsverlegung im Haus)
  • ob Anpassungen an der Abasanlage nötig sind
  • ob Einrichtungen zur Frischluftzufuhr nötig sind

Anpassungen der Abgasanlage sind sowohl bei Brennwerttechnik als auch bei der Umrüstung einer anderen Heiztechnologie auf Gas nötig. Beides kann in der Regel zur gleichen Zeit erledigt werden, diese Kosten fallen bei Gas-Brennwertheizungen also nur einmal an.

Frage: Welche Einbaukosten fallen bei Flüssiggasheizungen im Vergleich zur Erdgasheizung an?

Kostencheck-Experte: Flüssiggas ist insbesondere dort eine Alternative, wo ein Gasanschluss nicht möglich ist. Das benötigte Gas kommt aus einem Tank, der in regelmäßigen Abständen befüllt werden muss.

Bei Flüssiggasheizungen fallen somit die Kosten für den Gasanschluss weg, dafür muss allerdings ein Tank angeschafft werden. Beim Einfamilienhaus muss man für den Tank und die Installation rund 2.000 EUR bis 4.000 EUR zusätzlich rechnen.

Flüssiggas-Heizungen amortisieren sich nicht so schnell wie Erdgas-Heizungen, da die Anschaffungskosten geringfügig höher sind und die Verbrauchskosten durch den teureren Flüssiggaspreis ebenfalls höher liegen.

Frage: Welche Unterschiede gibt es zwischen Gastherme und Gasheizkessel?

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Eine Gastherme ist kleiner und etwas günstiger

Kostencheck-Experte: Die Gastherme ist im Prinzip eine verkleinerte Version des klassischen Gaskessels. Sie bringt auch weniger Leistung, braucht dafür aber auch kaum Platz. Gasthermen können einfach an die Wand gehängt werden.

Bei der Installation einer Gastherme liegen die Kosten im Allgemeinen nur zwischen 1.000 EUR bis 1.500 EUR, beim Gasheizkessel muss man meist mit dem Doppelten rechnen.

Bei Gasthermen gibt es mehrere Möglichkeiten der Installation:

  • als sogenannte Gas-Etagenheizung für jeweils eine gesamte Etage
  • als Gastherme für einzelne Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus
  • als Alleinheizung für kleine Einfamilienhäuser mit geringem Heizwärmebedarf (leistungsfähige Dämmung des Gebäudes)

Bei Gas-Etagenheizungen fallen natürlich die Anschaffungs- und Installationskosten mehrfach an, für jedes Geschoss mit eigener Heizung einmal.

Frage: Welche Kosten fallen für Warmwasserspeicher an?

Kostencheck-Experte: Die Anschaffungskosten liegen bei den üblichen Pufferspeichergrößen im Einfamilienhaus etwa zwischen 800 EUR und 1.600 EUR.

Die Installationskosten lassen sich nicht exakt herausrechnen, da der Einbau gemeinsam mit dem Heizkessel erfolgt. Die Kosten für den Einbau des Warmwasserspeichers sind damit in den Gesamt-Installationskosten für die Heizung beteiligt.

Frage: Lohnt sich der Kostenaufwand für den Einbau von Brennwerttechnik?

Kostencheck-Experte: Ja, unbedingt. Die Technologie macht sich vor allem später in den Betriebskosten der Heizung deutlich bezahlt.

Brennwerttechnologie sorgt dafür, dass dem heißen Abgas auf dem Weg durch den Schornstein noch einmal zusätzlich die enthaltene Wärme (latente Wärme) entzogen wird und diese zusätzliche Wärme dann wieder zurück in die Heizung gelangt. Dadurch lässt sich der Wirkungsgrad der Heizung auf theoretische 110 % steigern – das heißt, es wird aus dem Gas mehr Wärme gewonnen, als eigentlich im Energieträger Gas selbst steckt.

Damit sinken die Betriebskosten für die Heizung um rund 20 % gegenüber einer Gasheizung oder Gastherme ohne Brennwerttechnologie. 20 % Einsparungen bei den Heizkosten amortisieren den zusätzlichen Kostenaufwand von 1.500 EUR bis 2.500 EUR für die Brennwerttechnologie auf jeden Fall.

Frage: Welche Kosten fallen für den hydraulischen Abgleich an und kann man diese Kosten sparen?

Kostencheck-Experte: Das Durchführen eines hydraulischen Abgleichs ist bereits seit einigen Jahren beim Einbau einer neuen Heizung gesetzlich vorgeschrieben. Diese Kosten lassen sich also nicht sparen.

Die Kosten können je nach Gebäude unterschiedlich liegen. Dazu kommen auch in manchen Fällen durch den Austausch der Umwälzpumpen. In den meisten Einfamilienhäusern können Sie von Kosten im Bereich von 400 EUR bis 600 EUR liegen, beim nötigen Austausch der Umwälzpumpen auch etwas höher.

Mehr Informationen zu den Kosten des hydraulischen Abgleichs finden Sie in diesem Beitrag.