Pflastersteine verlegen – diesen Preis müssen Sie rechnen

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Pflaster stellt einen optisch hochwertigen und attraktiven Bodenbelag dar, der oft auch vergleichsweise kostengünstig ist. Die Preise für eine gepflasterte Fläche können aber stark schwanken – mit welchen Preisen Sie wann rechnen müssen, erklärt der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Warum kann Pflaster oft so unterschiedlich teuer sein?

Kostencheck-Experte: Das liegt zum einen schon am Pflaster selbst – hier gibt es schon enorme Preisunterschiede. Auch beim Aufbau des Pflasters können die Kosten dann bei einzelnen Projekten noch weit voneinander abweichen, abhängig davon, auf welche Weise das Pflaster verlegt wird.

Frage: Was kostet das Pflaster verlegen ganz allgemein, in welchem Kostenrahmen bewegen wir uns da?

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Für das Pflastern sind mindestens 100€ pro qm zu veranschlagen

Kostencheck-Experte: Die Kosten können, wie gesagt, weithin variieren. Die Gesamtkosten für eine gepflasterte Fläche können bei rund 100 EUR pro m² aber auch bei 250 EUR pro m² oder mehr liegen.

Vielfach wird dabei nur der Preis für die Pflastersteine gesehen, tatsächlich ergibt sich der Großteil der Gesamtkosten aber aus den Nebenarbeiten.

Ein Kostenbeispiel aus der Praxis:

Wir wollen eine 40 m² große Einfahrt pflastern lassen und verwenden dafür günstige Natursteine. Die Arbeiten sind rasch und zügig durchzuführen, wir haben keine besonderen oder aufwändigen Sonderwünsche.

Posten Preis
Erdarbeiten 665 EUR
Unterbau-Herstellung 920 EUR
Randsteine 162 EUR
Schotter und Splitt 180 EUR
Pflastersteine 3.035 EUR
Verlegen 1.060 EUR
zusätzliche Arbeiten 760 EUR
Gesamtkosten 6.762 EUR
Kosten pro m² 169,05 EUR pro m²

Das ist natürlich nur ein einzelnes Kostenbeispiel für einen speziellen Fall. Bei anderen Flächen oder auch nur anderen gewählten Steinen können die Kosten auch deutlich unterschiedlich liegen.

Unser Kostenbeispiel zeigt aber bereits sehr deutlich, dass der Preis für die Pflastersteine nur lediglich die Hälfte des Gesamtpreises ausmacht. Die Nebenarbeiten sind ebenso teuer wie unsere Pflastersteine.

In unserem Kostenbeispiel wurde recht zügig und recht kostengünstig vom ausführenden Betrieb gearbeitet.

Frage: Wovon hängen die Kosten für das Pflastern im Wesentlichen ab?

Kostencheck-Experte: Hier kommen mehrere Faktoren zum Tragen:

  • den Kosten für die Pflastersteine
  • die Kosten für den Erdaushub
  • die Kosten für den jeweils notwendigen Unterbau
  • dem Verlegeaufwand für das Pflaster
  • eventuellem zusätzlichen Aufwand, der noch nötig ist.

Frage: Wie teuer können Pflastersteine sein?

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Pflastersteine haben je nach Form, Stein und Größe sehr unterschiedliche Preise

Kostencheck-Experte: Hier gibt es eine sehr weite Preisspanne. Sie reicht von rund 10 EUR pro m² bis zu weit über 100 EUR pro m², je nachdem welche Art von Pflastersteinen Sie verwenden.

Klassisch und auch preislich am günstigsten sind Betonpflastersteine. Je nach Ausführung bewegen sie sich in einem Rahmen von etwa 10 EUR pro m² bis zu rund 15 EUR pro m². Spezielle Ausführungen können auch noch ein paar Euro teurer sein.

Öko-Betonpflaster als sogenannte Sickersteine (durch die hindurch Oberflächenwasser versickern kann) liegen dann preislich noch etwas höher: hier müssen Sie in den meisten Fällen mit zwischen 15 EUR pro m² und 25 EUR pro m² rechnen.

