Erdaushub – mit diesen Kosten müssen Sie rechnenosten

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Ob es um das Auskoffern von Erdreich bei Pflasterarbeiten geht oder um das Ausheben einer Baugrube für den Keller: Erdarbeiten können hohe Kosten verursachen. Mit welchen Kosten Sie in einzelnen Fällen rechnen müssen, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview.

Frage: Warum sind Erdaushubarbeiten so aufwendig?

Kostencheck-Experte: Wichtig ist zunächst einmal zu wissen, dass Erdreich im Boden immer verdichtet ist. Wird es ausgebaggert, hat der entstehende Erdhügel deutlich mehr Volumen als er noch im Boden hatte. In der Regel kommen hier rund 25 % bis 30 % Volumen dazu.

Der Boden besteht auch nicht nur aus Erdreich: nach der oberen Bodenschicht dem sogenannten Mutterboden, der besonders wertvoll ist, kommt die eigentliche tiefe Bodenschicht. Dort kann es auch Steine, Wurzeln und anderes Material geben. Auch wasserführende Schichten können fallweise vorkommen.

Je nach Bodenbeschaffenheit kann dieser Teil des Bodens recht unterschiedlich aussehen. Das verursacht dann auch die enormen Kostenunterschiede, die es bei Erdarbeiten geben kann.

Frage: Was kostet der Erdaushub im Allgemeinen?

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Die Preise für einen Erdaushub variieren erheblich

Kostencheck-Experte: Das kann man pauschal unmöglich sagen.
Die Preise für den Aushub selbst können sich zwischen 3,5 EUR pro m³ und bis zu 100 EUR pro m³ bewegen.

Dazu müssen Sie noch die Kosten für die Entsorgung oder die Zwischenlagerung des Bodens rechnen. Diese Kosten können unterschiedlich ausfallen, je nachdem wie und wo Sie den Aushub später entsorgen. In vielen Fällen wird das der Fachbetrieb für Sie übernehmen, der auch den Erdaushub durchführt.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis:

Wir wollen eine kleine Grube für unseren Pool ausheben lassen. Insgesamt werden dabei 30 m³ Erdreich bewegt.

Posten Preis
Aushubarbeiten 240 EUR
Abtransport 450 EUR
Entsorgung des Erdreichs 150 EUR
Gesamtkosten 840 EUR

Hierbei handelt es sich natürlich nur um ein einzelnes Kostenbeispiel, das nur für eine ganz bestimmte Bausituation gilt. Die Preise können in anderen Fällen auch deutlich abweichen.

Frage: Von welchen Faktoren hängen die Kosten für den Erdaushub ab?

Kostencheck-Experte: Ein ganz wichtiger Faktor dabei ist die Bodenbeschaffenheit. Sie wird über die Bodenklasse normiert beschrieben.

Als Kostenfaktoren kommen also zum Tragen:

  • die Bodenklasse
  • die Menge des Aushubs
  • die Kosten für Abtransport oder Lagerung
  • die Entsorgungskosten

Aus diesen Faktoren leitet sich im Wesentlichen der Preis für Erdarbeiten ab.

Frage: Welche Kostenunterschiede verursacht die Bodenbeschaffenheit bei Erdarbeiten?

Kostencheck-Experte: Hierdurch kommen die größten Unterschiede zustande. Die nachfolgende Tabelle zeigt das ganz anschaulich.

Bodenklasse Preis für Erdarbeiten
Bodenklasse 3 – 5 3,5 EUR pro m³ bis 5 EUR pro m³
Bodenklasse 2 + hoher Wassergehalt 4 EUR pro m³ bis 6 EUR pro m³
Bodenklasse 6 62 EUR pro m³ bis 72 EUR pro m³
Bodenklasse 7 86 EUR pro m³ bis 96 EUR pro m³

Aus der Tabelle erkennt man sehr gut, welche Auswirkungen die Bodenklasse auf den Preis von Erdarbeiten hat. Bei Bodenklasse 7 handelt es sich um felsigen Boden, aus dem sich die Felsen nur schwer lösen lassen. Bei Bodenklasse 6 lassen sie sich noch einigermaßen leicht lösen.

Bei unbekannten Bodenverhältnissen auf der Baustelle kann das Vorliegen einer höheren Bodenklasse zu massiven ungeplanten Preissteigerungen führen, mit denen man anfangs nicht gerechnet hat.

Die Bodenklasse findet sich aber im Bodengutachten, das gewöhnlich vor dem Hausbau beauftragt werden muss. Vor dem Beauftragen von Erdarbeiten macht es Sinn einen Blick dort hineinzuwerfen – damit kann man besser abschätzen, welche Kosten einen erwarten.

Frage: Welche Kosten muss man für Transport und Entsorgung des Erdreichs rechnen?

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Die Kosten für den Erdtransport belaufen sich ebenfalls mindestens auf mehrere hundert Euro

Kostencheck-Experte: Das hängt im Wesentlichen davon ab, was mit dem Aushub geschieht.

Kleinere Mengen können auf dem Grundstück verbleiben und später zum Anschütten oder zum Ausgleichen verwendet werden. In diesem Fall verrechnet das Unternehmen nur einen kleinen Aufschlag für die seitliche Lagerung des Erdreichs.

Wenn es auf dem Grundstück keine Verwendung für den Aushub gibt, werden Mengen bis rund 50 m³ in einem Container gesammelt. Ein 10 m³ großer Container kostet in der Regel zwischen 180 EUR und 250 EUR – dabei sind das Aufstellen und das Abholen bereits inkludiert. Für die Entsorgung des Erdreichs auf der Deponie müssen Sie rund 3 EUR pro m³ bis 5 EUR pro m³ rechnen.

Wenn größere Mengen ab rund 50 m³ anfallen, wird in der Regel aber gleich direkt mit dem LKW abgefahren. In diesem Fall müssen Sie mit rund 8 EUR pro m³ bis 12 EUR pro m³ Transportkosten und rund 2 EUR pro m³ bis 3 EUR pro m³ Entsorgungskosten rechnen.

Frage: Kann man den Erdaushub nicht auch selbst erledigen, um Kosten zu sparen?

Kostencheck-Experte: Theoretisch ist das natürlich möglich. Allerdings sollte man nicht unterschätzen, wie viel Zeit man selbst für kleine Erdarbeiten braucht, wenn man von Hand arbeitet. Hier bietet sich für die spätere Entsorgung (wenn das ausgehobene Erdreich nicht weiterverwendet werden kann) ebenfalls ein Container an.

Um schneller voranzukommen kann man auch einen Minibagger mieten – die Mietpreise beginnen bei kleinen Baggern ab rund 120 EUR pro Tag.