Gasbrennwerttherme: welche Kosten fallen an und welche Kostenvorteile gibt es?

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Heizen mit Gas ist in Deutschland nach wie vor sehr beliebt – fast die Hälfte aller Haushalte in Deutschland haben eine Gasheizung. Eine Gasbrennwerttherme bietet dabei gerade für kleine Häuser und Etagenwohnungen noch weitere Vorteile. Welche Kosten für die Gasbrennwerttherme in Wartung und Betrieb anfallen und welche Kostenvorteile dabei entstehen können, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Gasheizung, Gastherme, Kombitherme, Gasbrennwerttherme – lässt sich die Begriffsverwirrung ein wenig aufklären?

Kostencheck-Experte: Das ist im Grunde gar nicht so schwierig – die Verwirrung entsteht hier nur, weil viele Begriffe das Gleiche meinen.

Zunächst einmal gibt es die klassische Gasheizung mit einem gewöhnlichen Gasheizkessel, der auf dem Boden steht. Angeschlossen ist in der Regel auch ein Warmwasserspeicher, aus dem das Warmwasser kommt, das man zum Duschen benutzt.

Gasheizungen sind einigermaßen effizient, sehr viel effizienter geht es jedoch, wenn man zusätzlich Brennwerttechnik einbaut. Es handelt sich dann nicht mehr um eine Gasheizung, sondern um eine Gasbrennwertheizung. Brennwerttechnik bedeutet, dass man dem Abgas der Gasheizung noch zusätzlich die sogenannte latente Wärme entzieht, indem man den darin enthaltenen Wasserdampf kondensieren lässt. Die dabei frei werdende Wärme wird dann wieder dem Heizkreislauf zugeführt.

Brennwerttechnik erhöht den Wirkungsgrad einer Gasheizung enorm – in der Regel um 20 % – 30 %. Im selben Maß sinkt dann auch der Gasverbrauch für die Heizungsanlage. Man kann also damit bis zu einem Drittel der Heizkosten im Vergleich zu einer klassischen Gasheizung sparen. Das ist der aktuelle Stand der Technik.

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Eine Gastherme funktioniert nach dem Durchlaufprinzip

Eine Gastherme ist dagegen kein „Heizkessel“, sondern ein sehr kompaktes, wandhängendes Gerät. Eine Gastherme arbeitet nach dem Durchlaufprinzip, das heißt, durchlaufendes Wasser wird direkt beim Durchlaufen durch die Anlage erwärmt. Auf die gleiche Art und Weise wird auch das benötigte Warmwasser hergestellt – es gibt hier keinen Warmwasserspeicher, bei dem Warmwasser bereits „vorbereitet“ wurde. Das sowohl die das Heizungswasser als auch das benötigte Warmwasser von einem Gerät hergestellt wird, heißt diese Art der Heizung auch „Kombitherme“.

Ein großer Vorteil dieser Heizungen ist, dass sie sehr einfach zu installieren sind und kaum Platz benötigen. Das Gerät ist so klein, dass man es ohne Probleme in der Küche oder im Bad an die Wand hängen kann, die Notwendigkeit für einen Heizraum entfällt.

Besitzer von Mietshäusern gehen häufig den Weg, in jeder Etage für jede Mietwohnung eine eigene Kombitherme zu installieren. Aus dieser Vorgehensweise erklärt sich die alternative Bezeichnung „Gasetagenheizung“ für die Kombitherme. Beides bedeutet das Gleiche. Ein Heizsystem mit getrennten Gasetagenheizungen schafft eine Win-Win-Situation sowohl für Mieter als auch für den Vermieter:

  • der Mieter bezahlt nur die Heizungs- und Warmwasserkosten, die er tatsächlich verbraucht (anstatt anteilig die Kosten für eine Zentralheizungsanlage)
  • der Mieter kann durch bewusstes Verhalten seine Heizkosten gering halten (was bei einer Zentralheizungsanlage nichts nützt, wenn die anderen mehr Heizenergie verbrauchen)
  • der Vermieter braucht sich nicht um die Wartung und Instandhaltung der Heizung zu kümmern (bei der Gastherme in der eigenen Wohnung muss der Mieter sich direkt selbst um die Wartung kümmern)
  • der Vermieter erspart sich das Umlegen aller heizungsbezogenen Kosten auf die einzelnen Mieter in der Heizkostenabrechnung, was eine wesentliche Arbeitserleichterung bei der Betriebskostenabrechnung bedeutet)

Auch bei der wandhängenden Gastherme (Kombitherme, Gasetagenheizung) ist Brennwerttechnik möglich um für einen effizienteren und kostengünstigeren Betrieb zu sorgen – solche Geräte sind dann Gasbrennwertthermen.

Die Gasbrennwerttherme lässt sich aber nicht nur in Mietshäusern einsetzen: Sie kann auch eine gute Alternative für kleine Einfamilienhäuser mit sehr geringem Verbrauch an Warmwasser sein – oder, separat in jeder Etage installiert, eine sehr gute Alternative für große Einfamilienhäuser mit vielen Bewohnern, die einen hohen Warmwasserbedarf haben, der übliche Speichergrößen überfordern würde (das kann oft schon ab 6 bis 8 Bewohnern der Fall sein).

