Fundament stabilisieren: welche Kosten zu kalkulieren sind

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Dass sich der Boden unterhalb des Fundaments nicht ausreichend tragfähig erweist, ist nicht allein ein Problem von sehr alten Gebäuden. Das kann in Einzelfällen durchaus auch einmal beim Neubau auftreten. Mit welchen Kosten zu rechnen ist, wenn ein Fundament nachträglich stabilisiert werden muss und wovon diese Kosten abhängen, haben wir mit dem Kostencheck-Experten in unserem Interview besprochen.

Frage: Was kostet eine Fundament-Stabilisierung?

Kostencheck-Experte: Das hängt immer vom jeweiligen Einzelfall, dem Schadensbild und der genauen Schadensursache ab. Für die Behebung gibt es immer mehrere Möglichkeiten, entscheidend ist für die Auswahl immer, welche Methode sinnvoll und ausreichend sicher ist.

Umfassende Vorbegutachtung zwingend nötig

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Im Schadensfall werden auch immer Bodenproben entnommen.

Um den Schaden und die mögliche Ursache überhaupt konkret und zuverlässig einschätzen zu können, ist auf jeden Fall eine sehr umfassende Begutachtung des Schadens im Vorfeld unvermeidbar. Dabei werden auch Bodenproben genommen, in vielen Fällen muss auch mehr als ein Experte für die Einschätzung zu Rate gezogen werden.

Statisch muss geklärt werden, welche konkrete Gefahr für ein Gebäude durch den bereits erkennbaren Zustand tatsächlich besteht, danach geht es um eine Einschätzung, ob sich eine begonnene Setzung möglicherweise in Zukunft noch fortsetzen könnte. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Setzungen um mehrere Zentimeter in vielen Fällen bereits ein hohes Risiko für die Gesamtstatik eines Gebäudes darstellen, insbesondere, wenn davon auszugehen ist, dass sich das Setzungsgeschehen noch fortsetzt.

Für die Kosten einer ausreichenden fachlichen Begutachtung werden Sie in den meisten Fällen bereits Kosten im Bereich von 3.000 EUR bis 5.000 EUR veranschlagen müssen. Damit ist allerdings dann nur der Schaden festgestellt und noch nichts behoben.

Behebungsmaßnahmen

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Zur Stabilisierung gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Von Fall zu Fall bieten sich individuell unterschiedliche Maßnahmen zur Stabilisierung des Fundaments an. Möglich ist neben einer Einbringung von Reaktionsharzen in den Boden, die sich beim Aushärten stark ausdehnen auch der Einbau von stabilisierenden Pfählen und gegebenenfalls auch eine zusätzliche Hebung des Fundaments an den betroffenen Stellen.

Die Kosten liegen nicht selten bei rund 1.000 EUR pro m² der betroffenen Fundamentfläche und mehr, wenn umfassende Maßnahmen nötig sind. Bei einer Anhebung können Sie grob von Kosten im Bereich von 700 EUR bis 1.000 EUR je betroffenem Meter Fundamentlänge ausgehen, wenn umfassende Maßnahmen nötig sind.

Weniger umfassende Maßnahmen können auch kostengünstiger sein (bis zu lediglich einem Drittel der Kosten), allerdings muss dann auch möglichst sichergestellt werden, dass die Maßnahmen ausreichend sind, damit Gefahren vom Gebäude sicher ausgeschlossen werden können. Hoffnung, vor allem darauf, dass keine weitere Setzung des Fundaments auftritt, ist hier ein schlechter Ratgeber.

Hohe nachfolgende Stabilisierungskosten beim Neubau vermeiden

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Bei einem Neubau empfiehlt sich immer eine Bodenbegutachtung.

Ein Bodengutachten ist in Deutschland mittlerweile bei jedem Neubau vorgeschrieben – das war vor wenigen Jahrzehnten noch nicht so. Nicht vorgeschrieben ist allerdings der genaue Umfang des Bodengutachtens. Wer in diesem Fall mit einem Standard-Bodengutachten in geringem Umfang Kosten spart, läuft später oft Gefahr, unliebsame Überraschungen zu erleben.

Die Kosten für ein Bodengutachten („geotechnischer Bericht“) richten sich auch immer nach der Tiefe, innerhalb der geprüft wird. Während bei einfachen Gutachten mit 500 EUR bis 1.000 EUR je nach Bauvorhaben gerechnet werden kann, kosten ausführliche Gutachten, bei denen auch intensiver geprüft wird meist über 2.000 EUR. Dabei werden aber häufig Probleme offensichtlich, die beim einfachen Gutachten nicht erkannt worden wären und die später durchaus zu Setzungen führen können. An der falschen Stelle zu sparen, kann Bauherren hier also am Ende teuer zu stehen kommen.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir haben bei unserem wenige Jahre alten Gebäude festgestellt, dass das Fundament um mehrere Zentimeter absackt. Wir haben einen Fachmann konsultiert und lassen das Problem, das an nicht ausreichend verdichtetem Boden liegt, durch ein spezialisiertes Fachunternehmen beheben.

Posten Preis
Statische Begutachtung, Bodenuntersuchung, Maßnahmenplanung 4.600 EUR
Bodenverpressung mit Expansionsharz (Material und Arbeitsleistung) 12.500 EUR
Gesamtkosten Behebung 17.100 EUR

Die gezeigten Kosten beziehen sich auf einen konkreten Einzelfall und die Durchführung individuell sinnvoller Maßnahmen. Die Kosten für die Fundamentstabilisierung in anderen Situationen auch noch deutlich höher liegen.

Frage: Was bestimmt die Kosten für die Stabilisierung von Fundamenten?

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Die Kosten der Fundamentstabilisierung sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:

  • die konkrete Situation und Ursache im Einzelfall
  • das Ausmaß des Schadens
  • das Ausmaß des erwarteten Fortgangs des ursächlichen Geschehens (weitere Setzungen, Fortschreiten des Setzungsgeschehens)
  • die Kosten für die fachliche Begutachtung
  • die gewählte Behebungsmaßnahme
  • Arbeitsaufwand und Materialkosten für die gewählte Behebungsmethode