Betonpflaster: Diese Preise müssen Sie rechnen

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Pflastern ist immer noch ein beliebter Weg, um Einfahrten oder Terrassen zu befestigen. Betonpflaster wird dabei sehr häufig verwendet. Welche Kosten Sie für Betonpflaster rechnen müssen und welche Kostenunterschiede es hier gibt, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Warum überhaupt pflastern?

Kostencheck-Experte: Pflastersteine sind ein einfacher Weg. Um Flächen sehr stabil zu befestigen – abhängig ist das aber auch immer vom Unterbau. Je sorgfältiger er hergestellt wird, desto haltbarer ist das Pflaster.

Was für Pflaster spricht, ist vor allem die lange Lebensdauer und die hohe Stabilität. Das macht sie zu einer vor allem auf lange Sicht sehr preiswerten Alternative.

Viele weitere Vorteile bietet dabei auch das besonders kostengünstige Betonpflaster. Es ist immer maßgenau gefertigt und kann daher von geübten Heimwerkern häufig selbst verlegt werden. Dazu kommt, dass die Betonoberfläche auch bei Nässe immer noch recht griffig ist, was für eine natürliche Rutschfestigkeit sorgt.

Je nach Steinart können viele Verbundpflasterarten auch teilmaschinell verlegt werden, was vor allem die Verlegekosten beim Handwerker deutlich senken kann. Diesen Vorteil gibt es in den meisten Fällen beim (sehr teuren) Natursteinpflaster nicht. Ein kleiner Nachteil von Betonpflaster ist, dass Randsteine gesetzt werden müssen, da das Pflaster sonst seitlich verrutschen kann (bei Natursteinen fällt das häufig weg). Angesichts der geringen Kosten für Betonpflaster kann man in den meisten Fällen diese Mehrkosten aber verschmerzen.

Frage: Was kostet Betonpflaster im Allgemeinen?

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Die Preise für Betonpflaster beginnen bei 10€ pro qm

Kostencheck-Experte: Pauschal kann man das nur schwer sagen, da die Preise natürlich immer auch von den gewählten Steinen abhängen.

Im Regelfall müssen Sie aber mit Kosten im Bereich von 10 EUR pro m² bis 40 EUR pro m² für Betonsteine rechnen.

Das gilt natürlich nur für den Materialpreis – wenn Sie Pflaster komplett verlegen lassen (inklusive Unterbau) müssen Sie in den meisten Fällen deutlich höhere Kosten rechnen: 100 EUR pro m² bis 150 EUR pro m² sind durchschnittliche Gesamtkosten, wenn der Handwerker das Pflaster herstellt. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und den verwendeten Steinen können die Kosten dann auch im Einzelfall noch höher liegen.

Ohne den Unterbau kann man über den Daumen gepeilt die Drittel-Regel anwenden: ein Drittel für die Pflastersteine, ein Drittel für die Verlegung und ein Drittel für die Nebenkosten, die bei der Verlegung entstehen.

Der Preis der Pflastersteine selbst erhöht sich bei Fremdverlegung also noch einmal beträchtlich.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis:

Wir wollen eine Einfahrt und einen Vorplatz beim Haus, die aneinander grenzen, mit Betonsteinen pflastern lassen. Die Fläche ist 40 m² groß. Verwendet wird ein kostengünstiges Rechteckpflaster, das wir für einen Preis von 20 EUR pro m² beziehen können.

Posten Preis
Unterbau anlegen samt Erdarbeiten 1.500 EUR
Unterbau – Materialkosten 180 EUR
Kosten für die Pflastersteine 800 EUR
Verlegung 1.050 EUR
Zusatzkosten 650 EUR
Gesamtkosten 4.180 EUR
Kosten pro m² 104,50 EUR

Hierbei handelt es sich natürlich nur um ein einzelnes Kostenbeispiel für eine bestimmte Steinart und eine bestimmte Einbausituation. Die Kosten können in anderen Fällen bei abweichenden örtlichen Gegebenheiten auch deutlich unterschiedlich liegen.

Unser Kostenbeispiel zeigt aber bereits deutlich, dass die Kosten für das Pflaster selbst eigentlich der geringste Anteil an den Kosten ist. Verlegung und Unterbau kosten deutlich mehr als die Pflastersteine. Aus diesem Grund ist das Selbstverlegen von Pflaster, wenn man sich das zutraut, natürlich immer sehr lohnend.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für Betonpflaster im Allgemeinen ab?

