Teppich verlegen – diese Kosten können anfallen

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Wer einen neuen Teppichboden kauft, sollte unbedingt auch die Kosten für das Verlegen mit einkalkulieren – diese Kosten können unter Umständen beträchtlich sein. Mit welchen Kosten Sie bei einzelnen Verlegemethoden rechnen müssen, verrät ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Sind die Kosten für das Verlegen tatsächlich so hoch?

Kostencheck-Experte: Ja – in der Praxis werden diese Kosten häufig unterschätzt. Das gilt vor allem dann, wenn Teppiche in großen Räumen verlegt werden, oder wenn später eine intensive Beanspruchung des Bodenbelags zu erwarten ist.

In solchen Fällen ist nicht nur das Verlegen aufwändiger, sondern es ist auch ein fachgerechtes Verlegen zwingend notwendig. Dann kommt man um fachgerechte Arbeit dann nicht herum – und das ist dann meist entsprechend kostenaufwändig.

Frage: Was kostet es, einen Teppich vom Fachmann verlegen zu lassen?

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Zuschnitt und Verlegen des Teppichs sind aufwändig und daher teuer

Kostencheck-Experte: Pauschal kann man solche Kosten nicht angeben – dafür spielen immer auch Art und Beschaffenheit des Teppichs eine Rolle, daneben natürlich auch die jeweilige Verlegeweise, die der Fachmann für nötig hält.

Ganz grob können Sie aber in den meisten Fällen – abhängig von der Verlegeweise – von Kosten im Bereich von etwa 4 EUR pro m² bis zu 10 EUR pro m² Bodenfläche ausgehen. Gerade bei größeren Räumen kann sich aber bereits das durchaus zu beträchtlichen Kosten summieren.

Ein kleines Kostenbeispiel:

In einem 20 m² großen Raum, der später intensiv begangen wird, wollen wir einen Teppichbelag verlegen lassen. Wegen der späteren intensiven Nutzung lassen wird den Bodenbelag vollflächig verkleben. Sockelleisten bringt der Fachmann auch gleich mit an, den alten Teppich muss er aber zuvor noch entfernen.

Posten Preis
Entfernen des Altbelags 85 EUR
Untergrund vorbereiten (inkl. Grundierung) 72 EUR
Verlegen des Teppichs 207 EUR
Sockelleisten (Material und Montage) 127 EUR
Gesamtkosten 491 EUR

Natürlich handelt es sich hier nur um ein einzelnes Beispiel, das lediglich für eine bestimmte Verlegeweise in einem bestimmten Raum gilt. In anderen Fällen können die Kosten durchaus recht unterschiedlich ausfallen.

Unser Kostenbeispiel zeigt aber bereits deutlich, wie hoch die Kosten im Einzelfall werden können. Da in unserem Fall auch noch die Entfernung des Altbelags, die Untergrundvorbereitung und die Sockelleisten dazukamen, sind die Gesamtkosten auf fast 25 EUR pro m² Bodenfläche gestiegen.

Rechnet man diese zusätzlichen Kosten heraus, läge der Preis für das Verlegen durch den Fachmann in diesem Fall bei etwa 10 EUR pro m².

Frage: Wovon hängen die Kosten für das Verlegen ganz allgemein ab?

Kostencheck-Experte: Hier kommen mehrere Dinge zum Tragen:

  • die gewählte Verlegeart
  • die Beschaffenheit des Untergrunds und eventuell noch vorhandene Altbeläge
  • ob Sockelleisten angebracht werden sollen und welche Art von Sockelleiste gewählt wird

Davon hängt im Wesentlichen ab, wie teuer die Verlegung am Ende wird.

Frage: Wie groß ist der Preisunterschied bei einzelnen Verlegearten?

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Das punktuelle Verkleben von Teppich ist eine gängige Verlegeart

Kostencheck-Experte: Am einfachsten – und auch am kostengünstigsten – ist die sogenannte lose Verlegung. Hier wird der Teppich nur zugeschnitten und passend im Raum ausgelegt. Damit er nicht verrutschen kann, fixiert man ihn in der Regel mit einem doppelseitigen Klebeband, das man entlang der Ränder anbringt. Eine solche Verlegung kostet im Allgemeinen zwischen 4 EUR pro m² und 6 EUR pro m².