Demgegenüber stehen Natursteine. Bei ihnen reicht die Bandbreite von relativ kostengünstig bis hin zu enorm teuer. Die kostengünstigeren Sorten sind unbehandelte Natursteine, die recht häufig vorkommen, wie etwa Gneise oder Granite.

Die teuren Varianten beginnen bei rund 50 EUR pro m². Es handelt sich dabei vor allem um Edelgranite, Porphyre oder marmorierte Gesteine. Nach oben hin reicht die Preisspanne bis zu rund 120 EUR pro m², darüber nur noch selten.

Frage: Das ist tatsächlich eine recht große Preisspanne – von 10 EUR pro m² bis zu 120 EUR pro m². Wie sieht es mit den Kosten für den Erdaushub aus?

Kostencheck-Experte: Auch hier liegt ein Potenzial für eine unter Umständen ganz wesentliche Verteuerung der Gesamtkosten.

Erdarbeiten sind preislich immer riskant, weil unerwartet Probleme auftreten können, die das ganze Unterfangen deutlich verteuern können.

Bei der in unserem Fall notwendigen Tiefe braucht noch nicht mit Grundwasserproblemen gerechnet werden, allerdings kann die Bodenbeschaffenheit allein schon die Kosten deutlich verteuern.

Frage: Inwiefern spielt hier die Bodenbeschaffenheit eine Rolle?

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Je steiniger der Boden desto schwieriger die Vorbereitung des Untergrunds

Kostencheck-Experte: Je steiniger der Boden, desto schwieriger und aufwändiger sind Aushubarbeiten. Das kann dann deutlich höhere Kosten verursachen.

Grundsätzlich orientieren sich die ausführenden Unternehmen in diesem Fall an der sogenannten Bodenklasse. Die Bodenklasse wird auch im Bodengutachten eines Baugrundstücks festgelegt und kann dort nachgesehen werden.

Grundsätzlich gilt: Böden bis Bodenklasse 4 sind bei den meisten Auskofferungen unproblematisch – ab Klasse 5 wird es teurer. In den Klassen 6 und 7 müssen Sie bereits mit dem Doppelten oder Dreifachen der Kosten für die Auskofferung des Erdreichs rechnen.

Frage: Sind beim Herstellen des Unterbaus auch solche schwer kalkulierbaren Kostenrisiken vorhanden?

Kostencheck-Experte: Nein. Hier richten sich die Kosten allein nach dem Materialverbrauch an Schotter und Splitt, und an der Tiefe der Tragschicht.

Wird eine hohe Tragfähigkeit benötigt, muss das Pflasterbett entsprechend tiefer ausgeführt und noch sorgfältiger verdichtet werden – das kostet mehr Material und mehr Arbeitsaufwand.

Die Preise für Schotter und Splitt bewegen sich allerdings in einem überschaubaren Bereich:

Bei Schotter müssen Sie meist 10 EUR pro m³ – 15 EUR pro m³ rechnen, bei Splitt liegen Sie in den meisten Fällen zwischen 5 EUR pro m³ – 10 EUR pro m³.

Wenn das Pflasterbett um die Hälfte tiefer werden soll bedeutet das im Bereich des Materials also lediglich Mehrkosten von rund 150 EUR, angesichts der Gesamtkosten ist das nur ein geringer Aufpreis.

Bleibt also nur der Arbeitsaufwand, der sich dann erhöht. Im Normalfall können Sie für den Unterbau des Pflasters von rund 40 EUR pro m² bis 50 EUR pro m² Pflasterfläche ausgehen, beim tieferen Unterbett liegen diese Kosten dann entsprechend höher.

Das Gleiche gilt übrigens auch, wenn Sie Sickerpflaster verlegen wollen. Hier muss der Unterbau entsprechend angepasst werden und dadurch verteuern sich die Kosten meist ebenfalls, in der Regel aber nur geringfügig.

Frage: Wie sieht es mit dem Verlegeaufwand aus?

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Werden Muster oder Formen gelegt, steigen die Kosten

Kostencheck-Experte: In unserem Kostenbeispiel lagen die Verlegekosten mit rund 25 EUR pro m² in einem kostengünstigen Bereich. Das ist nur dann machbar, wenn das Pflaster wirklich zügig und schnell verlegt werden kann.

