Welche Methoden der Haarverdichtung gibt es und was kosten diese?

Nicht nur Herren leiden unter jedem Haar, das sich nach dem Kämmen im Waschbecken findet und betrachten sorgenvoll das immer schütterer werdende Haupt. Auch viele Frauen wünschen sich, um bestimmte Frisuren umzusetzen, mehr Fülle. Mit lichtem Schopf müssen Sie sich aber nicht abfinden, denn eine Haarverdichtung bietet eine dauerhafte oder vorübergehende Lösung. Was diese kostet und welche Varianten es gibt, weiß der Kostencheck-Experte.

Was kostet eine Haarverdichtung?

Kostencheck: Das kommt stark darauf an, für welche Methode Sie sich entscheiden. In nachfolgender Tabelle haben wir die Kosten übersichtlich dargestellt:

Kostenübersicht	Preis
Haarverpflanzung	2.000 bis 8.000 EUR
Mikrohaarpigmentierung	500 bis 2.500 EUR
Verdichtende Extensions	100 – 350 EUR
Clip-In-Extensions	ab 30 EUR

Bitte beachten Sie, dass obige Werte nur als Anhaltspunkt dienen können. Beim Preis für eine dauerhafte Haarverdichtung kommt es stark darauf an, wie viele Grafts benötigt werden. Jeder Friseur kalkuliert anders, sodass die Kosten für das Strähnensystem nach oben oder unten abweichen kann. Entscheiden Sie sich für die Eigenmarke einer Drogeriekette, erhalten Sie Clip-In-Extensions manchmal schon für unter zehn EUR. Bei einem guten Hairstylisten können diese aber auch deutlich teurer sein als oben angegeben.

Wie funktioniert die Haarverdichtung durch Haarverpflanzung?

Kostencheck: Leiden Sie unter Ihren Geheimratsecken, kreisrundem Haarausfall oder wechseljahresbedingt immer schütterer werdendem Haar, bietet die Eigenhaarverpflanzung die Möglichkeit, die natürlich Haarlinie oder -dichte wieder herzustellen. Verwendet werden in der Regel die auf dem Hinterkopf wachsenden Haarwurzeln, da dies fast immer auf lebenslanges Wachstum programmiert sind und somit nicht ausfallen.

Zum Einsatz kommen zwei Methoden:

F.U.T.-Technik: Bei dieser werden zur Gewinnung der Grafts ellipsenförmige Haarstreifen entnommen.
F.U.E.-Technik: Aus dem Spenderbereich werden die Haare einzeln mittels eines Spezialwerkzeugs entnommen.

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Diese Haarverdichtung wird in der Regel ambulant vorgenommen und Sie können die Klinik bereits einige Stunden nach dem Eingriff wieder verlassen. Sie werden in eine Art Dämmerschlaf versetzt und der Arzt entnimmt unter örtlicher Betäubung gesunde, haarproduzierende Wurzeln aus dem Spenderareal. Diese werden in die gewünschte Region verpflanzt.

Leider hinterlassen sowohl die F.U.T. als auch die F.U.E.-Technik Narben. Deshalb ist es wichtig, dass Sie im Spenderbereich über einen dichten Haarwuchs verfügen, welcher die Transplantationsnarben nach dem Abheilen verdeckt.

Tragen die Krankenkassen die Kosten für diese Variante der Haarverdichtung?

Kostencheck: Da schütteres Haar keine gesundheitliche Beeinträchtigung darstellt, kommen die gesetzlichen oder privaten Krankenversicherer nur in Ausnahmefällen für die Kosten auf. Ist jedoch eine Verletzung oder Hauterkrankung die Ursache und können Sie nachweisen, dass Sie schwer unter den psychischen Folgen des Haarverlustes leiden, übernehmen die Kassen auf Antrag eventuell die Kosten für die Haarverdichtung.

Was hat es mit der Mikrohaarverdichtung auf sich?

