Parkett verlegen – mit welchen Kosten muss man rechnen?

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Er ist wegen seiner Hochwertigkeit immer noch bei vielen beliebt: der klassische Parkettboden. Auch wenn es kostengünstigere Alternativen gibt. Welche Kosten man für das Verlegen von Parkett rechnen muss, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Welche Unterschiede gibt es von Parkett zu Parkett?

Kostencheck-Experte: Einer der wesentlichen Vorteile von Parkettböden ist ihre Vielfalt. Parkett bietet zahlreiche Möglichkeiten bei der Gestaltung.

Die Unterschiede lassen sich dabei in 3 Bereichen verorten:

  • die Parkettart
  • das Verlegemuster und
  • die Verlegeweise

Bei der Parkettart unterscheiden sich die einzelnen Arten nicht nur durch die Form und Größe der einzelnen Parkettstäbchen, sondern auch durch die Holzart und die Maserung. Es gibt kostengünstiges Klick-Parkett und eine „klassische“ Variante mit Nut und Feder.

Neben sehr hochwertigem Echtholz-Parkett kommen immer häufiger auch sogenannte Fertigparkette zum Einsatz, bei denen die Nutzschicht deutlich geringer ist. Sie lassen sich nur 1 – 2 mal aufarbeiten, bis sie dann ausgetauscht werden müssen. Bei klassischem Massivholzparkett ist die Nutzschicht so hoch, das man sie viele Male schleifen kann. Wie haltbar solche Parkette sind, sieht man oft in alten Schlössern, wo der Parkettboden bereits mehrere hundert Jahre an Ort und Stelle liegt und einfach durch Schleifen und Aufarbeiten wieder in neuem Glanz erstrahlen kann.

Einen großen Bereich bei der Gestaltung von Parkett bilden natürlich die zahlreichen möglichen Verlegemuster. Ob als Schiffboden im regelmäßigen oder unregelmäßigen Verband oder in Tafelformen bieten sich hier viele individuelle Gestaltungsformen. Auch die optische Raumwirkung lässt sich durch eine Auswahl des Verlegemusters sehr gut beeinflussen: möglich sind sowohl eine optische Verbreiterung als auch eine optische Verlängerung der Raums, daneben lassen sich Räume auch ganz allgemein optisch vergrößern oder verkleinern.

Die verbreitetsten Verlegemuster sind dabei:

  • der klassische Schiffboden (regelmäßig oder unregelmäßig im Verband)
  • klassische Diagonalverlegung
  • klassisches Fischgrätmuster
  • dreifacher regelmäßiger Verband
  • Altdeutscher Verband
  • Tafelmuster
  • Kassettenmuster
  • Leitermuster in verschiedenen Größen
  • Flechtenmuster
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Klick-Parkett kann einfach schwimmend verlegt werden

Bei der Verlegung kann ein Klickparkett-Boden einfach schwimmend verlegt werden, das heißt er liegt frei im Raum (wie Laminat). Bei der klassischen Verklebung werden die einzelnen Parkettstäbe miteinander an der Nut und Feder Verbindung verleimt. Möglich ist auch eine Vollverklebung des Parketts mit dem Boden. Beim Entfernen des Bodens entstehen dann zwar Schäden, insgesamt gesehen ist die Vollverklebung aber die haltbarste Variante, bei der Knarren und Klappern des Bodens auch vollständig ausgeschlossen ist.

Jede Art der Verlegung verursacht dabei natürlich unterschiedliche Kosten – so wie auch verschiedene Parkette sehr unterschiedliche Preise haben können.

Frage: Das bringt uns auch schon zur Kernfrage: Was kostet das Verlegen von Parkett?

Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal kaum sagen. Die Kosten richten sich hier stark nach dem individuellen Aufwand beim Verlegen.

In der Praxis müssen Sie beim Verlegen Kosten zwischen 15 EUR pro m² bis 50 EUR pro m² rechnen. Bei sehr aufwendigen Verlegungen oder komplizierten Mustern können die Verlegekosten dann im Einzelfall auch höher liegen – bis zu 75 EUR pro m² oder im Ausnahmefall sogar 100 EUR pro m².

Für die Unterschiede bei den Kosten ist vor allem der Aufwand beim Verlegen entscheidend. Kompliziertere Verlegungen sind äußerst zeitaufwendig – und diesen Aufwand muss man über die Verlegekosten dann bezahlen.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen in einem 25 m² großen Raum einen Echtholz-Parkettboden vom Fachmann verlegen. Das Parkett haben wir bereits besorgt. Wir entscheiden uns für die verleimte Variante bei unserem Nut- und Feder-Parkett und wählen einen Altdeutschen Verband für die Verlegung. Der Untergrund ist in manchen Bereichen stark uneben und muss deshalb vor der Verlegung ausgeglichen werden.

