Stromzähler prüfen lassen: welche Kosten fallen an?

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Manchmal scheinen die Werte, die ein Stromzähler angibt, einfach zu unrealistisch. Wer Zweifel an der Messgenauigkeit seines Zählers hat, kann ihn vom Stromversorger prüfen lassen. Welche Kosten für eine solche Prüfung zu rechnen sind und wer die Kosten trägt, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.

Frage: Was kostet es, einen Stromzähler überprüfen zu lassen – und wer muss das bezahlen?

Kostencheck-Experte: Wenn man ernsthafte Zweifel daran hat, dass ein Stromzähler richtig arbeitet, sollte man auf jeden Fall eine Prüfung verlangen. Dazu hat man als Kunde immer das Recht.

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Die Frage, wer die Überprüfung des Stromzählers zahlen muss, ist unterschiedlich geregelt.

Ergibt die Prüfung, dass der Zähler innerhalb der sogenannten „zulässigen Verkehrsfehlergrenzen“ (maximal 6 % bis 10 % Abweichung) liegt, muss der Kunde die Kosten tragen. Liegt der Zähler über diesen Fehlergrenzen, trägt immer der Eigentümer des Zählers die Kosten, in diesem Fall ist das der Stromversorger (Zähler stehen grundsätzlich im Eigentum des jeweiligen Stromversorgers). Der Stromversorger muss die zuvor verlangten Kosten dann erstatten.

Die zu erwartenden Kosten dafür liegen in den meisten Fällen bei rund 100 EUR, können im Einzelfall aber auch höher liegen.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir haben im letzten Jahr einen unüblich hohen Verbrauch und den Verdacht, dass unser Zähler falsch misst. Wir beauftragen eine Befundprüfung des Zählers beim Stromversorger. Dabei stellt sich heraus, dass der Zähler fehlerhaft ist und der Stromversorger erstattet die Kosten zurück.

Posten Preis
Kosten für Befundprüfung 95 EUR
Rückerstattung der Kosten wegen tatsächlich fehlerhaftem Zähler abzüglich 95 EUR
Gesamtkosten damit 0 EUR

Die Kosten für eine Befundprüfung können in anderen Fällen auch unterschiedlich liegen.

Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten für die Überprüfung eines Zählers?

Kostencheck-Experte: In den meisten Fällen wird man für die Überprüfung rund 100 EUR rechnen müssen. Ist der Zähler jedoch tatsächlich defekt oder hat eine größere Abweichung als zulässig ist, bekommt man diese Kosten wieder zurückerstattet.

Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Prüfung des Stromzählers ab?

Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:

  • welcher Stromversorger zuständig ist
  • welche Gebühren für die Befundprüfung vom jeweiligen Versorger veranschlagt werden
  • ob eine tatsächliche Messabweichung außerhalb der zulässigen Fehlertoleranz festgestellt wird (dann werden die zuvor bezahlten Kosten zurückerstattet)

Frage: Welche anderen Ursachen kann es gegebenenfalls für zu hohe Verbräuche geben?

Kostencheck-Experte: Es muss tatsächlich nicht immer der Zähler schuld sein, wenn der Verbrauch durch die Decke geht: dafür kann auch eine Vielzahl anderer möglicher Ursachen in Frage kommen, die man ebenfalls prüfen sollte:

  • Fehler in der Elektroinstallation (z. B. Blindleitungen oder falsch angeschlossene Leitungen, etwa vom Nachbarn)
  • ältere oder defekte Haushaltsgeräte (z. B. mit Steuerungsdefekten)
  • vereiste Kühl- oder Gefrierschränke
  • stark verkalkte Boiler
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Bevor tatsächlich der Zähler getauscht wird, sollten alle anderen Ursachen abgeklärt sein.

Wenn man einen unüblich hohen Verbrauch feststellt, sollte man deshalb zunächst auch alle möglichen anderen Ursachen ausschließen, soweit man das kann. Bei den Verbraucherzentralen und auch direkt beim Stromversorger kann man auch Verbrauchsmessgeräte relativ kostengünstig leihen, mit denen sich der Stromverbrauch einzelner Geräte einzeln überprüfen lässt. Den über 1 – 2 Tage hinweg gemessenen Wert kann man man dann hochrechnen.

Gegebenenfalls kann man auch einen Elektriker damit beauftragen, die vorhandenen Installationen zu prüfen, wenn der Verdacht besteht, dass etwas falsch installiert wurde oder gegebenenfalls fremde Leitungen beim eigenen Haushalt mit angeschlossen wurden.

Verbrauchsberatungen können ebenfalls hilfreich sein, eventuelle vorhandene Geräte ausfindig zu machen, die durch einen Defekt für einen plötzlich stark gestiegenen Verbrauch verantwortlich sind. Im Zuge einer solchen Beratung erhält man oft auch zusätzlich noch Hinweise für eine Verbrauchsoptimierung und kann so in Zukunft auch den allgemeinen Verbrauch noch senken.

Erst wenn man alle anderen möglichen Ursachen mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen kann, sollte man tatsächlich prüfen, ob der Zähler defekt ist oder fehlerhaft zählt. Ein einfacher Test ist, alle Sicherungen auszuschalten – läuft der Zähler dann immer noch weiter, liegt nahe, dass er defekt ist. Kleinere Abweichungen des Zählers kann man auf diese Weise allerdings nicht feststellen – dafür ist eine Befundprüfung des Zählers erforderlich.