Kostencheck: Bei dieser nicht operativen Technik werden keine Haare verpflanzt, sondern sehr feine Haarpigmente in die Kopfhaut eingebracht. Deren Farbe wird genau auf jene der Eigenhaare abgestimmt. Dadurch wirkt der Haaransatz, selbst wenn Sie eine Kurzhaarfrisur tragen, wesentlich dichter. Diese Methode wird bevorzugt angewandt zur:

Optischen Erhöhung der Haardichte,
Kaschierung einzelner, kahler Stellen oder Geheimratsecken,
Überdeckung lichter Stellen bei diffusem Haarausfall oder von sichtbarer Kopfhaut bei Haarverdünnung und dunklen Haaren.

Die Pigmentierung ist permanent und hält etwa zwei bis vier Jahre.

Welche Vorteile hat die Haarpigmentierung?

Kostencheck: Das rein optische Ergebnis dieser Methode ist nahezu so gut wie jenes, das durch eine Haarverpflanzung erreicht wird.

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Die Vorteile:

Es muss kein operativer Eingriff durchgeführt werden und es entstehen keine Narben. Die Pigmente werden mit einer ultrafeinen Nadel in die oberste Hautschicht (Epidermis) eingebracht. Dies dauert, je nach Größe des Areals, etwa zwei bis vier Stunden.
Anders als bei einem Tattoo wird die Farbe auch durch Sonneneinwirkung nicht bläulich.
Die Pigmentierung ist so fein, dass sie auf der Kopfhaut kaum vom eigenen Haar zu unterscheiden ist.
Die Haarpigmentierung ist mit 500 bis 2.500 EUR deutlich preiswerter als eine Haartransplantation.
Wurden bereits Haare transplantiert und das Ergebnis fiel nicht wie gewünscht aus, können Sie durch eine Haarverdichtung ein gutes Resultat erzielen.

Allerdings gibt es auch Nachteile:

Es sprießen keine neuen Haare. Durch die Retuschierung wird nur der optische Eindruck einer vorhandenen Haarfülle erweckt. Bei einer Halbglatze wirkt das beispielsweise so, als hätten Sie sich die Haare rasiert und diese würden gerade nachzuwachsen beginnen.
Für ein optimales Ergebnis sind meist mehrere Sitzungen erforderlich. Durchschnittlich sind drei bis vier Termine im Abstand von vier bis sechs Wochen notwendig.
Die Pigmentierung ist nicht permanent. Nach etwa zwei bis drei Jahren muss nachgebessert werden.

Wichtig ist, dass die Farbe der eingebrachten Pigmente perfekt auf Ihre Haar- und Hautfarbe abgestimmt wird. Deshalb sollten Sie sich stets in die Hände eines Fachmanns oder einer Fachfrau begeben und im Vorfeld eingehend beraten lassen.

Was versteht man unter dem „Strähnensystem“?

Kostencheck: Leiden Sie unter ihren extrem feinen Haaren, können Sie sich für eine Haarverdichtung mit Echthaarsträhnen (Extensions) entscheiden. Diese werden genau an die Farbe, Struktur und Länge Ihrer eigenen Haare angepasst und sind von diesen kaum zu unterscheiden. Die Frisur erscheint fülliger, der Look bleibt jedoch absolut natürlich.

Verwendet werden im Durchschnitt zwischen 25 und 100 Strähnen, also deutlich weniger als bei einer Haarverlängerung, für die mindestens 150 Strähnen notwendig sind. Da diese Methode recht aufwendig ist, müssen Sie für den Friseurtermin etwa drei bis vier Stunden einplanen.

Die Haarverdichtung ist nicht ganz günstig und schlägt, abhängig von der Technik und der Menge der eingearbeiteten Haarsträhnen, mit Kosten von 100 bis 350 EUR zu Buche.

Wie werden Extensions gesetzt?

Kostencheck: Häufig werden bei Personen mit feinen Haaren, die sich mehr Volumen wünschen, die gleichen Extensions wie bei einer Haarverlängerung verwendet. Allerdings werden diese an die Frisur und deren Länge angepasst.

