Viele Dinge in unserem Haushalt sind eine absolute Selbstverständlichkeit: Der Herd, die Waschmaschine oder auch der Kühlschrank. Ohne sie könnten wir uns ein Leben gar nicht mehr vorstellen. Dabei wird häufig übersehen, dass diese Geräte nicht kostenlos für uns arbeiten – sie gehören tatsächlich zu den drei größten Stromverbrauchern im Haushalt. Welche jährlichen Kosten man für den Kühlschrank rechnen muss und wie groß der Unterschied in den Kosten bei alten und bei neuen Kühlschränken ist, besprechen wir mit dem Kostencheck-Experten in unserem Interview.
Frage: Was kostet ein Kühlschrank übers Jahr?
Kostencheck-Experte: Die Kosten hängen natürlich immer von der Größe des Kühlschranks ab, von seiner Energieeffizienz und natürlich auch davon, wie man ihn nutzt, insbesondere, welche Temperatur eingestellt ist.
Der Stromverbrauch von üblichen Kühlschränken bewegt sich üblicherweise zwischen rund 75 kWh pro Jahr und bis zu 500 kWh pro Jahr. Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh verursacht das jährliche Kosten zwischen rund 25 EUR und 150 EUR.
Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.
Kostenbeispiel aus der Praxis
Wir messen den Stromverbrauch unseres schon etwas älteren Kühlschranks mit integriertem Gefrierfach und berechnen daraus die jährlichen Kosten.
Posten | Preis |
---|---|
Jahresverbrauch in kWh | 198 kWh/Jahr |
Kosten damit | 59,40 EUR |
Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf ein bestimmtes Gerätemodell bei der Nutzung in einem bestimmten Haushalt. Die Stromverbräuche anderer Geräte und damit die entstehenden Jahreskosten für den Kühlschrank können auch deutlich unterschiedlich liegen.
Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die laufenden Kosten für einen Kühlschrank pro Jahr?
Kostencheck-Experte: Abhängig von der Größe, der Ausstattung und dem Alter des Kühlschranks kann man in den meisten Fällen von Stromkosten im Bereich von rund 30 EUR und bis zu 150 EUR pro Jahr ausgehen. Ein sehr alter, sehr großer Kühlschrank (Kühl-Gefrier-Kombi) könnte im Einzelfall auch noch mehr verbrauchen.
Eine genauere Abschätzung der Kosten lässt sich durch den Einsatz eines Strommeßgeräts erreichen. Solche Meßgeräte kann man in den meisten Verbraucherzentralen auch leihen. Für den Kauf eines solchen Meßgeräts, das einfach zwischen Gerät und Steckdose eingesteckt wird, muss man rund 15 EUR rechnen. Einige Geräte zeigen auch direkt die entstandenen Stromkosten an.
Ungefähre Stromverbrauchsabschätzung
Den ungefähren Stromverbrauch kann man anhand Größe und Bauart allerdings meist gut abschätzen: kleine Kühlschränke mit 150 l und ohne Gefrierfach verbrauchen am wenigsten – der Jahresverbrauch liegt hier meist unter 100 kWh, also unter 30 EUR. Kommt ein integriertes Gefrierfach hinzu, steigen die Kosten bereits auf rund 150 kWh, bei einer Kühl- und Gefrierkombi in dieser Größe sind bereits bis zu 250 kWh möglich.
Größere Kühlschränke mit 300 l verbrauchen bereits ohne integriertes Gefrierfach rund die Hälfte mehr, mit integriertem Gefrierfach bis zu 250 kWh pro Jahr (75 EUR) und als Kühl- und Gefrierkombi bis zu 400 kWh pro Jahr (120 EUR).
Die Energieeffizienzklasse des Kühlschranks (A+ bis A+++) spielt dabei allerdings ebenfalls eine große Rolle. Geräte mit A+++ verbrauchen in manchen Fällen beinahe um die Hälfte weniger als ein älteres A+ Gerät.
Frage: Wovon hängen die Stromkosten beim Kühlschrank ab?
Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:
- die Größe des Kühlschranks (größere Kühlschränke verbrauchen mehr)
- die Bauart des Kühlschranks (kein Gefrierfach, integriertes Gefrierfach, Kühl-Gefrier-Kombi)
- die Energieeffizienzklasse des Kühlschranks (bis zu A+++)
- das Alter des Kühlschranks
- der Aufstellort des Kühlschranks (Wärmequellen in der Nähe)
- die eingestellte Betriebstemperatur (7° sind meist ausreichend, bei 4° wird bereits deutlich mehr Strom verbraucht)
- die Art der Nutzung (Befüllungszustand, Häufigkeit und Dauer des Öffnens, etc.)
Frage: Lohnt sich der Austausch älterer Geräte immer?
Kostencheck-Experte: Solange ein altes Gerät noch tadellos funktioniert, sollte man sich das gut überlegen. Gerade bei kleineren Kühlschränken sind die Unterschiede bei den jährlichen Stromkosten so gering, dass sich eine Neuanschaffung erst über lange Jahre hinweg – wenn überhaupt – bezahlt machen würde.
Das Argument, dass sich ein Kauf wegen der niedrigeren Stromkosten immer lohnt, kommt meist von den Händlern. Selbst wenn man 30 EUR bis 40 EUR Stromkosten pro Jahr einsparen würde, macht sich ein 300 EUR teurer Kühlschrank erst in 10 Jahren überhaupt einmal bezahlt.
Der Austausch eines zu großen Kühlschranks kann sich dagegen lohnen, da die Größe immer einen entscheidenden Einfluss auf den Stromverbrauch hat. Für den Single-Haushalt und für Zwei-Personen-Haushalte reichen meist 150 l aus, ein 300 l Kühlschrank muss erst ab mehr als 3 Personen im Haushalt gerechnet werden.
Strom sparen durch bessere Nutzung
Einige Kosten sparen kann man beim Kühlschrank zudem auch dann, wenn man auf die Art und Weise der Nutzung achtet.
Frage: Was kann man tun, um den Stromverbrauch des Kühlschranks zu senken?
Kostencheck-Experte: Wichtig sind folgende Punkte:
- der Aufstellort (Kühlschränke sollten nicht neben dem Herd und möglichst weit weg von anderen Wärmequellen wie einer Heizung oder starker Sonneneinstrahlung stehen)
- die Betriebstemperatur (7° – 8° sind ausreichend, pro Grad niedriger steigt der Stromverbrauch bereits um 10 %)
- die Öffnungsdauer (je öfter und je länger der Kühlschrank geöffnet wird, desto höher der Stromverbrauch)
- der Befüllungsgrad (ein möglichst voller Kühlschrank braucht weniger Strom als ein halbleerer)
- regelmäßiges Abtauen (vereiste Kühlschränke und Gefrierfächer erhöhen den Stromverbrauch zum Teil deutlich)
- funktionierende Türdichtungen (ganz wichtig, regelmäßig auf Dichtheit überprüfen)