Stielwarzen entfernen – was kostet das?

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Stielwarzen kommen bei Männern und Frauen recht häufig vor und können für die Betroffenen optisch sehr störend sein. Was es mit den gutartigen Hautwucherungen auf sich hat, wie diese entfernt werden können und was das kostet klären wir im ausführlichen Interview mit dem Kostencheck-Experten.

Was ist eine Stielwarze?

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Stielwarzen sind keine echten Warzen.

Kostencheck: Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, bei Stielwarzen handelt es sich nicht um echte Warzen, sondern um kleine Hautanhängsel. Ausgelöst durch die Wucherung bestimmter Bindegewebszellen werden sie meist nur wenige Millimeter groß. Sie zählen zu den sehr häufigen, gutartigen Hauttumoren und werden von den Hautärzten als weiches Fibrom oder Fibroma bezeichnet.

Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit der Neubildung und es gibt kaum eine Person im Seniorenalter, die nicht irgendwo am Körper eine Stielwarze hat. Bei der Entstehung scheinen erbliche Veranlagungen eine Rolle zu spielen, denn bei Mittel- und Nordeuropäern sind Fibrome deutlich öfter zu finden als bei Schwarzafrikanern.

Was kostet es, Stielwarzen zu entfernen?

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Die Entfernung von Stielwarzen ist medizinisch nicht notwendig.

Kostencheck: Da die Entfernung von Stielwarzen in den meisten Fällen aus medizinischer Sicht nicht notwendig ist, zählt die Behandlung zu den privaten Leistungen. Für diese kommt die gesetzliche Krankenversicherung nicht auf. Deshalb müssen Sie die Entfernung der kleinen Wucherungen fast immer aus eigener Tasche bezahlen.

Je nach angewandter Methode müssen Sie mit nachfolgenden Kosten rechnen:

Methode Kosten
Chirurgischer Eingriff beim Arzt 20 – 50 EUR
Laserbehandlung ab 40 EUR
Vereisung ab 50 EUR
Elektrochirurgie ab 50 EUR
Selbstbehandlung mit einem Mittel aus der Apotheke ab 20 EUR

Da Ärzte bei privaten Leistungen nicht an die Gebührenordnung gebunden sind, können die tatsächlich anfallenden Kosten etwas von der oben genannten Summe abweichen.

Wann bezahlt die Krankenkasse die Entfernung?

Kostencheck: Wenn diese medizinisch notwendig ist, trägt die Krankenversicherung die Kosten. Dies ist der Fall, wenn:

  • Sich die Stielwarze entzündet hat,
  • verletzt wurde und immer wieder stark blutet,
  • die Gefahr einer Infektion droht,
  • das Fibrom Schmerzen verursacht,
  • die Warze an einer sehr ungünstigen Stelle wie dem Auge sitzt.

Wie sehen Fibrome genau aus?

Kostencheck: Die rundlichen Geschwülste sind meist nur ein paar Millimeter groß, können aber auch die Größe einer Erbse haben. Sie ragen über das Niveau der Haut hinaus und sind mit dieser durch einen kleinen Stiel verbunden. Eher selten sitzen Fibrome mit der Basis direkt auf der Haut auf.

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Fibrome sitzen meist am Hals.

Sehr häufig finden sich die Hautwucherungen am Hals, in den Achselhöhlen und in der Leistenregion. Mal zeigen sie sich einzeln, manchmal in größeren Gruppen. Im Normalfall sind sie genauso gefärbt wie die umliegende Haut, sie können jedoch auch dunkler und fast schwarz sein.

Wie diagnostiziert der Arzt Fibrome?

Kostencheck: Da Hautveränderungen zahlreiche Ursachen haben können, sollten Sie sicherheitshalber immer beim Arzt abklären, ob es sich tatsächlich um ein gutartiges Fibrom handelt. Stielwarzen haben eine sehr charakteristische Optik, sodass sie von Medizinern einfach als solche erkannt werden. Besteht bei der Entfernung der kleinste Verdacht, dass es sich um eine bösartige Wucherung handeln könnte, wird der Arzt eine Biopsie vornehmen.

Müssen Stielwarzen entfernt werden?