Soll der Teppich vollflächig verklebt werden, liegen die reinen Verlegekosten in der Regel bei zwischen 5 EUR pro m² und 9 EUR pro m². Zusätzlich ist meist aber auch noch eine Grundierung nötig, für die die meisten Unternehmen rund 2 EUR pro m² bis zu 3 EUR pro m² Bodenfläche verlangen.

Neben diesen beiden hauptsächlich verwendeten Verlegeweisen besteht dann auch noch die Möglichkeit, den Teppich auf einem speziellen Haftgitter verlegen zu lassen. Das ist in den meisten Fällen die teuerste Variante – dabei fallen in der Regel rund 8 EUR pro m² bis 11 EUR pro m² Verlegekosten an, manchmal können diese Kosten auch bis zu 15 EUR pro m² oder mehr betragen.

Frage: Wie verhalten sich diese Kosten im Vergleich zum Preis für einen Teppichbelag?

Kostencheck-Experte: Qualitativ gute Teppichbeläge, der Fachbegriff dafür ist eigentlich Auslegware, liegen preislich meist in einem Bereich von 10 EUR pro m² bis zu 30 EUR pro m². Das ist allerdings nur ein ganz grober Richtwert.

Besonders hochwertige Bodenbeläge können – je nach Art und Herstellungsweise der Auslegware – auch durchaus bis zu 100 EUR pro m² oder sogar darüber kosten. Für den Preis ist immer entscheidend, um welche Art von Auslegware in welcher Qualität es sich handelt.

Schon die groben Richtwerte zeigen allerdings, dass das Verlegenlassen eines Teppichbelags in manchen Fällen beinahe so teuer sein kann wie der Teppich selbst – oder sogar teurer.

In diesen Fällen lohnt es sich, darüber nachzudenken, welche Art von Teppichbelag man anschafft. In Anbetracht der hohen Verlegekosten sollte man zumindest einen Teppich auszusuchen, bei dem man von entsprechend hoher Haltbarkeit ausgehen kann. Dann lohnen sich die Verlegekosten wieder etwas, weil sie sich auf lange Jahre gesehen amortisieren.

Frage: Welche Kosten muss man eigentlich rechnen, wenn man Stufen mit Teppichbelägen versehen lassen möchte – werden hier auch Quadratmeterpreise verrechnet?

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Das Verlegen von Teppich auf Treppenstufen ist sehr aufwändig

Kostencheck-Experte: Treppenstufen mit Teppich zu belegen ist eine sehr komplizierte und vor allem sehr aufwändige Sache. Aus diesem Grund werden hier die Preise nicht mehr nach Quadratmeter, sondern nach Treppenstufe gerechnet.

Die Preise sind dabei unterschiedlich, je nachdem, ob es sich um einfache gerade oder um gewendelte Stufen handelt. Sie müssen in so einem Fall von mindestens 20 EUR bis 30 EUR pro Stufe rechnen, oft auch noch mehr. Dazu kommen dann noch die Sockelleisten auf beiden Seiten, für die Sie rund 10 EUR pro laufendem Meter veranschlagen müssen – günstiger wird es selten.

Eine Treppe mit Teppichbelägen zu verkleiden ist also eine überaus kostspielige Sache. Auch der Teppichbelag kommt Sie in diesem Fall noch etwas teurer, weil sie je nach Art der Treppe unter Umständen mit einer großen Menge Verschnitt rechnen müssen, ebenso bei den Sockelleisten.

Frage: Im vorher erwähnten Beispiel fielen auch noch Kosten für die Sockelleisten an – was kostet so etwas im Allgemeinen?

Kostencheck-Experte: Sockelleisten werden in der Regel nach laufendem Meter gerechnet. Die Kosten für die Sockelleisten und die Kosten für das Anbringen werden dabei meist gleich zu einem Gesamt-Meterpreis zusammengefasst.

Im Allgemeinen liegt dieser Meterpreis dann meist zwischen 5 EUR pro m bis 9 EUR pro m Sockelleiste, je nachdem welche Art von Sockelleiste gewählt wird. Es gibt hier ja auch teurere und günstigere Ausführungen.

