Wenn ein Betonboden bereits starke Schäden aufweist und sehr uneben ist, kann man sich gut mit Ausgleichsmasse behelfen. Sie sorgt für eine perfekt ebene Oberfläche und füllt dabei automatisch auch vorhandene Risse und Spalten im Bodenbelag aus. So entsteht ein belagfertiger, ebener Untergrund ganz von selbst. Welche Kosten für das Ausgleichen eines Bodens gerechnet werden müssen, erklärt der Kostencheck-Experte in unserem Interview.
Frage: Welche Kosten muss man für das Ausgleichen eines Bodens rechnen?
Kostencheck-Experte: Das hängt immer vom Grad der Unebenheiten eines Bodens ab, am Ende dann natürlich auch von der Größe der Bodenfläche und davon, ob man das selbst machen will (dafür ist nicht viel Geschick erforderlich) oder vom Handwerksunternehmen machen lässt.
Kosten beim Fachmann
Lässt man den Boden (als Untergrundvorbereitung) vom Fachmann ausgleichen, ist mit beträchtlichen Kosten zu rechnen. Liegen die Unebenheiten bei im Schnitt 5 mm oder darüber, muss man auf jeden Fall bereits mit Kosten von 25 EUR pro m² bis 45 EUR pro m² rechnen.
Einige Handwerker verwenden aus Kostengründen auch oft Fließestriche, um die Gesamtkosten etwas zu drücken. Fließestrich ist deutlich kostengünstiger als selbstnivellierende Ausgleichsmassen, die Arbeiten dauern jedoch länger, da Fließestrich einige Tage zum Trocknen braucht und in dieser Zeit nicht betreten werden darf.
Professionelle Handwerker verwenden meist noch zusätzlich Netze, die allerdings nicht besonders teuer zu Buche schlagen (meist 2 EUR pro m² bis 4 EUR pro m²). Für das meist ebenfalls durchgeführte, nachfolgende Schleifen des neu ausgeglichenen Bodens müssen Sie meist nur rund 1 EUR pro m² bis 3 EUR pro m² rechnen.
Kosten beim Selbstausgleichen
Wer seinen Boden selbst ausgleichen möchte, kann sich damit deutlich Kosten sparen. Das Aufbringen von selbstnivellierenden Ausgleichsmassen ist relativ einfach. Problematisch sind in diesem Fall allerdings die Kosten für das Material.
Wenn Sie Höhenunterschiede von rund 1 cm (bis maximal 3 cm sind bei den meisten Produkten möglich) ausgleichen wollen, brauchen Sie pro Quadratmeter nahezu einen ganzen 25 kg Sack Ausgleichsmasse. Die Kosten für einen 25 kg Sack liegen allerdings je nach Produkt zwischen rund 20 EUR und 35 EUR.
Um Kosten zu sparen empfiehlt es sich deshalb, mit gewöhnlichem Estrichbeton vorzuarbeiten und damit bereits die gröbsten Unebenheiten mithilfe einer Ziehspachtel zu beseitigen. Nach dem Trocknen der Estrichmasse können Sie dann selbstnivellierende Ausgleichsmasse aufbringen. Auf diese Weise lässt sich der Flächenverbrauch und damit auch der Kostenaufwand für die selbstnivellierende Ausgleichsmasse oft deutlich drücken. Einen 25 kg Sack Estrich erhalten Sie meist für 2 EUR bis 3 EUR.
Gegebenenfalls müssen Sie auch Haftgrund verwenden. Dafür fallen meist ebenfalls nur geringe Kosten an, meist je Liter zwischen 2 EUR und 6 EUR bei kostengünstigen Produkten.
Beispiel-Kosten
Wir lassen den Boden unseres Wohnzimmers vom Fachmann ausgleichen. Unser Wohnzimmer ist 35 m² groß. Die Höhenunterschiede des alten Estrichbodens liegen im Bereich von durchschnittlich 5 mm.
Posten | Preis |
---|---|
Material: Netze und Ausgleichsmasse | 725 EUR |
Arbeitsleistung Gießen | 108,50 EUR |
Schliff des Bodens | 84 EUR |
Gesamtkosten | 917,50 EUR |
Gesamtkosten pro m² damit | 26 EUR pro m² |
Die hier gezeigten Kosten sind durch Ausführung von einem bestimmten Handwerksbetrieb in einem konkreten Einzelfall entstanden. Die Kosten können sich in anderen Fällen je nach gegebenen Höhenunterschieden und verwendetem Material auch in einem deutlich anderen Bereich bewegen.
Frage: Was bestimmt die Kosten für das Bodenausgleichen?
Kostencheck-Experte: Hier ist maßgeblich:
- ob das Ausgleichen selbst durchgeführt wird oder vom Fachmann vorgenommen wird
- ob selbstnivellierende Ausgleichsmasse oder Fließestrich verwendet wird (Trocknungszeit!)
- ob vom Fachmann auch geschliffen wird
- ob zusätzlich vom Fachmann Netze eingesetzt werden
- welche Höhendifferenz im Durchschnitt gegeben ist
- wie groß die Bodenfläche insgesamt ist
- ob mit Estrich vorausgeglichen wird
- beim Selbstausgleichen: welche Ausgleichsmasse verwendet wird (Materialkosten)
- beim Selbstausgleichen: welcher Estrich zum Vorausgleichen verwendet wird (Materialkosten)
- ob Haftgrund benötigt wird und welches Produkt dabei verwendet wird (Materialkosten)
- welche individuellen Gegebenheiten vor Ort vorliegen
- ob im Vorfeld noch zusätzliche Reparaturarbeiten am Estrich erforderlich sind (Reparaturmörtel)