Die einfachste Art der Wärmepumpe ist die Luft-Luft-Wärmepumpe. Sie braucht keine Erschließung und ist damit auch im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten sehr kostengünstig in der Anschaffung. Wie hoch die Kosten der Luft-Luft-Wärmepumpe beim Einbau und im laufenden Betrieb ausfallen, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.
Frage: Welche Kosten muss man für eine Luft-Luft-Wärmepumpe rechnen?
Kostencheck-Experte: Bei den Kosten muss man zunächst zwischen den Anschaffungskosten und den Kosten im Betrieb unterscheiden.
Für die Anschaffungskosten können Sie für ein typisches Einfamilienhaus durchschnittlich rund 12.000 EUR veranschlagen. Die Kosten im laufenden Betrieb richten sich nach dem gegebenen Heizwärmebedarf des Gebäudes und der Höhe des Strompreises (Wärmepumpentarif) im Einzelfall.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir planen in unserem Neubau eine zentrale Lüftungsanlage mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe als Heizung ein. Unser Neubau hat eine Wohnfläche von 140 m² und ist als Niedrigenergiehaus (Energieverbrauch von 42 kWh/m² jährlich) ausgeführt.
Posten | Preis |
---|---|
Kosten Luft-Luft-Wärmepumpe | 8.800 EUR |
Einbaukosten | 2.600 EUR |
Anschaffungskosten damit | 11.400 EUR (ohne Lüftungsanlage) |
jährliche Heizkosten samt Wartung (JAZ 4,1 – Strompreis 0,19 EUR je kWh – 42 kWh/m² jährlich) | 417,48 EUR Gesamtkosten Heizung und Wartung jährlich |
Bei den hier gezeigten Kosten handelt es sich um die Kosten für ein bestimmtes Wärmepumpenmodell und die jährlichen Heizkosten in einem bestimmten Gebäude mit sehr niedrigem Energieverbrauch. Sowohl die Kosten für die Wärmepumpe als auch die Heizkosten können in anderen Fällen auch deutlich unterschiedlich liegen.
Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten für eine Luft-Luft-Wärmepumpe?
Kostencheck-Experte: Grundsätzlich macht eine Luft-Luft-Wärmepumpe in den meisten Fällen nur beim Neubau Sinn, wenn sie direkt als Heizung mit eingeplant wird. Das nachträgliche Einbauen einer Lüftungsanlage in einen Altbau ist technisch häufig kompliziert und meist sehr aufwendig – die dafür entstehenden Kosten rechnen sich dort kaum.
Für die Wärmepumpe selbst müssen Sie je nach benötigter Leistung zwischen rund 8.500 EUR und 12.000 EUR rechnen, die Einbaukosten bewegen sich meist zwischen 1.500 EUR und 2.500 EUR, können in Einzelfällen aber auch höher liegen.
Die Kosten für die zusätzlich benötigte Lüftungsanlage richten sich nach den individuellen örtlichen Gegebenheiten und der Ausführung der Lüftungsanlage im Einzelfall. (Bei der Luft-Luft-Wärmepumpe wird ja der Außenluft Wärme entzogen und im Innenbereich wiederum auf die Innenluft übertragen, die dann verteilt werden muss – ohne Lüftungsanlage geht es also nicht.)
Kosten im laufenden Betrieb
Für die Betriebskostenabschätzung muss man die Jahresarbeitszahl (JAZ) des jeweiligen Wärmepumpenmodells kennen, sowie den konkret gegebenen Heizwärmebedarf des Gebäudes.
Die JAZ gibt an, wie viele kWh Wärme aus 1 kWh Strom gewonnen werden können. Kennt man den Wärmebedarf, kann man also leicht die erforderliche Strommenge ausrechnen, die die Wärmepumpe im Jahr benötigt.
In den meisten Fällen kann man spezielle Schwachlasttarife (Wärmepumpentarif) beim Stromanbieter nutzen. Sie sind günstiger als der gewöhnliche Haushaltsstrom (meist rund 0,20 EUR statt 0,30 EUR für die kWh Haushaltsstrom).
Dazu kommen noch jährliche Wartungskosten für die Wärmepumpe, die meist bei 150 EUR bis 200 EUR liegen. Zusätzlich fallen nur noch Kosten für den regelmäßigen Filterwechsel (rund 50 EUR pro Wechsel) an.
Frage: Wovon hängen die Kosten für eine Luft-Luft-Wärmepumpe ab?
Kostencheck-Experte: Bei der Anschaffung sind zu berücksichtigen:
- die benötigte Leistung der Wärmepumpe
- die Kosten für das gewählte Wärmepumpenmodell
- die individuell anfallenden Einbaukosten
- gegebenenfalls die Kosten für die zentrale Lüftungsanlage und deren Einbau
Bei den Kosten im Betrieb sind zu berücksichtigen:
- der gegebene Heizwärmebedarf des Gebäudes (abhängig von Größe der zu beheizenden Fläche und gegebenem Dämmstandard)
- die JAZ der Wärmepumpe
- der individuell geltende Strompreis beim jeweiligen Stromanbieter
- die regelmäßigen Wartungskosten für die Wärmepumpe und die Lüftungsanlage (gegebenenfalls kostengünstiger bei Abschluss eines Wartungsvertrags)