Posten Preis
Zusatzmaterial Trittschalldämmung 120 EUR
Zusatzmaterial Folie 35 EUR
Untergrundvorbereitung 1.200 EUR
Ausbringen von Folie und Dämmschicht 95 EUR
Verlegung des Parketts komplett 1.125 EUR
Endreinigung 75 EUR
Anfahrtskosten (mehrmals) 65 EUR
Gesamtkosten 2.715 EUR
ohne Untergrundvorbereitung 1.515 EUR
Kosten pro m² (komplett, ohne Untergrundvorbereitung) 60,60 EUR pro m²

Hierbei handelt es sich natürlich nur um ein einzelnes Kostenbeispiel, das lediglich für eine bestimmte Verlegeweise und bestimmte örtliche Gegebenheiten gilt. Die Kosten können in anderen Fällen auch deutlich unterschiedlich sein.

In unserem Fall schlug vor allem die notwendige Untergrundvorbereitung mit hohen Kosten zu Buche. Das kann in vielen Fällen anders sein, wo der Untergrund eben, sauber und tragfähig ist. Wenn eine Untergrundvorbereitung jedoch notwendig ist, verteuert das unter Umständen die Gesamtkosten erheblich.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten beim Verlegen von Parkett in der Regel ab?

Kostencheck-Experte: Hier muss einiges in Betracht gezogen werden:

  • die Kosten für Folien und Trittschalldämmung
  • die Art der gewählten Verlegeweise (schwimmend, verklebt, Klickparkett)
  • der Aufwand beim Verlegen durch das gewählte Verlegemuster
  • die Kosten für die Endreinigung des verlegten Parketts
  • die Kosten für das Abnehmen und Anbringen von Fußleisten

Dazu kommen noch unter Umständen zusätzliche Kosten für die Vorbereitung des Untergrunds, wenn dieser nicht ausreichend eben ist.

Frage: Inwieweit beeinflusst die gewählte Verlegeweise die Kosten beim Verlegen?

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Wird das Parkett verklebt, steigen die Kosten

Kostencheck-Experte: Klickparkett ist sehr einfach und ohne großen Aufwand zu verlegen. Aus diesem Grund können Sie hier oft mit Verlegekosten zwischen 15 EUR pro m² bis 20 EUR pro m² rechnen.

Sobald verleimt wird, steigt der Aufwand für die Arbeit. Schon bei relativ einfachen Verlegemustern kann der Verlegepreis bei 25 EUR pro m² bis 40 EUR pro m² liegen.

Am teuersten ist die vollverklebte Variante, da die am meisten Aufwand verursacht. Hier kommen Sie schon bei vergleichsweise einfachen Verlegemustern oft auf Verlegepreise von 40 EUR pro m² bis 50 EUR pro m².

Kommen dann natürlich aufwendig zu gestaltende Verlegemuster hinzu, können die Preise noch deutlich steigen. Der Parkettleger schafft dann deutlich weniger Fläche pro Stunde und damit wird der Quadratmeterpreis natürlich entsprechend teurer.

Zusätzlichen Aufwand muss man auch bei der Verlegung von Parkett auf einer Fußbodenheizung rechnen. Auch hier können die Kosten von vornherein höher liegen, da das Verlegen in diesem Fall etwas komplizierter ist.

Frage: Was kosten Folien und Trittschalldämmungen in der Regel?

Kostencheck-Experte: Das kann unterschiedlich sein und hängt auch von der Qualität der verwendeten Materialien und der gewählten Dämmstärke ab.

Für die Folie müssen Sie in der Regel 1 EUR pro m² bis 2,50 EUR pro m² rechnen. Trittschalldämmungen können von 3 EUR pro m² bis 10 EUR pro m² kosten, je nachdem, welche Dämmstärke man wählt.

Für das Verlegen von Folie und Dämmung werden üblicherweise ebenfalls Kosten von 3 EUR pro m² bis 10 EUR pro m² verlangt. Das ist aber immer abhängig von der Preisgestaltung des Unternehmens.

Frage: Muss man die Endreinigung vom Parkettleger zwingend durchführen lassen?

Kostencheck-Experte: In der Regel empfiehlt sich das. Üblicherweise erkennt man erst bei der Endreinigung genau, ob es Schäden oder Mängel am Parkett gibt. Der Parkettleger, der das bei der Endreinigung entdeckt, hat auch noch die Möglichkeit, das selbst zu beheben.

Führt man die Endreinigung selbst durch, bleiben solche Schäden oder Unregelmäßigkeiten oft unentdeckt und man hat überdies oft das Problem, dass man beweisen muss, dass man den Schaden nicht selbst verursacht hat.

Die Kosten für die Endreinigung sind überdies – insbesondere angesichts der Gesamtkosten – meist nicht recht hoch, fast immer kommen dafür auch Pauschalen zum Einsatz. Aus diesem Grund lohnt sich das Durchführenlassen auf jeden Fall.

((Fußleisten abmontieren und montieren und den Boden grundlegend vorbereiten (besenrein) kann man selber machen. Erspart ca. 10 – 15 EUR pro m² ))