Schon die Baukosten für einen Pool können einen ziemlich erschrecken – dazu kommen allerdings auch noch die jährlichen Erhaltungskosten, die ein Pool ebenfalls verursacht. Wie hoch diese regelmäßigen Kosten für Poolbesitzer liegen, erfahren Sie vom Kostencheck-Experten im Interview.
Frage: Was kostet ein Pool pro Jahr?
Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer auch deutlich vom jeweiligen Pool und seiner Größe ab, zudem davon, welche laufenden Erhaltungsarbeiten in welchem Umfang überhaupt notwendig sind.
Bei einem kleinen Pool können Sie, je nach individuellen Gegebenheiten, von ungefähr 500 EUR bis 1.200 EUR Unterhaltskosten pro Jahr ausgehen. Bei einem größeren Pool ist das dann entsprechend mehr. Nicht miteingerechnet sind hier die anfallenden Stromkosten (Betrieb der Filteranlage, Poolheizung wenn nicht über Solar betrieben).
Bei einem Schwimmteich können die Unterhaltskosten dagegen, unabhängig von der Größe, sehr variabel liegen. Hier entscheidet eher, in welche Kategorie der Schwimmteich einzuordnen ist, wenn es um die Kosten geht. In Kategorie 1 und 2 fällt zwar hoher Arbeitsaufwand, dafür aber nur ein geringer Kostenaufwand an. In Kategorie 4 und besonders in Kategorie 5 können die Kosten bereits beträchtlich sein, dafür ist der Arbeitsaufwand allerdings minimal.
Unterscheiden muss man bei den Kosten für den Unterhalt des Swimmingpools einmal grundsätzlich zwischen:
- den Kosten für das Wasser
- den Kosten für die Poolheizung
- den Kosten für die Reinigung des Pools
- weitere anfallende Kosten (pH-Wert-Regulierung, Chlorierung, Sand, etc.)
Bei den Kosten für das Wasser können Sie grob mit 5 EUR pro m³ kalkulieren. Wenn Sie den Pool komplett befüllen, benötigen Sie meist zwischen 10 m³ und 30 m³ Wasser, das Sie natürlich bezahlen müssen, bei großen Pools können das durchaus auch 50 m³ sein. Während der Badesaison muss dann gegebenenfalls noch verdunstetes und herausgespritztes Wasser laufend ersetzt und nachgefüllt werden.
Für die Erstbefüllung zum Saisonstart fallen also zwischen 50 EUR und 150 EUR (gegebenenfalls bis zu 250 EUR) Wasserkosten an, für den Ersatz des verloren gegangenen Wassers können Sie im Allgemeinen zwischen 30 EUR und 50 EUR pro Saison rechnen.
Bei der Poolheizung hängt es davon ab, ob Sie Ihren Swimmingpool mit Strom heizen oder auf eine Solarheizung setzen. Die Solarheizung, die den nötigen Strom aus der Sonne gewinnt, ist natürlich annähernd kostenlos, dafür fallen aber zuvor die Anschaffungs- und Einbaukosten für die Solarheizung an.
Wird mit Strom geheizt, können die Kosten übers Jahr zwischen 300 EUR und bis zu 1.000 EUR bei sehr großen gut geheizten Pools ausmachen.
Die Reinigungskosten für den Pool richten sich natürlich ebenfalls nach der Poolgröße und vor allem danach, welche Art der Reinigung man einsetzt und ob man eine Poolabdeckung nutzt. In diesem Fall kann man die Reinigungskosten stark senken, da kaum Schmutz in den Pool gelangen kann.
Die Kosten für die Reinigung können im Einzelfall aber durchaus bis zu mehrere hundert Euro pro Jahr ausmachen.
Beispiel-Kosten
Ein 30 m³ Pool ist für 180 Tage im Jahr in Betrieb. Geheizt wird der Pool mit einer Solarheizung, das benötigte Chlor wird mittels Elektrolyse selbst erzeugt. Der Salz- und pH-Werte werden von einer Steuerunganlage automatisch überwacht und ausgeglichen. Die Reinigung erfolgt durch einen Poolroboter.
Posten | Preis |
---|---|
Stromkosten gesamt | 420 EUR |
Wasserkosten (17 m³) | 85 EUR |
pH-Kosten | 11 EUR |
weitere Kosten (Salz, Filtersand) | 65 EUR |
Gesamtkosten pro Jahr | 581 EUR |
Kosten pro Betriebstag damit | 3,22 EUR pro Tag |
Die Kosten in diesem Beispiel beziehen sich auf einen Pool mittlerer Größe und sehr moderner technischer Ausstattung. Das bedeutet allerdings auch hohe Anschaffungskosten, um die Betriebskosten niedrig zu halten.
Je nach technischer Ausstattung und Art und Umfang der Poolheizung und der Reinigung des Pools können die Kosten bei anderen Pools auch deutlich abweichend ausfallen, selbst bei vergleichbarer Wassermenge.
Frage: Was beeinflusst die laufenden Kosten bei einem Pool?
Kostencheck-Experte: Die tatsächlichen Unterhaltskosten hängen von zahlreichen Faktoren ab:
- die Art und Größe des Pools (Aufstellpool, bodengleicher Einbaupool, Schwimmteich)
- die anfallenden Stromkosten (Pumpen, Poolheizung, Reinigung)
- die Kosten für die Chlorierung
- die Kosten für die pH-Wert-Regulierung
- die Kosten für die Reinigung des Pools
- die Kosten für die benötigte Wassermenge
- die Kosten für die Poolheizung
- die Kosten für zusätzlich benötigte Materialien wie Filtersand oder Salz
Frage: Kann man die Betriebskosten für einen Pool nicht auch optimieren?
Kostencheck-Experte: Das ist natürlich möglich, erfordert im Einzelfall allerdings Einmalkosten (etwa die Anschaffung einer Solarheizung).
Nicht immer rechnet sich eine Anschaffung dann auch innerhalb tatsächlich akzeptablen Zeiten, manche Anschaffungen sind reine Luxus- oder Hightech-Anschaffungen die sich aber rein wirtschaftlich durch die hohen Investitionskosten nicht mehr bezahlt machen. In diesem Fall sollte man also genau abwägen, ob es mehr um die Bequemlichkeit oder tatsächlich um eine nachhaltige Senkung der Unterhaltskosten für den Pool geht.
Andere Anschaffungen können wiederum die Kosten sehr nachhaltig senken – so führt der Einbau einer Poolabdeckung beispielsweise zu merkbar geringeren Reinigungskosten für den Pool.