Was kostet es, eine Katze kastrieren zu lassen?

Das Zusammenleben mit Katzen schenkt dem Besitzer viele unvergleichliche Momente. Allerdings verursacht ein Haustier Kosten, unter anderem für den Tierarzt. Unbedingt empfohlen wird eine Kastration, denn bereits ab einem Alter von sieben Monaten kann sich ansonsten mindestens zwei Mal jährlich ungewollter Nachwuchs einstellen.

Warum sollten Katzen kastriert werden?

Kostencheck: Für die Kastration der Samtpfote sprechen diverse Gründe:

• Kastrierte Katzen sind nicht so aggressiv und haben ein kleineres Revier. Dadurch wird bei Freigängern nicht nur die Unfallgefahr, sondern auch das Risiko von Kämpfen mit anderen Katzen verringert.
• Kätzinnen werden nicht rollig und sind ausgeglichener.
• Kater unterlassen das ungeliebte Markieren der Wohnung. Zudem riecht ihr Urin nicht mehr so streng.
• Durch den fehlenden Stress der Partnersuche und den geringeren Radius, in dem sich die Tiere bewegen, steigt die Lebenserwartung.

Was kostet die Kastration?

Kostencheck: Den Rahmen für den Preis der Kastration gibt die Gebührenordnung für Tierärzte vor. Da bei weiblichen Katzen der Eingriff etwas komplizierter ist, sind die Kosten für die Gonadektomie einer Kätzin höher:

Bitte beachten Sie: Der einfache Gebührensatz darf normalerweise nicht unterschritten werden. Allerdings können Tierärzte seit dem Jahr 2017 individuelle Preise mit Tierschutzorganisationen vereinbaren. Übernehmen Sie ein Tier, das zuvor von Tierschützern oder im Tierheim betreut wurde, können Sie unter Umständen von diesen Sonderkonditionen profitieren.

Zusätzlich zur Kastration kann der Veterinär nachfolgende Behandlungen abrechnen:

• Erforderliche Zusatzuntersuchungen
• Spezielle Narkosetechniken
• Halskrause oder Body als Wundschutz
• Nachsorgeuntersuchungen
• Medikamente.

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Da jeder Tierarzt etwas anders kalkuliert, sollten Sie die genauen Kastrationskosten bei der Terminvergabe erfragen.

Wichtig: Bei jedem Eingriff kann es zu unerwarteten Komplikationen kommen. Durch diese kann eine weitere, medizinische Behandlung und/oder die vorübergehende, stationäre Aufnahme der Katze erforderlich werden. Bitte bedenken Sie, dass durch einen unvorhersehbaren Notfall die Kosten in die Höhe schnellen können.

Ich kann mir die Kastrationskosten nicht leisten. Wer hilft in diesem Fall?

Kostencheck: Es gibt Tiermediziner, die bei bedürftigen Personen von der verpflichtenden Gebührenordnung abweichen. Eine gute Adresse sind Veterinäre, welche mit den regionalen Tierschutzorganisationen zusammenarbeiten.

In vielen Regionen finden immer wieder Kastrationsaktionen statt. Meist werden diese vom Tierschutz organisiert. Ob und wann dies in Ihrer der Nähe der Fall ist, können Sie im Internet, weiß der Tierschutzverein vor Ort sowie Ihr behandelnder Tierarzt.

Wann sollte kastriert werden?

Kostencheck: Hierüber gehen die Ansichten etwas auseinander:

• Einige Tierfreunde raten dazu, die Katze nicht vor der ersten Geschlechtsreife kastrieren zu lassen.
• Viele Tierschutzorganisationen empfehlen, den Eingriff schon früher durchführen zu lassen. Der Grund: Katzen werden fortpflanzungsfähig, noch bevor sie das erste Lebensjahr vollendet haben.

Kätzinnen werden mit sechs bis zehn Monaten rollig. Dass sich Ihre Samtpfote in der Pubertät befindet, erkennen Sie am lauten Maunzen der Kätzin. Die Virilität von Katern tritt um den zehnten Lebensmonat ein. Der Urin der Tiere riecht ab diesem Zeitpunkt unangenehm und sie beginnen unter Umständen in der Wohnung zu markieren.

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Vor- und Nachteile der Frühkastration:

Wie dringend eine Kastration ist, das ist auch abhängig von den jeweiligen Haltungsbedingungen. Besprechen Sie deshalb den richtigen Zeitpunkt frühzeitig mit Ihrem Tierarzt.

Woran erkenne ich, dass meine Katze rollig ist?

Kostencheck: Das bisherige Verhalten Ihres Stubentigers ändert sich plötzlich quasi von einem Tag auf den anderen:

• Die Katze rollt sich auf dem Boden herum und schiebt den Oberkörper mit erhobenem Hinterteil über die Erde.
• Um Kater anzulocken miaut die Kätzin sehr laut und anhaltend.
• Manche Samtpfoten sind besonders anhänglich und verschmust.
• Sie können jedoch auch ungewohnt aggressiv auf Annäherungsversuche ihres Besitzers reagieren.
• Das Tier wirkt, insbesondere nachts, ruhelos und möchte unbedingt nach draußen.
• Einige Katzen beginnen, den Urin außerhalb des Katzenklos zu verbreiten.
• Appetitlosigkeit kann ebenfalls ein Hinweis auf Rolligkeit sein.

Dieser Zustand dauert etwa acht bis zehn Tage, während denen nicht kastriert werden sollte. Versuchen Sie, dem Tier in dieser Phase keinen zusätzlichen Stress zu machen und sorgen Sie für eine ruhige Atmosphäre.

