Parkett: Diese Preise erwarten Sie

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Immer wieder herrscht Unklarheit wegen der großen Preisunterschiede, die es bei Parkett gibt. Was Parkett tatsächlich kostet, worin der Preisunterschied begründet liegt, und warum Parkettarten ein ganz unterschiedliches Kosten-Nutzen-Verhältnis haben können, erklärt Ihnen unser Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Woher kommen die riesigen Preisunterschiede bei Parkett?

Unser Kostencheck-Experte: Ganz einfach: Parkett ist nicht gleich Parkett. Parkett gibt es zunächst einmal in ganz unterschiedlichen Qualitäten:

  • Fertigparkett
  • Massivparkett

Die Unterschiede zwischen Zwei- und Dreischicht-Parkett und Massivparkett sind dabei grundlegend. Mehrschicht-Parkette haben nur eine sehr geringe Nutzschicht (meist nur 5 – 6 mm), die auf einer Trägerschicht aufgebracht ist.

Massivparkett hat dagegen deutlich höhere Nutzschichten (> 20 mm) und kann daher nicht nur ein- oder zweimal sondern viele Male abgeschliffen und aufbereitet werden. Der Boden sieht dann wieder aus wie neu.

Das erklärt auch den deutlich höheren Preis von Massivparketten gegenüber Mehrschichtparkett, das oft auch als „Fertigparkett“ bezeichnet wird.

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Die Preise für Massivparkett beginnen bei 30€ und reichen bis hin zu mehreren 100€

Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass Mehrschicht-Parkette und Fertigparkett in Preisklassen zwischen 15 und 35 EUR pro m² liegen, Massivparkette dagegen in einer Preisklasse ab rund 30 EUR pro m².

Nach oben hin sind die Preise bei Massivparkett dagegen fast unbegrenzt: Wertvolle Holzarten – wie etwa amerikanisches Nussbaumholz – beginnen preislich erst bei rund 80 EUR pro m², viele Edelhölzer kosten als Massivparkett über 160 EUR pro m². Auch Preise von fast 300 EUR pro m² sind durchaus möglich.

Frage: Sind Tropenholzsorten teurer als heimisches Holz?

Unser Kostencheck-Experte: Ja, in der Regel deutlich. Wobei sehr wertvolle heimische Hölzer preislich durchaus beinahe an die Preisklasse der Tropenhölzer heranreichen. Dazu gehören beispielsweise unser Kirschbaumholz oder das Holz der Edelkastanie.

Frage: Gibt es auch bei gleicher Holzart unterschiedliche Qualitäten?

Unser Kostencheck-Experte: Grundsätzlich gibt es zwar leichte Qualitätsunterschiede, sie werden aber nicht direkt erfasst und haben nicht immer eine direkte Auswirkung auf den Preis bei Massivparkett.

Was oft fälschlicherweise als Preiskriterium herangezogen wird, sind die unterschiedlichen Sortierungen bei Parketten. Sie stellen lediglich bestimmte Farbnuancen im Holz dar, sind aber nicht als Qualitätsmerkmal zu werten – auch wenn manche Sortierungen beliebter sind als andere. Preislich kann das am Ende aber sehr wohl zu Unterschieden führen, wie dieses Beispiel bei Stabparkett zeigt

Sortierung Preis pro m²
Sortierung exquisit 61,98 EUR pro m²
Sortierung select/natur 49,40 EUR pro m²
Sortierung naturell 42,60 EUR pro m²
Sortierung object 31,10 EUR pro m²
Sortierung rustikal 29,70 EUR pro m²

Weithin bekannt sind beispielsweise folgende Sortierungen:

  • N (Natur)
  • R (Rustikal)
  • G (Gestreift)
  • S (Select) – auch das ist kein Qualitätsbegriff

Frage: Haben die unterschiedlichen Parkettformen eine Auswirkung auf den Preis?

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Stabparkett ist sehr beliebt

Unser Kostencheck-Experte: Ebenfalls nicht direkt, aber manchmal indirekt, nämlich über die Beliebtheit bestimmter Parkettformen. Stabparkett ist beispielsweise schon beinahe ein Klassiker – und damit liegen die Preise manchmal geringfügig höher als bei anderen Parkettformen.

Grundsätzlich ist aber bei allen diesen Parkettformen der Preis je nach Holzart gleich unterschiedlich. Feines Mosaikparkett kann man zum Beispiel sowohl für 14,50 EUR pro m² als auch für 51,84 EUR pro m² kaufen.

Frage: Haben Verlegemuster Auswirkungen auf den Preis eines Parkettbodens?

Unser Kostencheck-Experte: In manchen Fällen ja, vor allem wenn es um komplizierte Verlegemuster geht. Hier ist der Aufwand für den Parkettleger oft sehr groß – damit steigt dann auch der Preis für das Verlegen des Parketts.

Grundsätzlich kann man auch davon ausgehen, dass besonders kleinteilige Parkette meist teurer beim Verlegen sind als Parkette, die aus größeren Stäben bestehen.

Im Gegensatz dazu würde beispielsweise ein sogenannter Schiffsboden stehen. Dieses Muster ist sehr einfach und ohne großen Aufwand zu verlegen. Anders als viele kleinteilige Parkette muss ein Schiffsboden auch nicht zwingend verklebt werden, sondern kann auch lose verlegt werden. Auch das reduziert die Verlegekosten weiter.

Frage: Wie kann man beim Parkettkauf Geld sparen?

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Hochwertiges Parkett hat seinen Preis

Unser Kostencheck-Experte: Grundsätzlich muss man natürlich sagen: Qualität hat ihren Preis. Man wird hochwertiges Massivparkett nie als „Schnäppchen“ finden.

Preisreduktionen kann es aber durchaus geben: In der Regel ist das vor allem bei gefragten Parkettsorten und bei großen Händlern der Fall, Gelegentlich stößt man auch einmal auf mengenmäßig nur noch begrenzt vorhandene Restposten, die dann vergleichsweise günstig abverkauft werden.

Eine weitere Möglichkeit ist sogenanntes Kurzlängenparkett. Die einzelnen Parkettstäbe haben hier besonders kurze Längen. Den Preisvorteil erkauft man sich aber hierbei durch einen wiederum deutlich höheren Aufwand bei der Verlegung.

Frage: Kann man beim Verlegen von Parkett Geld sparen?

Unser Kostencheck-Experte: Ein Selbstverlegen ist grundsätzlich nur bei schwimmend verlegtem Klick-Parkett wirklich sinnvoll und zielführend.

Alle vollverklebten Parkette und Massivholzparkett gehören unbedingt in die Hände des Fachmanns. Auch komplizierte Parkettmuster oder eine Parketverlegung auf einer Fußbodenheizung sollte nur der professionelle Parkettleger durchführen.

Tipps & Tricks

Billig-Parkett ist – auch bei Fertigparkett – nie eine gute Lösung. Bei vielen Billigparketten wird auch an der Schichtenverklebung gespart, oder sie wird nicht sauber ausgeführt. Wenn sich die Nutzschicht dann ablöst, ist ein Aufarbeiten des Bodens überhaupt nicht möglich. Das verkürzt die Lebensdauer eines Parkettbodens drastisch.