Vinylboden verlegen lassen: Welche Kosten fallen an?

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In den letzten Jahren hat er eindeutig seinen Siegeszug angetreten, und sich als echte Alternative zu Laminat etabliert: der Vinylboden. Was es kosten kann, einen Vinylboden verlegen zu lassen, und was man beim Selbstverlegen spart, verrät Ihnen unser Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Mit welchen Verlegekosten muss man beim Vinylboden rechnen?

Unser Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal gar nicht so einfach sagen – ich habe Ihnen aber zwei kleine Kostenbeispiele mitgebracht, die durchaus repräsentativ sind.

Kostenbeispiel 1: Wir wollen hier in einem 20 m² großen Raum Vinyl-Fliesen auf einem vorhandenen PVC-Boden verlegen. Die Vinyl-Fliesen sollen dabei verklebt werden.

Arbeitsschritt Preis ca.
Vorbereiten des Untergrunds 3 EUR pro m²
Verkleben der Fliesen ca. 11 EUR pro m²
Verlegen der Sockelleisten 3 EUR je lfm = 2,70 EUR pro m²
Gesamtkosten pro m² für das Verlegen 16,70 EUR pro m² oder 334 EUR für den gesamten Raum

Kostenbeispiel 2: Hier sollen PVC-Fliesen auf einem vorhandenen Fliesenboden verklebt werden. Der Raum ist ebenfalls 20 m² groß.

Arbeitsschritt Preis ca.
Vorbereiten des Untergrunds 10 EUR pro m²
Verkleben der Fliesen ca. 16 EUR pro m²
Verlegen der Sockelleisten 4 EUR je lfm = 3,60 EUR pro m²
Gesamtkosten pro m² für das Verlegen 29,60 EUR pro m² oder 592 EUR für den gesamten Raum

Stellt man die beiden Kostenbeispiele gegenüber, erkennt man deutlich, dass die Verlegekosten von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein können.

Frage: Worin liegt der Unterschied bei beiden Kostenbeispielen?

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Wird Vinylboden auf glatten Estrich verlegt, ist kaum Vorbereitung nötig

Sie sehen, dass der größte Unterschied beim Preis hier bei der Untergrundvorbereitung liegt. Das ist auch völlig logisch: Wenn Sie Vinyl-Fliesen auf einem (fast immer völlig ebenen) Estrich verkleben wollen, ist das eine sehr einfache Sache, Sie brauchen am Untergrund kaum etwas zu tun.

Auf einem Fliesenboden dagegen sind verschiedene Maßnahmen nötig, um ein Verkleben der Vinyl-Fliesen überhaupt möglich zu machen:

  • die Fliesenfugen müssen ausgespachtelt werden (es wird eine völlig ebene Oberfläche benötigt
  • es muss eine Grundierung aufgebracht werden, um den sicheren Halt des Klebers zu garantieren
  • mehrere Trocknungszeiten müssen eingehalten werden

Das erklärt warum der Aufwand höher ist – und damit die Verlegekosten teurer sind.

Ein Holzdielenboden als Untergrund würde in vielen Fällen sogar noch deutlich mehr Arbeit machen: die Dielen müssen oft festgeschraubt werden, es muss unter Umständen noch ein zusätzliches Ausgleichen des Dielenbodens erfolgen, bevor darauf verlegt werden kann. Das wirkt sich natürlich im Preis aus.

Frage: Welche Faktoren beeinflussen die Verlegekosten noch?

Unser Kostencheck-Experte: Einen wichtigen Unterschied macht natürlich auch, welche Art von Vinyl verlegt wird:

  • Bahnenware
  • Vinyl-Fliesen
  • Click-Vinyl
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Click-Vinyl wird derzeit wohl am häufigsten verwendet

Bahnenware kann man oft lose verlegen, wenn der Untergrund dafür geeignet ist. Die Verlegekosten können dann oft bei lediglich 5 – 10 EUR pro m² liegen.

Bei Click-Vinyl fällt dagegen oft die Untergrundvorbereitung weg, die bei Bahnenware und bei Vinyl-Fliesen zwingend notwendig ist: Click-Vinyl kann kleine Unebenheiten problemlos ausgleichen und ist in dieser Hinsicht nicht sehr empfindlich. Da auch das Verkleben fast immer wegfallen kann, liegen die Verlegekosten ebenfalls meist nicht viel höher als rund 10 EUR pro m².

