Zu einem gepflegten Garten gehört natürlich immer auch ein üppig grüner Rasen. Die Kosten, die das Anlegen von Rasenflächen verursachen, werden dabei häufig unterschätzt. Auch wenn man die Arbeiten in Eigenregie erledigt, ist für größere Flächen unter Umständen mit beträchtlichen Kosten zu rechnen. Wie teuer das Anlegen und das Anlegenlassen von Rasenflächen kommt und mit welchen Kostenpositionen dabei gerechnet werden muss, besprechen wir mit dem Kostencheck-Experten in unserem Interview.
Frage: Was kostet es, Rasen anzulegen oder anlegen zu lassen?
Kostencheck-Experte: Hier muss man zunächst einmal in geplanten Schritten denken: zuerst ist die Anlage eines Grobplanums und danach die Anlage eines Feinplanums erforderlich. Bei vielen Baustellen ist nach Fertigstellung auch noch kein geeignetes Grobplanum vorhanden, es muss also zunächst einmal angelegt werden. Das Feinplanum wird danach angelegt. Erst nach dieser grundlegenden Bodenvorbereitung kann mit der Anlage der Rasenfläche begonnen werden. Die Kosten dafür können zwischen 7 EUR pro m² und bis zu 20 EUR pro m² oder mehr betragen, je nachdem, welche Arbeiten erforderlich sind.
Danach kann man entscheiden, ob man entweder Rollrasen ausbringen oder selbst säen will. Rollrasen ist deutlich teurer, dafür aber schon nach sehr kurzer Zeit (rund 2 Wochen) nutzbar. Gesäte Rasenflächen benötigen rund 2 – 3 Monate bevor man sie betreten kann und sind erst nach rund 1 Jahr voll belastbar.Für Rollrasen in guter und einigermaßen belastbarer Qualität müssen Sie Kosten von rund 5 EUR pro m² bis 10 EUR pro m² rechnen, bei Verlegung durch einen Fachbetrieb muss mit Kosten zwischen rund 25 EUR pro m² und 35 EUR pro m² gerechnet werden.
Für hochwertiges Saatgut liegen die Kosten dagegen bei rund 0,50 EUR pro m² bis 1 EUR pro m², dazu kommen noch die Kosten für den Dünger, die aber ebenfalls bei nur rund 0,50 EUR pro m² liegen. Wenn Sie selbst aussäen, sind das die gesamten zu erwartenden Kosten. Wird die Aussaat vom Fachbetrieb übernommen, können Sie mit Arbeitskosten von rund 1 EUR pro m² bis 2 EUR pro m² rechnen. Dazu können eventuell noch die Kosten für Mutterboden (rund 5 EUR pro m² bis 7 EUR pro m²) kommen.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir wollen die 350 m² große Grundstücksfläche vor unserem Haus begrünen. Da wir den Rasen frühzeitig nutzen wollen, entscheiden wir uns für Rollrasen, den wir direkt vom Anbieter verlegen lassen.
Posten | Preis |
---|---|
Bodenvorbereitung (Feinplanum, Mutterboden) | 6.300 EUR |
Rollrasen, belastbare Qualität (hochwertiger Spielrasen) | 2.975 EUR |
Anlieferung und Verlegung durch Fachbetrieb komplett | 5.495 EUR |
Gesamtkosten | 14.770 EUR |
Kosten pro m² gesamt damit | 42,20 EUR pro m² |
Kostenvergleich: Saatrasen durch Fachbetrieb inkl. Düngung und Mutterboden | 4.150 EUR |
Kostenvergleich Saatrasen – pro m² | 11,80 EUR pro m² komplett |
Die Kosten für die Bodenvorbereitung können in anderen Fällen auch unterschiedlich liegen. Insbesondere, wenn Erdaushub auf der Fläche verteilt wurde, muss auch Mutterboden ausgebracht werden.
Die Preise für Rollrasen und das Anliefern und Verlegen durch den Fachbetrieb sowie die Kosten für die Kosten für die Rasenaussaat können in anderen Fällen ebenfalls unterschiedlich liegen.
Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten im Einzelnen?
Kostencheck-Experte: Hier muss man natürlich zunächst einmal die unterschiedlichen Kostenpositionen einzeln betrachten.
Bodenvorbereitung
Die Herstellung eines Planums (Grobplanung / Feinplanum) kann je nach gegebener Situation unterschiedlichen Aufwand erfordern. Sollte eine Untergrundvorbereitung notwendig werden, müssen Sie dafür zwischen rund 7 EUR pro m² und 20 EUR pro m² rechnen, bei besonders aufwendigen Arbeiten (z. B. unebenes Grundstück muss zunächst begradigt werden) können die Kosten im Einzelfall auch sehr viel höher liegen.
Zur Untergrundvorbereitung gehört im Allgemeinen auch eine Startdüngung (ca. 1,50 EUR pro m² bis 2,50 EUR pro m²) und das Ausbringen von Unkrautvernichter gegen zweiblättrige Pflanzen (rund 0,50 EUR pro m² bis 1 EUR pro m²).
Rollrasen
Rollrasen in Billigqualität gibt es ab rund 2,50 EUR pro m², die Preise für gute Qualitäten und einen einigermaßen belastbaren Rasen liegen allerdings zwischen meist 5 EUR pro m² und 10 EUR pro m².Das Anliefern und Verlegen durch den Fachbetrieb kann zwischen 15 EUR pro m² und 25 EUR pro m² kosten.
Rasen säen
Die Kosten für das Saatgut liegen meist unter 1 EUR pro m², auch die Kosten für die Düngung kosten weniger als 1 EUR pro m². Für das fachgerechte Aussäen durch den Fachbetrieb müssen Sie in den meisten Fällen rund 1 EUR pro m² bis 3,50 EUR pro m² rechnen.
Auch hier kommen die Kosten für eine Startdüngung des Bodens, für das Ausbringen von Mutterboden und den Einsatz von Unkrautvernichtern, die zur Bodenvorbereitung gehören, noch hinzu.
Frage: Wovon hängen die Kosten beim Anlegen von Rasen ab?
Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:- welche Maßnahmen zur Bodenvorbereitung erforderlich ist
- ob die Bodenvorbereitung selbst (gemietete Geräte) oder vom Fachbetrieb vorgenommen wird
- ob Rollrasen oder Aussaat-Rasen verwendet wird
- ob das Aufbringen des Rollrasens oder das Säen des Rasens selbst erledigt wird oder vom Fachbetrieb durchgeführt wird
Frage: Kann man die Bodenvorbereitung auch selbst übernehmen?
Kostencheck-Experte: Im Allgemeinen sind dafür spezielle Geräte erforderlich, die man aber leihen kann.
Eine Bodenfräse können Sie ab rund 50 EUR pro Tag leihen, Startdünger kostet Sie rund 1 EUR pro m². Sollten Sie eine Rasenschälmaschine benötigen, liegen die Leihkosten dafür bei rund 70 EUR pro Tag. Damit können Sie in den meisten Fällen das Grobplanum bereits gut herstellen.
Für die Anlage des Feinplanums benötigen Sie eine Rasenwalze. Für die Rasenwalze fallen gewöhnlich Mietkosten von rund 10 EUR pro Tag oder etwas weniger an.
Nach der Einsaat kann das Ausstreuen von Vogelsand (bei sehr feinen Samen) oder einer dünnen Schicht von Torf (bei stark bewindeten Flächen) erforderlich sein. Für beides fallen aber ebenfalls keine hohen Kosten an.