Eigentlich sollte das ersehnte Tattoo für die Ewigkeit sein. Manchmal verändert sich allerdings der Geschmack oder ein Motiv, das an einen verflossenen Partner erinnert, soll weg. Entfernen lassen sich Tätowierungen relativ unkompliziert mit dem Laser. Was Sie für diese Behandlung bezahlen müssen, wie Sie abläuft und wie schnell das Hautbild durch den Laserstrahl zerstört wird, klären wir im Interview mit dem Kostencheck-Experten.
Was kostet die Tattoo-Entfernung mittels Laser?
Kostencheck: Die Entfernung eines Tattoos ist deutlich teurer als das Stechen desselben, denn je nach Intensität der Farbe sind hierfür zwischen fünf und fünfzehn kostenintensive Sitzungen notwendig.
Anzahl der Sitzungen | Preis |
---|---|
Einzelsitzung | 80 – 500 EUR |
5 Sitzungen | 400 – 2.500 EUR |
15 Sitzungen | 1.200 – 7.500 EUR |
Pauschal lässt sich sagen, dass die Beseitigung eines 25 Quadratzentimeter großen Motivs etwa 175 EUR je Behandlung kostet. Ist das Hautbild 10 mal 10 Zentimeter groß, müssen Sie mit Kosten ab 300 EUR je Termin rechnen.
Künftig wird dieser Preis sogar noch steigen. Derzeit ist jeder, der einen Laserschutzkurs absolviert hat und über ein entsprechendes Gerät verfügt dazu berechtigt, auch Tattoos zu entfernen. Ende 2020 tritt die neue Verordnung zum Strahlenschutz in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt darf das Verfahren zum Lasern von Tattoos ausschließlich von Ärzten angeboten werden. Dadurch dürfte die Laserbehandlung von Tätowierungen spürbar teurer werden.
Trägt die Krankenversicherung die Kosten?
Kostencheck: Da es sich bei der Tattoo-Entfernung mittels Laserstrahl um eine reine Privatleistung handelt, übernehmen weder die gesetzlichen noch die privaten Krankenkassen die Aufwendungen.
Lassen sich alle Farben gleichgut entfernen?
Kostencheck: Leider lassen sich großflächige und/oder vielfarbige Tätowierungen nicht immer vollständig weglasern und es können Schatten verbleiben. Ist das Tattoo überwiegend in Schwarz oder Rot gehalten, gelingt die Spaltung der Farbpigmente sehr gut. Auch Blau und Grün lassen sich verhältnismäßig gut beseitigen.
Etwas anders sieht dies bei Tönen wie gelb, braun und violett aus. Diese Nuancen werden Sie in der Regel nicht mehr zu einhundert Prozent los. Lasern kann sich aber dennoch lohnen, denn erscheinen die Farben blasser ist es einfacher, diese durch ein dem aktuellen Geschmack entsprechendes Covermotiv zu überdecken.
Tipp: Grundsätzlich lassen sich Tattoos bei hellhäutigen Personen besser entfernen als bei Menschen mit stärker pigmentierter Haut. Bei diesen besteht das Risiko, dass sich nach der Behandlung an der Stelle, an der sich das Tattoo befand, helle Flecken bilden.
Wo kann ich mein Tattoo lasern lassen?
Kostencheck: Da bei der Laserbehandlung die Gefahr der Narbenbildung besteht, sollten Sie sich an einen Hautarzt oder einen Facharzt für ästhetische Chirurgie wenden.
Dies ist auch wichtig, da sich unter Tattoos bösartige Hautveränderungen verstecken können, die nur von einem Fachmann erkannt werden. Diese dürfen nicht gelasert werden, sondern müssen herausgeschnitten und in einem Labor gewebekundlich untersucht werden.
Wie funktioniert die Laserbehandlung des Tattoos?
Kostencheck: Wichtig ist es, dass das betroffene Hautareal frei von Erkrankungen und Entzündungen ist. Zudem sollten Sie im Vorfeld eine gewisse Zeit auf direkte Sonneneinstrahlung und Solarienbesuche verzichten.
- Das Tattoo wird in mehreren Sitzungen entfernt. Damit sich die Haut regenerieren kann, muss zwischen den einzelnen Terminen ein Zeitraum von vier bis sechs Wochen liegen.
- Zu Beginn jeder Behandlung wird die betreffende Körperstelle gesäubert und mit einer anästhesierenden Creme schmerzunempfindlich gemacht. Bei Bedarf kann auch eine örtliche Betäubung gesetzt werden.
- Das Lasergerät wird über die Haut geführt. Durch den Lichtstrahl werden die verkapselten Farbpigmente zersprengt. Diese werden anschließend vom Körper abtransportiert und ausgeschieden.
Wie schnell sieht man erste Erfolge?
Kostencheck: Diese sind bereits nach der ersten Sitzung sichtbar. Verfärbt sich das Tattoo nach der Behandlung, ist dies kein Grund zur Sorge. Die Farbpigmente werden unterschiedlich schnell abgebaut, was zu diesen farblichen Veränderungen führen kann.
Nach der Bestrahlung mit dem Laser wird die Wunde mit einem Verband abgedeckt, der für mehrere Tage auf dem Hautareal verbleiben muss. Der Arzt trägt zudem eine desinfizierende, kühlende Creme auf, welche die Heilung beschleunigt.
Halten Sie das behandelte Areal stets sauber. Kratzen Sie eventuellen Schorf nicht ab, da hierdurch Narben entstehen könnten. Duschen dürfen Sie wie gewohnt. Allerdings sollten Sie einige Tage auf Sport und körperlich anstrengende Tätigkeiten verzichten. Sauna- und Solarienbesuche sind in den ersten vier Wochen ebenfalls tabu. Danach sollten Sie einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden, da die Haut noch sehr empfindlich auf das Sonnenlicht reagiert.
Lassen sich auch Schmutztätowierungen mit dem Laser entfernen?
Kostencheck: Schmutztätowierungen passieren durch Unfälle, beispielsweise mit Feuerwerkskörpern. Es dringen mechanisch Fremdkörper wie Staub, Asphalt oder Erde in die Haut ein und werden wie Tätowierfarben eingekapselt. Die unschönen, dunklen Stellen lassen sich ebenfalls mittels Laserbehandlung beseitigen.