Wer einen atemberaubenden, ganz besonderen Fußboden sucht, der liegt mit einem 3D-Fußboden genau richtig. Was diese neuartigen Böden kosten können, verrät uns unser Kostencheck-Experte ausführlich im Interview.
Frage: Was ist das Besondere an 3D-Fussböden?
Unser Kostencheck-Experte: 3D-Fussböden überzeugen ganz einfach durch ihre optische Wirkung. Das fotorealistische Motiv lässt den Fußboden nicht wie eine ebene Fläche, sondern wie einen dreidimensionalen Raum wirken.
Bei einigen Motiven sieht man beispielsweise beim Blick auf den Fußboden direkt in den Rachen eines Hais, bei anderen Motiven steht man auf einer völlig real wirkenden Wasseroberfläche, unter den eigenen Füßen tummeln sich dann Fische oder ein Eisbär. Es ist die beeindruckende optisch Wirkung, die so einzigartige Fußböden zunehmend beliebt macht.
Frage: Welchen Preis muss man für so eine außergewöhnliche Gestaltung rechnen?
Unser Kostencheck-Experte: Pauschal kann man das schwer sagen. Jedes Motiv ist anders, jeder Hersteller geht beim Erstellen ein wenig anders vor und verwendet unterschiedliche Materialien. Ich habe Ihnen aber einmal ein realistisches Kostenbeispiel mitgebracht.
Für einen Raum von 20 m² mit 3D-Bild am Boden können Sie von Kosten im Bereich von etwa 150 – 250 EUR pro m² ausgehen. Dazu kommen – bei dieser Raumgröße – noch Bildbearbeitungskosten von rund 1.000 – 1.500 EUR.
Insgesamt werden Sie also für diesen Raum bei guten Bedingungen rund 5.000 – 6.000 EUR für die Fußbodengestaltung in den meisten Fällen rechnen müssen.
Frage: Warum sind die Kosten für die Bildbearbeitung so hoch?
Unser Kostencheck-Experte: Die meisten Anbieter von solchen Böden (es gibt in Deutschland gar nicht so viele) lassen das Bildmotiv auf eine spezielle Leinwand drucken, die dann zusätzlich noch imprägniert werden muss, damit sich die Farben auf dem Bild nicht verändern.
Das Bild muss dann zusätzlich meist noch als hoch empfindliches Sperrgut zum Kunden transportiert werden, was natürlich weitere Kosten verursacht.
In vielen Fällen bearbeiten Grafiker das gewünschte Bild nach der Vergrößerung noch einmal nach, optimieren es für die Raumgröße und -form und stellen sicher, dass beim Betrachten auch ein realistisch wirkender 3D-Effekt entsteht. Das alles muss natürlich auch bezahlt werden.
Frage: Wovon hängen die Kosten im Wesentlichen ab?
Unser Kostencheck-Experte: Von ganz vielen Faktoren:
- der Untergrundbeschaffenheit
- der Art der verwendeten Leinwand, auf die das Bildmotiv aufgebracht wird
- der Art der gewünschten Beschichtung, die auf dem Bild aufgebracht wird
- der Art des Raums und der Nutzung
- der Raumgröße
- der gewünschten Bodenbeschaffenheit (zum Beispiel rutschfest, matt oder glänzend, etc.)
Frage: Inwieweit bestimmt der Untergrund die Kosten für den Boden mit?
Unser Kostencheck-Experte: Das ist ganz einfach: Zunächst einmal muss der Boden perfekt eben und an allen Seiten gerade sein, damit das Motiv richtig wirken kann. Bei sehr vielen Untergründen ist das nicht der Fall – es muss also nachgebessert werden.
Einen perfekt ebenen und an allen Seiten geraden Untergrund zu schaffen kann sehr aufwändig sein. In einem solchen Fall steigen die Kosten sehr schnell deutlich an, weil viel Zeit aufgewendet werden muss und teilweise auch spezielle Materialien verwendet werden müssen.