Spezielle Muster oder ein höherer Aufwand, um unterschiedlich gefärbte Steine optisch harmonisch zusammenzufügen sind für diesen Preis sicherlich nicht machbar.

Einige Verlegeweisen sind schon von vornherein aufwändiger als die klassische geradlinige Verlegung – auch dafür müssen Sie in der Regel einen höheren Preis rechnen.

Wie hoch die Verlegekosten bei besonderen Verlegewünschen liegen, hängt dabei im Wesentlichen von den Arbeiten selbst ab und welchen Arbeitsaufwand das ausführende Unternehmen kalkuliert.

Frage: Welche zusätzlichen Arbeiten können noch anfallen?

Kostencheck-Experte: Das ist zum einen das Setzen der Randsteine, das natürlich ebenfalls Aufwand verursacht, der bezahlt werden muss.

Zum anderen sind in vielen Kommunen auch Entwässerungslösungen für gepflasterte Flächen ab einer gewissen Größe vorgeschrieben. Der Einbau von Entwässerungsrinnen und Ableitungen kann ebenfalls noch zusätzlichen Aufwand erfordern.

Dazu kommen noch diverse Nebenarbeiten, die auf einzelnen Baustellen unter Umständen anfallen können.

Frage: Wie kann man beim Pflastern Kosten sparen – indem man selber pflastert?

Kostencheck-Experte: Pflasterarbeiten sind nicht so einfach, wie man auf den ersten Blick glauben möchte, aber theoretisch besteht diese Möglichkeit auf jeden Fall, wenn man ein wenig Geschick und Erfahrung mitbringt.

Sieht man sich unser Kostenbeispiel von oben noch einmal genauer an, erkennt man, dass sich das auch durchaus lohnen würde:

Preis vom Unternehmen Materialkosten beim Selbermachen
6.762 EUR 3.377 EUR

Der Preisunterschied zeigt, dass sich beim Selbermachen in unserem Fall die Kosten beim Selbermachen halbiert haben.

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Auch die Transportkosten sind nicht zu unterschätzen

Schotter und Splitt können bei Lieferung an privat etwas teurer sein, unter Umständen benötigen Sie eine Rüttelplatte, die Sie aber für rund 60 EUR bis 80 EUR pro Tag mieten können.

Bei einer Auskofferung von 50 cm werden Sie in den meisten Fällen noch gut von Hand arbeiten können, wenn Sie einen Minibagger mieten müssen Sie ab rund 120 EUR pro Tag rechnen.

Beim Verlegen sollten Sie aber komplizierte Verlegemuster oder sehr hochwertige, marmorierte Steine lieber den Fachmann einbauen lassen – schon einfache Verlegeweisen mit Betonpflastersteinen halten für Laien oft schon Tücken genug bereit.

Frage: Wie liegt der Preis von Pflaster im Vergleich zu anderen Belagsarten?

Kostencheck-Experte: Trotz der möglichen hohen Kosten ist günstiges Pflaster eine vergleichsweise kostengünstige Belagsart.

Betrachtet man beispielsweise eine Einfahrt, ist auch eine geschotterte oder gekieste Einfahrt bei entsprechend hochwertiger Ausführung nur gering günstiger als einfaches Betonpflaster, bei speziellen Zierkiesen in vielen Fällen sogar teurer.

Auch das Asphaltieren oder Betonieren einer Einfahrt ist meist teurer, wegen des aufwändigeren Unterbaus (Asphalt braucht je nach Art häufig 100 cm Unterbau) sind die Preisunterschiede sogar relativ groß.

Beim Pflaster besteht im Gegensatz zu Beton und Asphalt auch noch die Möglichkeit, Sickerpflaster zu verwenden und so nicht nur die Kosten für eine Entwässerung der Fläche sondern langfristig auch Abwassergebühren zu sparen.

Insgesamt ist Pflastern also eine gute und recht vorteilhafte Möglichkeit, Freiflächen zu belegen.