Kostencheck-Experte: Bei den Pflastersteinen selbst gibt es in der Praxis deutlich Preisunterschiede. Sie hängen ab von folgenden Faktoren:

  • wo man die Pflastersteine bezieht
  • von der Ausführung der Pflastersteine und der Designqualität
  • ob es sich um Sickerpflaster oder geschlossenporige Systeme handelt

Dazu kommen die Verlegekosten. Hier spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • die Untergrundbeschaffenheit und die beabsichtigte spätere Nutzung des Pflasters (sie bestimmt, welche Kosten für den Unterbau anfallen können)
  • der Verlegeaufwand (komplizierte Verbände bedeuten natürlich mehr Aufwand als Rechteckverlegung)
  • die Höhe möglicher Zusatzkosten bei der Verlegung

Alle diese Faktoren muss man immer in Betracht ziehen, wenn es um den Preis von Pflastersteinen geht.

Frage: Ist Betonpflaster günstiger als Natursteinpflaster?

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Betonpflaster ist deutlich günstiger als Natursteinpflaster

Kostencheck-Experte: Ja, wesentlich. Natursteinpflaster beginnen selbst im günstigsten Fall bei Preisen von 40 EUR pro m² bis 50 EUR pro m², wenn es sich um hochwertige Natursteine handelt.

Betonpflaster beginnt, wenn man Kosten sparen möchte, auch bei guter Qualität schon bei Preisen von 15 EUR pro m² bis 20 EUR pro m².

Der Aufwand beim Verlegen ist gleich, bei Natursteinen können sogar bei schwierigeren Verlegungen leicht höhere Kosten anfallen. Auf der Kostenseite ist Betonpflaster also der eindeutige Gewinner.

Frage: Inwieweit hängen die Kosten davon ab, wo man das Pflaster bezieht?

Kostencheck-Experte: Es macht natürlich preislich immer einen Unterschied, ob Sie Baustoffe im Baumarkt oder bei Fachhändlern beziehen.

Bei Betonsteinen wirkt sich das besonders nachhaltig aus. Während Sie in Baumärkten bei den meisten Steinen in einem Preisbereich von 10 EUR pro m² bis 20 EUR pro m² liegen, beginnen die Preise im spezialisierten Handel oft erst bei 20 EUR pro m².

Hier werden oft auch speziell gestaltete, hochwertige Varianten angeboten, die im Einzelfall oft bis zu 40 EUR pro m² kosten können.

Vor allem wer selbst verlegt, wird die kostengünstigeren Varianten aus dem Baumarkt zu schätzen wissen. Hier handelt es sich meist um Rechteckpflaster, das auch vom Laien noch unkompliziert zu verlegen ist.

Frage: Inwieweit entscheidet die Ausführung über den Preis der Steine?

Kostencheck-Experte: Grundsätzlich ist Beton immer Beton. Hochwertigere Steine können aber gefaste (schräg geschnittene) Kanten aufweisen, besondere Oberflächengestaltungen haben und in einzelnen Fällen sogar Designs mit eingebetteten Granitsplittern oder anderen hochwertigen Optiken aufweisen. Das hat dann natürlich seinen Preis.

Frage: Was ist Sickerpflaster?

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Sickerpflaster wirkt sich positiv auf die Abwasserkosten aus

Kostencheck-Experte: Grundsätzlich sind Betonpflaster nicht versickerungsfähig und stellen daher eine versiegelt Oberfläche im Sinn des Abwassergesetzes dar.

Das wirkt sich auf lange Sicht nachteilig auf die Abwasserkosten aus, da für versiegelte Flächen Gebühren erhoben werden. Das auf diese Flächen auftreffende Regenwasser muss ja über die Kanalisation (und auf Kosten des Abwasserzweckverbands) abgeleitet werden.

Sickerpflaster ist dagegen offenporig und sorgt dafür, dass Regenwasser auf dem eigenen Grundstück unterhalb des Pflasters versickern kann. Damit fallen weniger Abwassergebühren an, weil es sich bei der Pflasterfläche um keine versiegelte Fläche mehr handelt. Das kann sich oft lohnen.

Sickerpflaster ist geringfügig teurer als herkömmliche Betonpflastersteine, in der Regel beginnen die Preise hier bei 20 EUR pro m². Allerdings muss immer auch der Unterbau entsprechend hergestellt werden (er darf nur mit Schotter und Kies ohne Nullanteile ausgeführt werden). Sickerpflaster wird häufig auch unter dem Begriff „Ökopflaster“ vermarktet.