Frage: Das macht schon einiges klarer. Welche Kosten muss man für eine moderne Gasbrennwerttherme ungefähr rechnen?

Kostencheck-Experte: Das ist pauschal immer schwierig zu sagen, da das natürlich von vielen Gegebenheiten abhängt, insbesondere von der benötigten Leistung, die die Therme erbringen muss.

In der Praxis können Sie aber in den meisten Fällen von Kosten zwischen rund 3.000 EUR bis 6.000 EUR für die Therme selbst ausgehen. Dazu kommen noch die Kosten für den Einbau und – falls nötig – die Kosten für einen Gasanschluss.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis:

Wir wollen in unserem älteren, aber komplett sanierten und sehr energieeffizienten Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 112 m² die alte Ölheizung loswerden und stattdessen eine Gasetagenheizung einbauen lassen.

Posten Preis
Herstellen eines Gasanschlusses (war noch nicht vorhanden) 2.300 EUR
Gasbrennwerttherme 4.500 EUR
Montage 2.050 EUR
hydraulischer Abgleich 460 EUR
Gesamtkosten 9.310 EUR
Förderung KfW abzüglich 930 EUR
Selbst zu tragende Kosten damit 8.380 EUR

Hierbei handelt es sich natürlich lediglich um ein einzelnes Kostenbeispiel, das nur für eine ganz bestimmte Therme und ganz bestimmte Bedingungen gilt. Die Kosten können in anderen Fällen auch deutlich unterschiedlich liegen.

Verteuernd schlug in unserem Fall vor allem der Gasanschluss zu Buche, der erst errichtet werden musste. Kosten im Bereich von 1.500 EUR – 2.500 EUR muss man in fast allen Fällen rechnen, wenn ein Gasanschluss im Haus hergestellt werden muss.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für eine Gasbrennwerttherme in der Praxis ab?

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Die Installationskosten können stark variieren

Kostencheck-Experte: Hier muss natürlich einiges in Betracht gezogen werden:

  • die benötigte Leistung der Therme
  • das gewählte Modell
  • die Kosten für den Einbau der Brennwerttechnik (hier muss meist auch der Schornstein angepasst werden)
  • die Höhe der Montagekosten (Montageaufwand)
  • die Kosten für den hydraulischen Abgleich (werden bei Einbau immer separat verrechnet, ein hydraulischer Abgleich ist aber bei jedem Heizungseinbau vorgeschrieben)

Aufgrund dieser zahlreichen Gegebenheiten muss man die Kosten für eine Gasbrennwertheizung also immer im konkreten Einzelfall kalkulieren.

Frage: Wie hoch sind die Montagekosten üblicherweise?

Kostencheck-Experte: In der Regel können Sie von rund 1.000 EUR bis 2.000 EUR für den Einbau ausgehen. Muss erst noch ein Gasanschluss errichtet werden, kommen diese Kosten dann natürlich noch dazu.

Besonderer Aufwand beim Einbau oder besonders schwierige Gegebenheiten können die Einbaukosten in einzelnen Fällen noch verteuern.

Frage: Wie hoch liegen die laufenden Wartungs- und Instandhaltungskosten bei einer Gasbrennwerttherme?

Kostencheck-Experte: Gasthermen sind relativ robuste und langlebige Geräte, bei denen selten etwas kaputtgeht.

Eine regelmäßige jährliche Wartung schreiben allerdings die meisten Gerätehersteller zwingend vor, ansonsten würde die Garantie erlöschen. Andere zwingende Vorschriften zu genauen Wartungsintervallen gibt es nicht, auch keine gesetzlichen.

In der Regel verursacht die jährliche Inspektion und Wartung Kosten im Bereich von 70 EUR bis 100 EUR. Sind Reparaturen nötig (vor allem bei älteren Thermen) kann der Kostenaufwand dann natürlich höher liegen. In vielen Fällen kann ein Wartungsvertrag eine gute Idee sein – man vergisst nicht mehr, eine Wartung zu veranlassen, oft genießt man dann auch durch den Wartungsvertrag eine schnellere Störungsbehebung, wenn die Heizung nicht funktioniert. Kleinreparaturen (z.B. der Austausch von Dichtungen) sind zudem häufig ebenfalls durch den Wartungsvertrag gedeckt. Die Kosten liegen aber in der Regel nur geringfügig niedriger als bei einer einzeln veranlassten Wartung.

Frage: Welche Heizkosten entstehen bei einer Gasbrennwerttherme?

Kostencheck-Experte: Das richtet sich natürlich nach dem Heizwärmebedarf des Gebäudes oder der Etage und stark nach dem Heizverhalten und dem Warmwasserbedarf.

Kennt man seinen Heizwärmebedarf (in kWh) kann man die Zahl der kWh aber ungefähr mit 6 Cent multiplizieren. Das entspricht in etwa dem aktuellen Gaspreis. Bei einer Gasbrennwertheizung kann man noch ungefähr 10 % – 15 % wegen des höheren Wirkungsgrads abziehen.