Kühlschrank-Reparatur: Welche Kosten sind zu erwarten und wann lohnt sich das noch?

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Auch Kühlschränke leben nicht ewig. Nach einigen Jahren Betriebszeit werden Schäden am Kühlschrank immer wahrscheinlicher, Reparaturen können notwendig werden. Mit welchen Kosten bei einer Kühlschrankreparatur zu rechnen ist und wann sich diese Kosten überhaupt noch lohnen, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Was kostet die Reparatur eines Kühlschranks?

Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer vom jeweiligen Schadensbild und dem Ausmaß des Schadens ab.

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Der Austausch des Kühlkompressors lohnt sich meist nicht.

Bei kleineren Teilen liegen die Ersatzteilkosten meist bei rund 20 EUR bis 50 EUR je nach Gerät, für einen neuen Kühlkompressor, das Herzstück jedes Kühlschranks, können dann aber durchaus bereits Kosten von 100 EUR bis 150 EUR fällig werden. Dazu kommen zum Teil noch beträchtliche Einbaukosten, sodass in vielen Fällen eine Reparatur eigentlich nicht mehr lohnt.

Zunächst einmal ein Kostenbeispiel.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Unser Kühlschrank (Kühl-Gefrier-Kombi) gibt laute Brummgeräusche von sich und kühlt nicht mehr richtig. Wir rufen einen Werkskundendienst, da unser Kühlschrank gerade erst ein paar Jahre alt ist.

Posten Preis
Anfahrt und Fehlersuche (Pauschale) 95 EUR
Ersatzteilkosten 45 EUR
Arbeitszeit 180 EUR
Gesamtkosten Reparatur damit 320 EUR

Die hier gezeigten Kosten beziehen sich auf eine aufwendige Kühlschrank-Reparatur durch einen bestimmten Werkskundendienst. Die Kosten für andere Reparaturarbeiten sowie die Kosten bei anderen Reparaturfachbetrieben und freien Reparaturdiensten für Haushaltsgeräte können auch deutlich unterschiedlich liegen.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Reparaturkosten bei einem Kühlschrank ungefähr?

Kostencheck-Experte: In der Praxis muss man für Reparaturen am Kühlschrank zwischen rund 80 EUR und bis zu 400 EUR rechnen. Werkskundendienste sind dabei oft teurer als freie Werkstätten.

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Freie Werkstätten sind oft günstiger als Kundendienste.

Einige Werkskundendienste (zum Beispiel der Bosch-Kundendienst) verlangen schon für die Anfahrt und Fehlersuche bei Haushalts-Großgeräten bereits 99 EUR, dann wird ein Kostenvoranschlag für die Reparaturkosten abgegeben. Lohnt sich eine Reparatur nicht, sind diese Kosten dennoch zu bezahlen, beim Kauf eines Neugeräts des Herstellers gibt es dann lediglich eine Gutschrift von 31 EUR.

Die Stundensätze bei Reparaturen durch einen Werkskundendienst können teilweise sehr hoch sein, manchmal bis zu 100 EUR pro angefangener halber Stunde. Freie Werkstätten sind hier oft bedeutend billiger.

Frage: Wovon hängen die Kosten bei einer Kühlschrankreparatur ab?

Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:

  • die Art des Schadens (z. B. Klixon, kleinere Schäden am Kühlsystem, Innenbeleuchtung, Undichtigkeiten, Schäden am Kühlkompressor selbst, etc.)
  • die Kosten für die benötigten Ersatzteile
  • der individuelle Aufwand für die Reparatur
  • die Kosten für die Anfahrt, Begutachtung und Fehlersuche und ob diese Kosten später auf eine Reparatur angerechnet werden oder nicht
  • die Preisgestaltung des beauftragten Werkskundendienstes, Reparaturdienstes oder Elektrounternehmens
  • ob es sich um einen Garantiefall handelt oder vom Hersteller des Geräts eine Kulanzreparatur angeboten wird

Frage: Wann lohnt sich die Reparatur eines Kühlschranks noch?

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Oft ist ein neues Gerät günstiger als die Reparatur.

Kostencheck-Experte: Neue Kühlschränke bekommt man heute bereits zu sehr günstigen Kosten, sodass viele Defekte schnell zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führen und sich eine Reparatur sehr häufig nicht mehr lohnt. Das gilt gerade für ältere Geräte. Ab einem Gerätealter von rund 10 Jahren lohnt sich eine Reparatur in den meisten Fällen überhaupt nicht mehr.

Kleinere Kühlschrankgeräte bekommt man häufig bereits ab rund 130 EUR bis 150 EUR, selbst bei größeren Standgeräten beginnen die Preise bereits bei rund 250 EUR bis 300 EUR.

Das bedeutet, dass sich aufwendige Reparaturen in vielen Fällen gegenüber einem Neukauf einfach nicht mehr lohnen.

Die Qualitätsunterschiede zwischen teuren Markengeräten und kostengünstigeren No-Name-Geräten werden dabei laufend geringer. Der Neukauf eines No-Name-Geräts kann sich so auch durchaus lohnen.

Als grobe Richtschnur sollten die Reparaturkosten bei einem bis zu 4 Jahre alten Gerät maximal den halben Neupreis betragen, bei älteren Geräten nur noch rund 20 % bis 30 % des Neupreises. Ab einem Gerätealter von 7 – 10 Jahren sollte man am besten überhaupt keine Reparaturen mehr durchführen lassen, sondern gleich ein neues Gerät kaufen, das dann häufig auch einen deutlich geringeren Stromverbrauch hat.