Fliesenleger: Diese Preise werden verlangt

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Gerade bei komplizierteren Verlegeaufgaben kommt man oft um den Fliesenleger nicht herum. Welche Kosten ein Fliesenleger für seine Arbeit in Rechnung stellt, und welche Kostenunterschiede es geben kann, verrät unser Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Welche Kostenpositionen berechnen Fliesenleger normalerweise?

Unser Kostencheck-Experte: Grundsätzlich kann man die Leistungen eines Fliesenlegers in folgende Bereiche einteilen:

  • Vorarbeiten und Untergrundvorbereitung
  • Verlegen und Verfugen
  • Fugen abdichten (mit Silikon)
  • Sockelleisten anbringen
  • andere Leisten (zum Beispiel Kantenschutz- oder Abschlussleisten) anbringen

Zu diesen Kostenpositionen kommen dann noch zusätzlich Kosten für die Anfahrt, Materialkosten und gegebenenfalls noch der Zeitaufwand für notwendige Nebenarbeiten.

In einem kleinen Kostenbeispiel für das Verlegen von Fliesen in einem 45 m² großen Flur soll das deutlich gemacht werden:

Kostenbeispiel:

Arbeitsschritt Preis ca.
Untergrund spachteln, grundieren 180 EUR
Fliesen und Verfugen 2.040 EUR
Zusatzarbeiten 225 EUR
Sockelleisten anbringen 130 EUR
Materialkosten 180 EUR
Anfahrtskosten 120 EUR
Gesamtkosten 2.875 EUR

Das ist natürlich nur ein Kostenbeispiel – im Einzelfall können die Kosten für die Leistungen des Fliesenlegers auch deutlich nach oben oder unten abweichen.

Frage: Rechnen Fliesenleger nach Quadratmetern oder nach Zeitaufwand ab?

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Fliesenleger können nach Stunden oder Arbeitsaufwand bezahlt werden

Unser Kostencheck-Experte: Beides ist möglich und auch üblich. In vielen Fällen haben Fliesenleger einen Quadratmeterpreis für das Verlegen und Verfugen, rechnen Nebenarbeiten aber nach Zeitbedarf ab.

Das Verlegen von Sockelleisten und das Herstellen von Silikonfugen wird dann oft auch nach laufendem Meter berechnet.

Für die Anfahrtskosten legt jeder Betrieb unterschiedliche Sätze zugrunde.

Frage: Wie hoch sind diese Preise üblicherweise?

Unser Kostencheck-Experte: Für das Verlegen und Verfugen liegen die Preise in der Regel zwischen 35 und 65 EUR pro m². In einzelnen Fällen auch noch geringfügig darunter oder bei sehr viel höherem Aufwand auch gelegentlich darüber.

Bei Sockelleisten wird für das Anbringen meist ein Betrag von rund 5 EUR je laufendem Meter verlangt, bei Silikonfugen für gewöhnlich ungefähr 1,50 EUR pro laufendem Meter.

Wird nach Zeitaufwand abgerechnet, kann man bei den meisten Fliesenlegern als groben Richtwert ungefähr 40 – 50 EUR je Stunde als Kalkulationsbasis ansetzen.

Frage: Welche Preisunterschiede gibt es – und wodurch werden sie bedingt?

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Je aufwendiger die Arbeit desto teurer der Fliesenleger

Unser Kostencheck-Experte: Preisunterschiede können schon von Unternehmen zu Unternehmen beträchtlich sein. Darum ist auch ein Vergleich der Preise im Vorfeld vor der Auftragsvergabe auch so grundlegend wichtig. Dazu kommen auch signifikante regionale Unterschiede.

Bei den einzelnen Leistungen können die Unterschiede ebenfalls signifikant sein. Das liegt daran, dass ein Fliesenleger vor allem seinen Zeitaufwand mit einkalkulieren muss.

Verlegungen können sehr leicht und flüssig gehen (zum Beispiel bei Großformatfliesen in rechtwinkeligen Räumen) oder sehr viel Aufwand verursachen (etwa das Verlegen von sehr kleinen Fliesenformaten in komplexen Verlegemustern).

Je nachdem, wie viel Quadratmeter ein Fliesenleger pro Stunde an einem Verlegort realistischer Weise schaffen kann, ändert sich auch der Quadratmeterpreis für die Verlegung entsprechend nach oben oder unten. „Einheitspreise“ gibt es bei Unternehmen nur äußerst selten.

Frage: Welche Faktoren beeinflussen den Zeitaufwnad beim Verlegen?