Wird die Katze nicht gedeckt, bleibt ihr Hormonspiegel auf einem sehr hohen Niveau. Dies kann dazu führen, dass sie bereits nach zwei bis drei Wochen wieder rollig wird oder dauerhaft rollig bleibt.

Das belastet die Kätzin stark und kann sogar zu hormonbedingten Erkrankungen wie:

• Eierstockzysten,
• Gebärmutterkrebs und/oder
• Gebärmutterentzündungen

führen. Kommt die Kätzin zwischen den Rolligkeiten gar nicht mehr zur Ruhe, magert sie sichtlich ab, da sie unter stetigem Stress und Fressunlust leidet.

Wie erfolgt die Kastration eines Katers?

Kostencheck: Unter Vollnarkose entfernt der Veterinär beide Hoden. Der hierfür notwendige Hautschnitt ist so klein, dass er meist nicht einmal genäht werden muss.

Immer wieder kommt es vor, dass ein oder beide Hoden im Kittenalter nicht in den Hodensack abwandern. In diesem Fall ist eine Kastration unumgänglich, da die betroffenen Tiere sehr anfällig für Tumorerkrankungen sind.

Die Entfernung der innenliegenden Hoden ist aufwändiger und der Eingriff dauert länger. Für die Kastration bei Kryptorchismus müssen Sie mit Kosten ab 150 EUR rechnen.

Wie erfolgt die Gonadektomie einer Kätzin?

Kostencheck: Bei einer weiblichen Katze entfernt der Tierarzt unter Vollnarkose die Eierstöcke durch die Bauchdecke. Hierzu setzt der Veterinär einen kleinen Schnitt in die Mitte des Bauches, erfasst den Eierstock, bindet ihn mehrfach ab und entfernt ihn.

Wie lange dauert die Operation?

Kostencheck: Die Kastration ist ein ambulanter Eingriff, der nur circa 15 Minuten dauert. Verläuft dieser wie geplant, können Sie Ihr Tier problemlos direkt im Anschluss wieder mit nach Hause nehmen. In der Regel gibt Ihnen der Tierarzt ein entzündungshemmendes und schmerzlinderndes Medikament mit.

Kätzinnen müssen für einige Tage einen Body oder eine Halskrause tragen, damit Sie die Wunde in Ruhe lassen. Die Fäden werden nach etwa 10 bis 14 Tagen gezogen. Während dieser Zeit sollte die Katze im Haus gehalten werden, damit die frische Wunde verheilen kann und sie sich gut von der Operation erholt.

Welche Komplikationen sind möglich?

Kostencheck: Bei dieser OP handelt es sich um einen Routineeingriff, bei dem kaum Komplikationen auftreten. Gelegentlich haben die Tiere nach dem Eingriff Kreislaufprobleme oder vertragen die Medikamente schlecht. Diese Nebenwirkungen sind vorübergehend. Sehr selten kommt es zu Blutungen.

Kann ich meine Katze alternativ sterilisieren lassen?

Kostencheck: Das ist nicht sinnvoll. Bei einer Sterilisation durchtrennt der Veterinär nur die Eileiter der Kätzin beziehungsweise die Samenleiter eines Katers. Die Katzen kann sich nun zwar nicht mehr fortpflanzen, der Einfluss der Hormone auf das Verhalten ändert sich allerdings nicht.

Die Kätzin wird weiterhin rollig und durchstreift, auf der Suche nach Katern, ein großes Gebiet. Kater markieren in der Wohnung, liefern sich während des Freigangs blutige Revierkämpfe und entfernen sich kilometerweit von ihrem Zuhause.

Gibt es eine Kastrationspflicht in Deutschland?

Kostencheck: Trotzdem in Deutschland mehr als zwei Millionen streunende Katzen leben, gibt es derzeit noch keine Kastrationspflicht. Festgelegt ist jedoch, dass in Regionen, in denen die Zahl der verwilderten Hauskatzen überhand nimmt, diese von Ländern und Kommunen eingeführt werden darf. Der ungesicherte Freigang für unkastrierte Stubentiger im fortpflanzungsfähigen Alter ist hier verboten.

Ob in Ihrer Gemeinde die Kommunalverordnung bereits dahingehend geändert wurde, können Sie der Seite des Deutschen Tierschutzbundes entnehmen.

Was spricht gegen eine Kastration?

Kostencheck: Durch die Kastration kann zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, die jedoch nicht das Verhalten des Tieres betreffen. Manche Tiere nehmen an Gewicht zu. Dem lässt sich durch entsprechende Fütterung gegensteuern. Das ist wichtig, da Übergewicht ein Risikofaktor für Diabetes, Arthrose und Erkrankungen der harnableitenden Wege ist.

Was versteht man unter chemischer Kastration?

Kostencheck: Möchten Sie gezielt züchten, können Sie die Rolligkeit der Katze mittels Tabletten unterdrücken. Durch die wöchentliche Gabe einer gestagenhaltigen Pille wird die Bildung des Follikel stimulierenden Hormons sowie der LH verhindert.

Beim Kater wird durch die Implantation eines Superloin Chips unter die Haut kontinuierlich ein Wirkstoff abgegeben. Dieser unterdrückt die Bildung jener Botenstoffe, die zur Entstehung von Testosteron und anderen Geschlechtshormonen notwendig sind. Die Hoden verkleinern sich und die katzentypischen Penishäkchen verschwinden.

Bitte bedenken Sie, dass hormonelle Präparate im Verdacht stehen, verschiedene Krebserkrankungen zu begünstigen. Sie eignen sich deshalb nur als temporäre Überbrückung, sollten aber nicht dauerhaft verabreicht werden.