Kostencheck: Weiche Fibrome sind völlig ungefährlich und nicht ansteckend. Sobald sie eine gewisse Größe erreicht haben, wachsen sie nicht mehr weiter, bilden sich allerdings auch nicht mehr zurück. Deshalb gibt es keine medizinische Notwendigkeit, diese zu entfernen.

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Es gibt Situationen in denen die Stielwarzen unangenehm sind.

Viele Betroffene empfinden die Hautwucherungen, insbesondere wenn sie dunkel gefärbt und im sichtbaren Bereich sind, jedoch als störend. Am Hals, im Gesicht und auf der Kopfhaut kann sich zudem Schmuck darin verfangen oder Sie können beim Kämmen an der Stielwarze hängen bleiben. Dann kann sie sehr stark bluten. Außerdem können sich Fibrome entzünden. Es kann also durchaus sinnvoll sein, die Wucherungen dem Arzt zu zeigen und diese gegebenenfalls entfernen zu lassen.

Welche Methoden gibt es?

Kostencheck: Es ist anzuraten, Stielwarzen stets beim Haus- oder Hautarzt behandeln zu lassen.

  • Bei der chirurgischen Entfernung wird das Knötchen im Rahmen eines kleinen Eingriffs, herausgeschnitten. Je nach Ausdehnung und Anzahl der Wucherungen wird betäubt, das Fibrom mit dem Skalpell entfernt und die Wunde im Anschluss vernäht. Hierfür müssen Sie mit Kosten ab 25 EUR rechnen. Ist eine Betäubung erforderlich, belaufen sich die Aufwendungen auf etwa 50 EUR.
  • Bei der Behandlung mit dem Laser wird die überschüssige Haut mit dem Laserstrahl abgetragen. Für eine einzelne Stielwarze betragen die Kosten etwa 40 EUR. Die Entfernung weiterer Fibrome in nur einer Sitzung ist günstiger. Für jedes Knötchen müssen Sie zusätzlich zwischen 5 und 7 EUR bezahlen.
  • Die Elektrokoagulation mittels Elektromesser oder einer Elektroschlinge kommt nur noch selten zum Einsatz, da dieses Verödungsverfahren vom Laser nahezu komplett abgelöst wurde. Sollte der behandelnde Arzt sich diese Variante anwenden, müssen Sie mit Aufwendungen von 30 bis 50 EUR rechnen.
  • Bei der Vereisung wird ein Metall-Applikator, der mit flüssigem Stickstoff gekühlt wird, an die Warze gehalten. Innerhalb weniger Sekunden ist die Stielwarze vereist und fällt nach einigen Tagen ab. Der Preis hierfür beläuft sich auf etwa 50 EUR.

Wie sollte die Stielwarzen besser nicht entfernt werden?

Kostencheck: Von Methoden wie dem Abbinden oder dem Abschneiden der Fibrome raten wir dringend ab. Es kann bei dieser Eigenbehandlung zu schwerwiegenden Infektionen kommen. Zudem zieht die unsachgemäße Entfernung häufig unschöne Narben nach sich.

Oft werden Apfelessig oder Teebaumöl als wirksames Mittel gegen Stielwarzen empfohlen. Nachgewiesen ist die Wirkung nicht. Möchten Sie versuchen, die Warzen auf diese Weise loszuwerden, sollten Sie die Stelle genau im Auge behalten, da es zu Hautreizungen kommen kann.

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Sie können Fibrome auch mit einem Mittel aus der Apotheke selbst behandeln.

Mit Mitteln aus der Apotheke können Sie Fibrome selbst vereisen. Diese kühlen die Wucherung auf minus 80 Grad herunter, sodass es abstirbt und in der Folge abfällt.

Helfen Warzenmittel gegen Stielwarzen?

Kostencheck: Da Stielwarzen nicht durch das Papillom-Virus ausgelöst werden, zeigen Salben gegen echte Warzen bei ihnen keinerlei Wirkung. Sie sollten aus diesem Grund nicht zum Einsatz kommen. Auch die bei Warzen häufig angewandten Pflaster mit Salicylsäure sind bei Fibromen wirkungslos.