Bedingt durch ein schwaches Bindegewebe können im Laufe des Lebens winzige Venen aussacken und bläulich durch die Haut schimmern. Gefährlich sind diese sogenannten Besenreiser in der Regel nicht, allerdings stellen sie für viele Betroffene ein kosmetisches Problem dar. Was es kostet, diese Form der Krampfadern zu entfernen und wie das geschieht, das klären wir im Interview mit dem Kostencheck-Experten.
Woher haben Besenreiser ihren Namen?
Kostencheck: Die erweiterten Äderchen zeigen sich meist nicht einzeln, sondern als kleine Gruppe. Aus einer gewissen Distanz wirken sie häufig wie ein blauer Fleck. Sieht man genau hin, erkennt man die zarten Venen, die sich wie ein Reisigbesen ausbreiten und die diesen Venenknoten ihren Namen gaben. Ebenfalls gebräuchlich sind die Begriffe Besenreiservarikosis und Besenreiservarizen.
Was kostet es, die unschönen Äderchen zu entfernen?
Kostencheck: Können schwerwiegende Erkrankungen ausgeschlossen werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten die feinen Venen veröden zu lassen. Welche Kosten hierdurch auf Sie zukommen, haben wir in nachfolgender Tabelle zusammengefasst:
Methode | Kosten je Sitzung |
---|---|
Besenreiser veröden | 50 – 200 EUR |
Verödung mit Microschaum | 50 – 200 EUR |
Lasertherapie | 75 – 200 EUR |
Blitzlampe | 50 – 175 EUR |
Trägt die Krankenversicherung die Kosten?
Kostencheck: Da Besenreiser, im Gegensatz zu anderen Formen der Krampfadern, als medizinisch unbedenklich eingestuft werden, übernimmt die Krankenkasse die Aufwendungen für die Entfernung leider nicht.
Wenn sich die störenden Äderchen an sichtbaren Stellen wie dem Gesicht befinden besteht in Ausnahmefällen die Aussicht auf Kostenübernahme. Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem Arzt und Ihrer Krankenversicherung beraten.
Wie werden die erweiterten Venen verödet?
Kostencheck: Möchten Sie die Besenreiser entfernen lassen, sollten Sie sich an einen Facharzt für Gefäßchirurgie wenden. Dieser wird zunächst in einer gründlichen Voruntersuchung mittels Ultraschall den Schweregrad der Stauung abschätzen. Hierbei werden auch die tiefer liegenden Beinvenen untersucht, denn es muss ausgeschlossen werden, dass in diesen ebenfalls eine Venenwandschwäche vorliegt.
Der kleine Eingriff erfolgt ambulant. In der Regel ist keine Narkose nötig.
Besenreiser veröden
Bei dieser Methode werden die erweiterten Venen mit einer sehr feinen Nadel punktiert. Es wird ein Wirkstoff injiziert, welcher die Wände der Adern verklebt. Dadurch stoppt die Durchblutung. Der Körper baut die nun unnütz gewordenen Gefäße ab. Diese verblassen und sind nach einigen Wochen nicht mehr zu sehen.
Leider stellt sich der volle Behandlungserfolg meist erst mehreren Sitzungen ein. Der Körper reagiert auf die Therapie gelegentlich mit blauen Flecken, sodass der Erfolg nicht sofort sichtbar wird. Nach der Behandlung müssen Sie einige Zeit Kompressionsstrümpfe tragen sowie auf Sonnenbestrahlung und Solarium verzichten.
Therapie mit Microschaum
Dieses Verfahren ähnelt der Verödung mit Spritzen. Allerdings kommt hier ein spezieller Microschaum zum Einsatz. Diese Therapieform, das sich bei stärkeren Krampfadern bewährt hat, ist bei feinen Besenreisern in Deutschland noch nicht zugelassen. Im Rahmen der Therapiefreiheit können Sie es aber als Off-Label-Anwendung auf eigenen Wunsch erhalten.
Besenreiser mit dem Laser entfernen
Die gebündelte Lichtenergie des Lasers wird hierbei auf die erweiterten Äderchen gerichtet. Diese wird absorbiert und erhitzt das Blut sehr stark. Dadurch erfolgt eine irreversible Schädigung der Venenwand, die in der Folge vom Körper abgebaut wird.
