Gasetagenheizung: Welche Einbau-Kosten müssen kalkuliert werden?

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Gerade für Vermieter bietet der Einbau von Gasetagenheizungen deutliche Vorteile: es wird kein Zentralheizungsraum benötigt und der gesamte Aufwand für die Heizung und Warmwasserbereitung inklusive Reparaturen und Wartung kann bequem auf die einzelnen Mieter abgewälzt werden. Welche Kosten für den Einbau einer Gasetagenheizung entstehen, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Was kostet es, eine Gasetagenheizung einbauen zu lassen?

Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer vom jeweiligen Heizungsmodell und den örtlichen Gegebenheiten im Einzelnen ab.

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Die Anschaffungskosten für eine Gasetagenheizung liegen bei ca. 3000 EUR.

Wenn moderne Brennwertheizungen verwendet werden, muss man für die Heizung selbst Anschaffungskosten rechnen, die meist im Bereich von rund 2.000 EUR bis 3.000 EUR liegen.

Dazu kommen die Kosten für den Einbau. Je nach Situation (Austausch bestehender Anlage oder kompletter Neueinbau) bewegen sich die Kosten dafür im Bereich von rund 500 EUR bis 1.500 EUR. Beim Neueinbau liegt man eher an der oberen Grenze dieses Bereichs, da ja sämtliche Leitungen und Verrohrungen erst einmal neu verlegt werden müssen. Je nach Situation können die Kosten fallweise auch noch geringfügig höher ausfallen.

Als Gasetagenheizung sind natürlich vor allem sogenannte Gaskombithermen sinnvoll, die neben der Heizwärme auch gleichzeitig Warmwasser erzeugen. Ansonsten müsste gegebenenfalls ein Warmwasserspeicher zusätzlich mit eingeplant werden, was zusätzliche Kosten von rund 850 EUR bis 1.200 EUR bei der Gasetagenheizung bedeuten würde.

Zu berücksichtigende Nebenkosten

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Neben den Anschaffungskosten gehören auch die Einbaukosten zu den Gesamtkosten.

Wenn Brennwerttechnologie (moderner Standard, Kostenersparnis gegenüber Konstanttemperatur-Anlagen von 15 % bis 20 %) verwendet wird, sind gegebenenfalls auch eine Anpassung des Schornsteins und auf jeden Fall der Einbau der Brennwerttechnologie erforderlich. Dafür müssen Kosten von rund 1.500 EUR bis 2.500 EUR zusätzlich kalkuliert werden.

Ist überhaupt noch kein Gasanschluss vorhanden, müssen noch einmal rund 1.500 EUR bis 2.500 EUR zusätzlich aufgewendet werden. Die Kosten für einen Gasanschluss richten sich allerdings nach den örtlichen Gegebenheiten. Mehr darüber finden Sie an dieser Stelle.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen in einem Mehrfamilienhaus insgesamt drei Gasetagenheizungen einbauen. Damit wird jedes Stockwerk separat mit Heizwärme und Warmwasser versorgt. Einen Gasanschluss wird zuvor gelegt.

Posten Preis
Kosten Gasanschluss (Außenanschluss und Verlegung der Leitungen im Haus) 2.450 EUR
Brennwerttechnologie-Einbau und Schornsteinsanierung 3.500 EUR
Anschaffung Gaskombithermen 8.100 EUR
Anschluss von 3 Gaskombithermen 2.150 EUR
Gesamtkosten damit 16.200 EUR

Die hier dargestellten Kosten beziehen sich auf eine konkrete Einbausituation, die Arbeitskosten eines bestimmten Unternehmens und die Anschaffung bestimmter Thermenmodelle. Je nach Einzelfall können die Kosten auch entsprechend abweichen.

Frage: Wovon hängen die Kosten beim Einbau einer Gasetagenheizung ab?

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Die Kosten der Etagenheizung hängen hauptsächlich vom jeweiligen Modell ab.

Kostencheck-Experte: Berücksichtigt werden muss hier:

  • welches Modell bei den Gasthermen gewählt wird
  • ob zusätzlich Warmwasserspeicher benötigt werden
  • ob es sich lediglich um einen Austausch alter Geräte oder um einen kompletten Neueinbau handelt
  • welcher Arbeits- und Materialaufwand beim Neueinbau anfällt (Leitungsverlegung, benötigtes Anschlussmaterial, etc.)
  • ob bereits ein Gasanschluss und entsprechende Leitungen im Haus vorhanden sind oder ob erst ein Anschluss durch den regionalen Gasversorger erfolgen muss

Frage: Kann man eine Gasetagenheizung nicht auch beim Einfamilienhaus einbauen und bringt das Kostenvorteile?

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Bei einem kleinen modernen Haus lohnt sich auch der Einbau einer Gasetagenheizung.

Kostencheck-Experte: Voraussetzung dafür ist, dass es sich um ein gut gedämmtes Haus mit eher geringer Wohnfläche handelt – dann ist die Leistung einer einfachen Gastherme tatsächlich oft ausreichend.

Kostenvorteile ergeben sich dann durch die mitunter deutlich geringeren Anschaffungskosten gegenüber einem Gasheizungskessel auf der einen Seite und durch die deutlich geringeren Einbaukosten für die Heizung (wandhängende Heizungen sind leichter zu montieren und anzuschließen).

Gegebenenfalls kann der deutlich geringere Platzbedarf einer Gastherme noch einen weiteren Vorteil darstellen (es wird kein separater Heizungsraum mehr benötigt, die Fläche kann anderweitig genutzt werden).

Wenn der gegebene Heizwärmebedarf es zulässt, ist der Einbau einer Gasetagenheizung für ein gesamtes Einfamilienhaus aus Kostengründen also durchaus empfehlenswert.