Unser Kostencheck-Experte: Neben der Fliesengröße und dem Grundriss des Raumes, wie bereits erwähnt, gibt es auch noch andere Faktoren, die den Zeitaufwand des Fliesenlegers erhöhen oder verringern können:

  • ob Fliesen geklebt oder in ein Mörtelbett gelegt werden (die Verlegeung im Mörtelbett ist deutlich aufwändiger)
  • komplizierte Verlegemuster mit viel Verschnitt
  • schwierige und aufwändige Zuschnittarbeiten (etwa bei besonders hartem Feinsteinzeug oder bei Natursteinplatten)
  • besonders leicht anzubringende Wandfliesen (hier ist oft ein besonders schneller Arbeitsfortschritt möglich, darum oft auch der Quadratmeterpreis niedriger)

In manchen Fällen wird der Zeitaufwand für die notwendigen Zuschnitte auch extra und nach Stundenaufwand abgerechnet.

Frage: Gibt es auch Unterschiede im Materialbedarf geben, die man selber beeinflussen kann?

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Das Verlegen kleiner Fliesen ist deutlich teurer als das großer

Unser Kostencheck-Experte: Ja, das ist sogar recht häufig der Fall. Ein typisches Beispiel dafür ist die Fugenbreite in Verbindung mit dem Fliesenformat. Standardfliesen brauchen bei den üblichen 3 mm Fugenbreite rund 0,5 kg Fugenmörtel pro m².

Nimmt man besonders kleinformatige Fliesen und verbreitert gleichzeitig die Fugen geringfügig, wird bereits die dreifache Menge Fugenmörtel verbraucht. Noch deutlicher macht sich der Mehrverbrauch bei Mosaiken bemerkbar.

Frage: Wie kann man die Kosten für den Fliesenleger senken?

Unser Kostencheck-Experte: Zum einen natürlich, indem man Angebote einholt und sehr sorgfältig die Preise vergleicht, und sich für ein günstiges Unternehmen entscheidet. Dabei sollte man aber auf jeden Fall darauf achten, welche Leistungen im Angebot inkludiert sind – und welche man unter Umständen extra bezahlen muss. Darüber hinaus ist vor allem Qualität wichtig: es sollte sich unbedingt um einen erfahrenen Fachbetrieb mit ausreichend positiven Referenzen handeln.

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Um Fliesen selber zu verlegen, braucht man Zeit und das nötige Werkzeug

Zum anderen kann man durchaus Arbeiten selbst übernehmen. Dazu gehört beispielsweise die Untergrundvorbereitung. Einen verlegefähigen Untergrund bekommt man mit etwas Geschick auch selbst hin – und erspart sich dann, den Fliesenleger für diese Arbeit bezahlen zu müssen.

Auch durch das Transportieren der Fliesen bis nahe an den Verlegeort kann man dem Fliesenleger oft Aufwand und sich selbst dann Kosten sparen (vor allem wenn der Fliesenleger nach Zeitaufwand abrechnet).

In Absprache mit dem Fliesenleger kann man auch weitere Arbeiten selbst durchführen – dabei sollten Sie aber immer darauf achten, dass die Gewährleistung des Fliesenlegers für seine Arbeiten nicht erlischt.

Frage: Lohnt sich der Fliesenleger?

Unser Kostencheck-Experte: Natürlich könnte man theoretisch auch selber fliesen. In den meisten Fällen wird das Ergebnis aber weniger perfekt sein als bei einer Arbeit durch den Fachmann. Schon bei leicht kniffligen Bereichen oder bei schwierigern Zuschnittarbeiten stoßen Heimwerker oft schnell an ihre Grenzen – Fliesen legen ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Fliesen haben eine sehr lange Lebensdauer – bis zu 40 oder 50 Jahre sind möglich – und einen oft höheren Preis. Wer nicht ein halbes Jahrhundert auf optische Mängel blicken möchte, tut gut daran, die Verlegung besser dem Fachmann zu überlassen. Wegen der langen Lebensdauer von Fliesenbelägen relativieren sich die Kosten auch über die Jahre.

Würde man alle 10 Jahre einen anderen Bodenbelag für 720 EUR verlegen lassen müssen, käme man auf die gleichen Kosten wie in unserem oben angeführten Kostenbeispiel. Das hält sich also durchaus noch im Rahmen.

Tipps & Tricks

Lassen Sie sich im Vorfeld auch am besten vom Fliesenleger bereits beraten. Er weiß am besten, was tatsächlich funktioniert und wird Ihnen im eigenen Interesse meist zu guten Lösungen raten.