Vinyl-Fliesen müssen Sie dagegen immer verkleben – und das macht auch perfekt ebene und völlig stabile Untergründe erforderlich. Hat ein Untergrund diese Eigenschaften nicht, muss er häufig mit aufwändigen und zeitraubenden Maßnahmen erst aufbereitet werden. Das kostet dann deutlich mehr.

Frage: Kann es sein, dass man einen Altbelag zuvor entfernen lassen muss?

Unser Kostencheck-Experte: Das kann durchaus einmal vorkommen. Einige Bodenarten muss man zwingend entfernen, wenn man Bahnenware oder Vinyl-Fliesen verlegen will. Das sind:

  • Linoleum
  • Teppichböden
  • alle Poyolefin-Beläge und
  • all Kautschuk-Laminate

Das Entfernen solcher Altböden kann hohen Aufwand verursachen. Wenn das notwendig wird, können die Kosten für die Untergrundvorbereitung allein leicht auf 20 EUR pro m² oder sogar darüber steigen, je nachdem wie aufwändig die Entfernung des Altbelags ist.

Frage: Für Click-Vinyl gilt das nicht?

Unser Kostencheck-Experte: Nein. Click-Vinyl kann in fast allen Fällen problemlos auch auf solchen problematischen Untergründen verlegt werden. Es werden dann keine zusätzlichen Kosten für die Untergrundvorbereitung nötig – der Altbelag kann einfach bleiben, wo er ist.

Frage: Wie kann man beim Verlegen Kosten sparen?

Unser Kostencheck-Experte: Wenn Sie einen sauberen, stabilen und tragfähigen Untergrund herstellen können oder bereits haben, reduzieren sich die Vorbereitungskosten für den Untergrund auf ein Minimum.

Wenn Sie sich zudem beim Kauf für Click-Vinyl anstatt für Bahnenware oder Vinyl-Fliesen entscheiden, können Sie ebenfalls später bei den Verlegekosten sparen.

Frage: Ist das Selbstverlegen eines Vinylbodens möglich?

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Click-Vinyl kann der geschickte Heimwerker auch selbst verlegen

Unser Kostencheck-Experte: Absolut, vor allem dann, wenn Sie Click-Vinyl verwenden. Das geht problemlos auf fast allen Untergründen und macht kaum zusätzlichen Aufwand. Sie brauchen weder Fliesenfugen zu verspachteln noch für kleinere Unebenheiten den gesamten Untergrund mit Ausgleichsmasse behandeln.

Wenn Sie selbst verlegen, fallen natürlich alle Verlegekosten weg, Sie bezahlen nur das Material. In unseren beiden Kostenbeispielen wäre das eine Ersparnis von 334 EUR bzw. 592 EUR für einen einzelnen Raum. Das lohnt sich auf jeden Fall.

Frage: Können beim Selbstverlegen Fehler gemacht werden?

Unser Kostencheck-Experte: Kaum. Bei Click-Vinyl kann man kaum etwas falsch machen, und wenn man sich an die Anleitung hält, bekommt man auch als Laie mit etwas Geschick ein hervorragendes Ergebnis.

Frage: Wie kann man erkennen, ob ein Angebot bei anderen Vinylarten zu teuer ist?

Was Sie immer hinterfragen sollten, ist, ob ein Verkleben tatsächlich nötig ist. Bei Vinyl-Fliesen ist das immer unumgänglich, bei Bahnenware oder bei Click-Vinyl sollte man aber auf jeden Fall kritisch nachfragen.

Nicht wenige Unternehmen verkleben den Boden, um etwas mehr Geld für das Verlegen verlangen zu können – und nicht aus sachlichen oder technischen Gründen. Einen solchen Mehrpreis muss man natürlich nicht bezahlen – das wäre auch unsinnig. Im Zweifelsfall sollte man sich einfach eine zweite Meinung von einem unabhängigen Fachmann einholen.

Tipps & Tricks

Click-Vinyl ist nicht teurer als andere Vinyl-Arten. In vielen Fällen erhalten Sie schöne Designs schon ab rund 20 EUR pro m² oder sogar weniger. Da die Verlegekosten beim Selbstverlegen aber wegfallen, sind die Gesamtkosten für Ihren Bodenbelag damit äußerst kostengünstig.