Baugrunduntersuchung: Welche Kosten verursacht das?

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Die Baugrunduntersuchung, auch Bodengutachten oder geotechnische Untersuchung genannt, ist im Vorfeld eines Hausbaus enorm wichtig. Es gibt nicht nur Aufschluss über die Tragfähigkeit des Bodens, sondern auch über den genauen Aufbau des jeweiligen Grunds, über die Grundwassersituation und mögliche, im Boden befindliche Altlasten, die vom Bauherrn teuer entsorgt werden müssen. Architekten und Statiker benötigen das Gutachten als Grundlage ihrer Arbeit. Mit welchen Kosten Sie für die Baugrunduntersuchung rechnen müssen, erklärt der Kostencheck-Experte in unserem Interview.

Frage: Welche Kosten fallen für eine Baugrunduntersuchung an?

Kostencheck-Experte: Die Kosten richten sich, wie bei jeder Begutachtung, immer nach dem Umfang des Gutachtens und dem individuellen Aufwand bei der Begutachtung. Zudem sind die Kosten regional leicht unterschiedlich.

Die Art der Untersuchungen richtet sich dabei auch nach dem geplanten Bau (Art des Gebäudes, Kellerbau oder Bodenplatte, etc.)

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Die Untersuchungen für ein EFH betragen bis zu 1000 EUR.

Bei einfachen Bauvorhaben und üblichen Standard-Gutachten bewegen sich die Gutachtenkosten beim Einfamilienhaus im Allgemeinen zwischen rund 500 EUR und 1.000 EUR. In Einzelfällen kann es sogar noch geringfügig günstiger werden.

Soll ein umfassenderes Gutachten erstellt werden oder liegt eine problematische Situation vor, die näher untersucht werden muss (z. B. Altlasten auf dem Grundstück), können die Kosten für das Gutachten auch auf bis zu 2.000 EUR oder 2.500 EUR beim Einfamilienhaus-Bau steigen.

Der geotechnische Bericht ist schon seit mittlerweile mehr als zehn Jahren ohnehin zwingend in der Bauordnung vorgeschrieben, wenn neu gebaut wird. Beim beabsichtigten Kauf eines Grundstücks sollte das Bodengutachten natürlich idealerweise schon vor dem Grundstückskauf in Auftrag gegeben werden, um bei einer sich zeigenden problematischen Bausituation eventuell noch die Möglichkeit zum Rücktritt vom Kauf zu haben.

Kostenzusammensetzung

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Auch die Kosten für das Gutachten sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig.

Die Kosten für das Gutachten setzen sich im Allgemeinen aus drei Hauptpositionen zusammen:

  • der Einmessung der Aufschlüsse (meist zwischen 50 EUR und 200 EUR)
  • die Kosten für die einzelnen Bohrungen (meist rund 150 EUR je Bohrung, fast immer sind 2 Bohrungen an den diagonalen Ecken der Bodenplatte ausreichend)
  • die Erstellung des Gutachtens (ab rund 200 EUR in einfachen Fällen, bei komplizierten Sachverhalten entsprechend mehr)

Dazu können noch die Kosten für spezielle Untersuchungen, etwa die Analyse bestimmter im Boden befindlicher Giftstoffe oder spezielle Untersuchungen bei Hanglagen, kommen.

Beispiel-Kosten

Wir lassen auf unserem Grundstück, auf dem wir später ein Fertighaus errichten wollen, eine Baugrunduntersuchung durchführen. Unser Grundstück ist eben, es soll kein Keller errichtet werden.

Posten Preis
Anfahrt und Einmessung 120 EUR
2 Bohrungen (diagonal gegenüberliegende Ecken des geplanten Gebäudes) 334 EUR
Gutachten-Erstellung 260 EUR
Gesamtkosten 714 EUR

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf ein bestimmtes Grundstück und die Untersuchung durch einen bestimmten Sachverständigen. Die Kosten für andere Baugrunduntersuchungen können je nach Einzelfall auch deutlich abweichen.

Frage: Was bestimmt die Kosten für eine Baugrunduntersuchung?

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Die Kosten für eine Baugrunduntersuchung sind von mehreren Punkten abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich dafür sind:

  • die Einmesskosten
  • die erforderliche Anzahl der Bohrungen und die pro Bohrung verlangten Kosten
  • die erforderliche Bohrtiefe
  • die Kosten für die Gutachtenerstellung (abhängig vom gewünschten Umfang des Gutachtens)
  • die Kosten für mögliche zusätzliche Untersuchungen (z. B. Hanglage, Altlasten, problematische Bodensituation, etc.)
  • die Preisgestaltung des Sachverständigen

Im Allgemeinen sollte man mehrere Angebote anfordern und die Preise vergleichen. Die Preisgestaltung ist bei einzelnen Sachverständigen unterschiedlich, dadurch können auch die Kosten für das Baugrundgutachten am Ende je nach beauftragtem Sachverständigen höher oder niedriger ausfallen. Preisvergleiche lohnen sich also.

Im Zweifelsfall sollte man dabei eher auf ein umfassenderes Gutachten setzen, um wirklich auf der sicheren Seite zu sein. In vielen Fällen kann sich das lohnen, um vor späteren teuren Überraschungen beim Bau geschützt zu sein. Insbesondere eine mögliche Altlastensituation muss sehr genau untersucht werden, da hier unter Umständen enorme Entsorgungskosten auf den Grundstücksbesitzer zukommen.