Um den größtmöglichen Behandlungserfolg zu sichern wird die Lasertherapie häufig in Kombination mit der Verödung angewendet. Durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen im Anschluss an die Therapie lässt sich das Ergebnis weiter verbessern.
Dieser Eingriff hinterlässt keine Narben. Allerdings eignet er sich nur für sehr dünne Gefäße die nicht zu weit unter der Haut liegen. In der Regel sind mehrere Behandlungstermine notwendig, um alle betroffenen Äderchen zu beseitigen.
Entfernung mittels Blitzlampe
Durch die einfarbigen Lichtimpulse einer Blitzlampe können Besenreiser ebenfalls entfernt werden. Wie beim Lasern werden die Farbpigmente absorbiert, wodurch sich die feinen Venen erhitzen und zerstört werden.
Diese Methode eignet sich gut für größere Besenreiser-Areale. Es sind mehrere Sitzungen erforderlich, damit alle erweiterten Äderchen verschwinden.
Wie entstehen Besenreiser?
Kostencheck: Nur selten sind Besenreiser ein Anzeichen dafür, dass auch tiefer liegende Venen erkrankt sind. Trotzdem sie die gleiche Ursache haben gelten sie deshalb als harmlos.
Auslöser ist eine Bindegewebsschwäche, unter der Frauen häufiger leiden als Männer. Diese führt dazu, dass die Venenwände, insbesondere in den Beinen, ausleiern. Das Blut wird nicht mehr so effektiv transportiert, es entsteht ein kleiner Rückstau, der als Besenreiser sichtbar wird.
Das beeinträchtigt aber nicht die gesamte Durchblutung der Beine. Aus diesem Grund müssen Besenreiser im Gegensatz zu anderen Krampfadern nicht zwingend entfernt werden.
In der Regel äußern sich Besenreiser nur als unschöne Flecken unter der Haut, weitere Beschwerden verursachen sie nicht. Nur sehr selten treten sie großflächig auf. Dann kann sich die betroffene Stelle warm anfühlen und gelegentlich schmerzen. Ist das bei Ihnen der Fall, so ist es empfehlenswert, zur Abklärung der Symptome einen Arzt aufzusuchen.
Kann ich selbst etwas gegen bereits bestehende Besenreiser tun?
Kostencheck: Leider werden die erweiterten Äderchen durch Selbstbehandlung nicht ganz verschwinden. Die Optik lässt sich durch Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung, Wechselduschen und pflanzliche Mittel jedoch durchaus verbessern.
Gut für die Kräftigung der Beinvenen sind Sportarten wie:
- Radfahren,
- Laufen,
- Schwimmen.
Diese aktivieren die sogenannte Venenpumpe, sodass sich das Blut nicht mehr in den Beinen staut. Zudem regt Sport den Kreislauf an und fördert die Durchblutung der Haut, was sich auch auf die Venengesundheit positiv auswirkt.
Wie kann ich Besenreisern vorbeugen?
Kostencheck: Leider lässt sich die Entstehung von Besenreisern nicht vollständig verhindern. Das Fortschreiten und die Stärke der kleinen Krampfadern kann eine gesunde Lebensweise jedoch durchaus beeinflussen:
- Tragen Sie keine zu enge Beinkleidung und bevorzugen Sie flaches Schuhwerk.
- Vermeiden Sie Übergewicht und ernähren Sie sich ausgewogen.
- Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser täglich.
- Üben Sie eine sitzende Tätigkeit aus, sollten Sie regelmäßig kurz aufstehen und herumgehen.
- Aktivieren Sie immer wieder die Venenpumpe indem Sie die Fersen und Fußspitzen abwechselnd anheben und abstellen.
- Legen Sie die Beine öfter einmal entspannt hoch.
- Tragen Sie bei Neigung zu Krampfadern Stützstrümpfe. Diese gibt es inzwischen auch in modischen Farben und Musterungen.
- Leiden Sie unter Bluthochdruck, sollten Sie diesen behandeln lassen.