Dazu kommt die Art des Untergrunds: Für den Aufwand bei der Verlegung spielt es eine wichtige Rolle ob der Unterboden beispielsweise ein Estrich oder ein Fliesenboden ist. Beton- oder Asphaltuntergründe stellen dann wiederum völlig unterschiedliche Ansprüche, besonders herausfordernd wird es dann bei einem Unterboden aus Holz oder wenn das Motiv in den Innenraum einer Yacht eingesetzt werden soll.
Frage: Warum spielt die Art des Raums eine Rolle?
Unser Kostencheck-Experte: Nun – ein privat genutztes Badezimmer stellt an einen Boden viel geringere Anforderungen als beispielsweise eine Hotelhalle, wo täglich hundert Menschen mit Schuhen über den Boden laufen.
Und wenn Sie an das vorherige Beispiel von der Yacht denken: in einem solchen Umfeld ist es natürlich auch viel schwieriger und zeitaufwändiger für die Bodenleger zu arbeiten als beispielsweise in einer Hotelhalle.
Frage: Inwieweit wirkt sich die Raumgröße dann auf die Kosten aus?
Unser Kostencheck-Experte: Nur im Hinblick auf den Quadratmeterpreis. Je größer die Fläche, die bearbeitet werden soll, desto günstiger ist der Preis für den einzelnen Quadratmeter. Man könnte das als so eine Art Mengenrabatt sehen.
Zwischen sehr kleinen Bodenflächen (etwa 2 oder 3 m²) und sehr großen Bodenflächen (zum Beispiel 100 m²) können dann schon Preisunterschiede von bis zu 20 oder 30 % beim Quadratmeterpreis liegen.
Frage: Was kann man tun, um die Kosten für einen 3D-Boden etwas zu senken?
Unser Kostencheck-Experte: Das Wichtigste ist natürlich zunächst, sich mehrere Angebote einzuholen, und die Preise sorgfältig zu vergleichen. Dabei sollte man aber immer auch auf die jeweils gebotenen Leistungen und die Materialqualität der Beschichtungen achten.
Was Sie außerdem noch tun können, ist, für einen möglichst ebenen Untergrund zu sorgen. Oft kann man schon im Vorfeld mit Ausgleichsmassen ein recht gutes Ergebnis erzielen. Wenn Sie Ausbesserungsarbeiten schon im Vorfeld selbst vornehmen, kommt das in der Regel deutlich günstiger.
Frage: Lohnt es sich, über die erforderliche Fußbodenstärke nachzudenken?
Unser Kostencheck-Experte: Ja, auf jeden Fall. Wenn Sie eine Beschichtungsstärke von 6 mm haben möchten, müssen Sie schon mit bis zu 30 % Mehrkosten rechnen, bei einer Stärke von 9 mm mit bis zu 50 % Mehrkosten – die Beschichtungsstärke spielt also durchaus eine wichtige Rolle für den Preis.
Auf der anderen Seite sollten Sie aber natürlich keinesfalls eine tatsächlich notwendige Beschichtungsstärke verringern. Wenn der Boden für die geplante Nutzung nicht strapazierfähig genug ist, ist der Schaden insgesamt sicherlich größer als der erreichte Kostenvorteil.
Frage: Kann man die Kosten des Bodens auch steuerlich absetzen?
Unser Kostencheck-Experte: Ein 3D-Fußboden ist zwar ein „Luxusboden“ – die Arbeitsleistung können Sie als Privatperson aber genauso wie bei allen anderen Handwerksarbeiten steuerlich geltend machen.
Wenn Sie Unternehmer sind, können Sie den Boden wie jeden anderen Boden steuerlich abschreiben.
Tipps & Tricks
Lassen Sie sich bei der Auswahl des Motivs ausreichend Zeit und sehen Sie sich die Entwürfe des Grafikers im Vorfeld genau an. Änderungen am Motiv sind nachträglich kaum mehr möglich und werden als Reklamationsgrund auch meist nicht anerkannt.