Klärgrube abpumpen: Welche Kosten muss man rechnen?

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Ob eine abflusslose Sammelgrube oder eine vollbiologische Kleinkläranlage: um das regelmäßige Abpumpen kommt man nicht herum. Besonders bei abflusslosen Sammelgruben kann sich das aufs Jahr auf beträchtliche Kosten summieren. Mit welchen Kosten beim Abpumpen der Klärgrube zu rechnen ist, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Was kostet das Abpumpen der Klärgrube?

Kostencheck-Experte: Die Kosten richten sich immer nach der Menge des zu entsorgenden Materials und damit natürlich nach der Größe der Grube.

In den meisten Fällen ist bei den üblichen Grubengrößen mit Kosten von rund 200 EUR bis 300 EUR für eine Leerung zu rechnen.

Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen die abflusslose Sammelgrube unseres weit abseits gelegenen Wochenendhauses durch einen regionalen Anbieter abpumpen und entsorgen. Die Größe unserer Klärgrube beträgt 6 m³.

Posten Preis
Anfahrtspauschale 22,50 EUR
Abpumpen und Entsorgen 5,6 m³ 229,50 EUR
Gesamtkosten Leerung damit 252 EUR

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf die Leerung einer Klärgrube in bestimmter Größe durch einen bestimmten Anbieter. Die Kosten für eine Leerung an anderen Orten und bei abweichender Sammelgrubengröße können auch unterschiedlich liegen.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Kosten für das Leeren einer Klärgrube?

Kostencheck-Experte: Hier muss man grundsätzlich unterscheiden, was genau geleert werden soll. Zulässig sind in Deutschland nur noch 3-Kammer-Kleinkläranlagen und abflusslose Sammelgruben.

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Für das Abpumpen sollten Sie mit mind. 170 Euro rechnen.

Die (in der Anschaffung deutlich teureren) Kleinkläranlagen brauchen nur wenig Wartung: lediglich 1 bis 2 mal jährlich muss eine Schlammentsorgung (Fäkalschlamm) in der Anlage stattfinden. Die Kosten dafür belaufen sich bei den üblichen Kleinkläranlagen-Größen meist zwischen rund 170 EUR und 250 EUR.

Bei einer abflusslosen Sammelgrube werden die Abwässer und Fäkalien lediglich gesammelt. Ist die Grube voll, muss sie geleert werden. Die Kosten für eine solche Leerung richten sich dann üblicherweise nach der Menge zu entsorgenden Material. Bei den verbreiteten Sammelgruben-Größen entstehen dadurch meist Kosten zwischen 200 EUR und 300 EUR für eine Leerung. Das kann von Ort zu Ort und von Entsorger zu Entsorger allerdings leicht unterschiedlich sein.

Frage: Wovon hängen die Kosten für das Abpumpen einer Klärgrube ab?

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Die Kosten für das Abpumpen sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich ist hier:

  • ob es sich um die Schlammentsorgung bei einer Kleinkläranlage oder um das Abpumpen einer abflusslosen Sammelgrube handelt
  • welche Menge an Material abgepumpt werden muss (Anlagendimensionierung bzw. Füllvolumen der Sammelgrube)
  • welcher Entsorger gewählt wird
  • an welchem Ort entsorgt werden soll
  • ob es eine alternative Möglichkeit zur Entsorgung gibt

Das Ausbringen auf Felder ist nur noch ausnahmsweise in einigen Bundesländern erlaubt. Dafür muss aber eine selbst bewirtschaftete Ackerfläche (Landwirtschaft) in einer festgesetzten Mindestgröße vorhanden sein. In allen anderen Fällen ist die Ausbringung von Fäkalien auf Felder nicht erlaubt.

Frage: Welche laufenden Kosten verursachen Abwassersammelanlagen durch die erforderlichen Leerungen?

Kostencheck-Experte: Das kann man recht leicht überschlagen.

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Pro Person muss man mit ca. 200 l Abwasser rechnen.

Je Person im Haushalt kann man ungefähr einen Abwasseranfall von rund 100 l bis 120 l pro Tag (Durchschnitt) rechnen. Bei zwei Personen im Haushalt fallen somit pro Tag rund 200 l bis 240 l Abwasser (0,24 m³) an.

Nach 25 Nutzungstagen (z. B. 12 Wochenenden) bei 2 Personen im Haushalt wäre eine 6 m³ fassende Sammelgrube demnach voll und müsste geleert werden. Wird das Haus regelmäßig am Wochenende genutzt, wären rund 5 Leerungen pro Jahr erforderlich, es würden also jährliche Kosten von rund 1.000 EUR bis 1.500 EUR allein für die Leerungen entstehen.

Bei einer solchen Nutzungshäufigkeit lohnt sich der Einbau einer Kleinkläranlage – bereits nach wenigen Nutzungsjahren hätten sich die Anschaffungskosten bezahlt gemacht.