Was kostet manuelle Therapie?

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Bei zahlreichen Beschwerden verschreiben Ärzte inzwischen die manuelle Therapie statt wie bisher Massagen oder Krankengymnastik. Im Interview mit dem Kostencheck-Experten klären wir, was bei dieser Behandlung genau gemacht wird, wann sie hilft und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Was ist Manuelle Therapie?

Kostencheck: Die Manuelle Therapie ist eine physiotherapeutische Behandlungsform, die auf Funktionsstörungen des Bewegungsapparates abzielt. Durch Mobilisationstechniken wie das Dehnen und Strecken von Gliedmaßen sowie spezielle Massagegriffe lassen sich Schmerzen effektiv lindern und Bewegungsstörungen beseitigen. Ausgeführt wird die Behandlung von eigens dafür ausgebildeten Krankengymnasten.

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Manuelle Therapie hat zum Ziel, Blockaden zu lösen.

Die Manuelle Therapie fußt auf dem Wissen, dass beispielsweise ein verschobener Wirbel die umliegenden Nerven reizt und dadurch starke Beschwerden auslösen kann. Die angewandten Techniken zielen darauf ab, genau diese Blockaden zu lösen.

Was kostet Manuelle Therapie?

Kostencheck: Diese Therapieform gehört zu den im Zuge einer Krankengymnastik am häufigsten verordneten Behandlungen. Auf der Heilmittelverordnung wird sie mit MT abgekürzt. Sie erhalten meist mehrere Einheiten, in der Regel mindestens sechs.

Dauer Durchschnittskosten
30 Minuten 30 EUR
45 Minuten 40 EUR
6 Termine 180 – 250 EUR

Je nach Krankheitsbild ist es möglich, bis zu zwei Folgerezepte mit jeweils sechs Behandlungen zu erhalten.

Trägt die Krankenversicherung einen Teil der Kosten?

Kostencheck: Sofern der Arzt die Heilbehandlung für notwendig hält und Ihnen ein Rezept ausstellt, rechnet die Krankenversicherung direkt mit dem Therapeuten ab. Die Manuelle Therapie gilt als Heilmittel, deshalb müssen Sie 10 Prozent der Behandlungskosten zuzahlen. Hinzu kommen 10 EUR für die Verordnung des Rezepts.

Privat Versicherte sollten vor Behandlungsbeginn Rücksprache mit der Versicherung halten, denn jede Police hat ein unterschiedliches Leistungsverzeichnis. Lassen Sie sich die Höhe der Kostenerstattung schriftlich bestätigen.

Auch bei der Übernahme durch die PKV müssen Sie:

  • Einen Nachweis über die medizinische Notwendigkeit erbringen.
  • Den Kostenvoranschlag einreichen.

Wann ist die manuelle Therapie hilfreich?

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Die manuelle Therapie wird z.B. bei Rückenschmerzen eingesetzt.

Kostencheck: Häufige Einsatzbereiche dieser Behandlungsform sind:

  • Wirbelsäulenbeschwerden
  • Rückenschmerzen
  • Bandscheibenvorfall
  • Ischialgien
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
  • Gelenkarthrose

Wie einige Studien belegen kann die Manuelle Therapie bei chronischen Kopfschmerzen ebenso hilfreich sein wie eine medikamentöse.

Wie läuft eine Behandlung ab?

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Bei der manuellen Therapie kommen verschiedene Techniken zum Einsatz.

Kostencheck: In der Manuellen Therapie kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Nachfolgend möchten wir Ihnen diese vorstellen:

Grifftechniken

  • Manipulative Technik: Die betroffenen Körperteile werden, mit der Zielsetzung Blockaden zu bearbeiten, schnell und kräftig bewegt.
  • Mobilisierende Technik: Durch langsames Dehnen kann die Beweglichkeit verbessert werden.

Traktionsbehandlung

Der Therapeut übt gezielt Zug, unter Zuhilfenahme spezieller Geräte, auf die Wirbelsäule oder auf einzelne Gelenke aus. Dadurch werden die diese sanft auseinandergezogen, was die Gelenkfläche entlastet. Die umliegenden Muskeln werden gedehnt, Blockaden der Nerven beseitigt und somit der Schmerz gelindert. Leiden Sie unter einem Bandscheibenvorfall, kann die Bandscheibe durch den zusätzlichen Raum zwischen die Wirbel zurückgleiten.

Bei der Traktionsbehandlung kommen nachfolgende Verfahren zum Einsatz:

  • Schlingentisch: Im Schlingentisch kann der Therapeut einzelne Gliedmaßen aufhängen und gezielt, aber sanft, durch Expander an diesen ziehen. Diese Behandlung hat sich unter anderem bei Bandscheibenvorfällen bewährt.
  • Wirbelsäulenstrecker: Dieser dient der Dehnung und Entlastung der Wirbelsäule. Das leicht gewölbte, flache Gerät ist mit mehreren Gummirollen ausgestattet. Der Patient legt sich für eine gewisse Zeit auf den Wirbelsäulenstrecker. Um den positiven Effekt zu verstärken, können nun verschiedene Übungen ausgeführt werden.

Wie lange dauert eine Sitzung beim Therapeuten?

Kostencheck: Manuelle Therapie erfolgt meist in Verbindung mit einer Wärmetherapie. Laut Heilmittelkatalog werden in Deutschland 15 Minuten reine Behandlungszeit vergütet.

Ich habe Schmerzen nach der Behandlung. Warum?

Kostencheck: Mit einer herkömmlichen Massage ist die manuelle Therapie nicht zu vergleichen. Die Intensität der Bewegungen ist deutlich höher, sodass sich schmerzhafter Muskelkater bemerkbar machen kann.

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Fangopackungen können Sie beim Entspannen unterstützen.

Vielleicht kann Ihr Therapeut die betroffenen Stellen im Vorfeld durch Wärme entspannen. Werden Gelenke und Muskeln vor der Behandlung durch ein Wärmekissen oder eine Fangopackung gelockert, lässt sich den Schmerzen wirkungsvoll vorbeugen.

Sollten die Beschwerden nach der Therapie längere Zeit anhalten, sollten Sie Kontakt mit Ihrem Physiotherapeuten aufnehmen. Sie würden ansonsten wiederum eine Schonhaltung einnehmen, welche die Probleme auf Dauer durch die einseitige Belastung der Muskulatur verstärkt.

Was muss ich nach der Behandlung beachten?

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Auch nach Abschluss der Behandlung können Sie Ihren Körper weiterhin unterstützen.

Kostencheck: Sind die Schmerzen abgeklungen, können Sie viel dazu beitragen, dass diese nicht wiederkehren. Ihr Physiotherapeut wird Ihnen verschiedene Übungen zeigen, die den Bewegungsapparat kräftigen und dadurch Funktionsstörungen effektiv vorbeugen. So können Sie die positive Wirkung der Manuellen Therapie dauerhaft sichern.

Für wen eignet sich die Behandlung nicht?

Kostencheck: Es dürfen keine akuten Verletzungen der Wirbelsäule vorliegen. Dies sind nicht nur Brüche, auch Entzündungen, Metastasen oder Verbrennungen stellen eine Kontraindikation dar.