Etwas teurer sind beispielsweise meist die Spezialausführungen, die man verwendet, um an der Wand entlang laufende Heizungsrohre mit zu verdecken. In einem solchen Fall müssen Sie dann mit durchwegs höheren Laufmeterkosten rechnen.

Frage: Wenn noch Altbeläge vorhanden sind, wie in unserem Beispiel – welche Kosten muss man dann normalerweise für das Entfernen rechnen?

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Oft ist es sinnvoll, alten Teppich vor dem Verlegen des neuen zu entfernen

Kostencheck-Experte: Auch das ist pauschal schwer zu sagen – das hängt auch immer von der Art des vorhandenen Altbelags ab.

Bei einem Alttepich, wie in unserem Beispiel, können Sie im Allgemeinen
von Kosten im Bereich von 5 EUR pro m² bis zu 9 EUR pro m² für das Entfernen und Entsorgen des alten Teppichbelags ausgehen. Aber auch hier spielt immer ein wenig der tatsächliche Aufwand beim Entfernen eine Rolle – bei hohem Aufwand können die Kosten dann manchmal auch höher liegen.

Nach der Entfernung des Altbelags ist häufig auch noch eine aufwändige Aufbereitung des Untergrunds erforderlich, insbesondere wenn der Altbelag zuvor verklebt war. Dafür können dann im Einzelfall auch noch separate Kosten anfallen.

Frage: Wie sieht das bei problematischen Untergründen aus?

Kostencheck-Experte: Hier können die Kosten recht hoch liegen. Ein Estrichuntergrund muss beispielsweise in vielen Fällen ausgebessert werden. Das geschieht in der Regel durch Spachteln des Untergrunds mit geeigneten Spachtelmassen.

Für diese Arbeiten können dann – je nach notwendigem Umfang – durchaus noch bis zu 8 EUR pro m² anfallen. Damit steigen die Kosten also noch einmal deutlich.

Frage: Das heißt: Schon die Kosten für die Untergrundvorbereitung können recht hoch sein?

Kostencheck-Experte: Ja, wenn man alles zusammen nimmt, das Entfernen und Entsorgen eines alten Belags und die komplette Aufbereitung des Untergrunds, können schon die Kosten für die Vorbereitungsarbeiten im Bereich von 10 EUR pro m² bis zu 20 EUR pro m² zusammenkommen.

Wird der Teppich dann auch noch vollflächig verklebt oder gar auf einer Haftmatte fixiert, können die Kosten für das Verlegen in manchen Fällen sogar die Kosten für die Auslegware überschreiten. Das wird in vielen Fällen tatsächlich unterschätzt.

Frage: Kann man nicht einfach die Kosten sparen, indem man den Teppich selbst verlegt?

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Der geschickte Heimwerker kann Teppich auch selber verlegen, aber Genauigkeit ist gefragt!

Kostencheck-Experte: Theoretisch ist das natürlich möglich – in unserem Kostenbeispiel hätten Sie dadurch beinahe 500 EUR gespart – und das in einem einzelnen Raum.

Allerdings ist das Verlegen eines Teppichbelags nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Bei der losen Verlegung kann bei komplizierten Grundrissen schon der Zuschnitt Probleme bereiten – der Rest ist hingegen dann meist eher unproblematisch. Das Verkleben samt Untergrundvorbereitung erfordert dagegen dann Fachkenntnis und Geschick.

Man sollte sich auch immer vor Augen halten, dass schwere Verlegefehler oder auch nur eine unsachgemäße Verlegung schnell einen teuren Teppich kosten können. Wenn Sie sich die Verlegung selbst nicht richtig zutrauen, ist dann doch häufig der Fachmann die bessere Lösung.

Es ist aber natürlich immer möglich, zumindest einzelne Leistungen selbst zu übernehmen, um wenigstens einen Teil der Kosten zu sparen. Das Entfernen eines Altbelags kann man in der Regel auch selbst vornehmen – obwohl wenn es manchmal etwas mühsam sein kann, vor allem bei verklebten Altbelägen. Auch einen Teil der Untergrundvorbereitung kann man oft selbst erledigen und damit die Kosten für die Handwerksleistungen drücken.