Durch verschiedene Techniken lässt sich ein optimales Ergebnis erzielen:

– Hair Plus: Auffüllung der Haare direkt am Oberkopf.

– High Lines: An mikrofeinen Spezialfäden sind hochwertige Echthaare aufgebracht. Diese werden mit der sogenannten Bonding-Ring-Technik permanent am Oberkopf befestigt. Das Eigenhaar wird hierbei von speziellen Waben durchzogen und integriert sich dadurch unsichtbar in die HighLines-Haare. Diese Methode liefert eine schöne, natürliche Fülle. Zudem lassen sich interessante Strähneneffekte und Farbveränderungen erzielen, ohne dass die eigenen Haare gefärbt werden müssten.

– Micro Bellargo: Bei dieser Technik werden Tressen aus veredeltem Echthaar durch sanfte Wärme mit dem Eigenhaar verklebt. Das ist sehr schonend und es gibt kein unangenehmes Fremdkörpergefühl. Da keine Kleber zum Einsatz kommen, sind auch keine Lösungsmittel nötig, möchten Sie sich von Ihrer Haarverdichtung trennen.

– Microlines: Bei dieser Methode, mit dem selbst sehr schütteres Haar die natürliche Fülle zurückerhält, werden feine, zu einem Netz verwobene Spezial-Fäden in das Eigenhaar eingearbeitet. Ihre Haare werden durch das Netz gezogen und dieses mittels Bondingringen, bei denen künstliches Keratin als klebende Substanz dient, mit dem Eigenhaar verbunden. Der Tragekomfort ist sehr hoch, da die Luft gut zirkulieren kann. Ob beim Sport, beim Schwimmen oder in Sauna: Die Microlines sind nicht zu spüren und können wie das eigene Haar gepflegt werden.

– Tape-In: Diese sorgen für dichteres Haar in weniger als einer Stunde. Die verwendeten Extensions sind mit einem Klebestreifen versehen. Die Deckschicht wird abgezogen und die Haarverdichtung direkt in das Eigenhaar geklebt. Die Haarteile sind so flach, dass sie nicht sichtbar und später nicht zu spüren sind. Die Extensions müssen etwa alle acht Wochen neu eingearbeitet werden, da sie mit den eigenen Haaren langsam herauswachsen. Sie können mehrfach aufgearbeitet und wiederverwendet werden.

– Kopfhaarintensivierungsfasern: Mit diesen lassen sich lichte Haare vorübergehend kaschieren. Die Fasern können Sie selbst in Form eines Gels oder eines Sprays auf die zu verdichtenden Stellen auftragen. Sie verbinden sich durch elektrostatische Ladung oder ein Fixierspray mit dem Eigenhaar.

Welche Voraussetzung sollten meine eigenen Haare haben, möchte ich diese durch Extensions verdichten lassen?

Kostencheck: Damit die Haarverdichtung ausreichenden Halt hat und die Klebestellen gut überdeckt werden, sollten Ihren Haare über eine Mindestlänge von zehn Zentimetern verfügen. Ist Ihre Kopfhaut gereizt, sollten Sie keine Extensions anbringen lassen.

Feine, gesunde Haare stellen keinen Hinderungsgrund dar. Allerdings kann es bei sehr lichtem Schopf sein, dass Ihnen der Friseur von dieser Art der Haarverdichtung abrät, denn schüttere Haare sind manchmal weniger strapazierfähig. Lassen Sie sich deshalb im Vorfeld eingehend beraten.

Was sind Clip-Ins und was kosten diese?

Kostencheck: Wünsche Sie keine dauerhafte Veränderung des Looks, sind Clip-In-Extensions die perfekte Lösung. Es handelt sich bei diesen um Haarsträhnen, die Sie mit Spangen oder Klammern am Eigenhaar befestigen können. Sie zauber ein tolles, wenn auch nur vorübergehendes Volumen, beispielsweise für eine besondere Frisur anlässlich eines Festes. Diese temporäre Methode ist zugleich die günstigste. Hochwertige Clip-Ins erhalten Sie bereits ab 30 EUR.