Mülltonne: Welche Kosten pro Jahr fallen an?

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Zu den Nebenkosten beim Haus gehören als kommunale Gebühren nicht nur die Kosten für die Straßenreinigung, den Winterdienst und die Wasser- und Abwassergebühren sondern auch die Gebühr für die Müllentsorgung. Deutschlandweit gibt es von Kommune zu Kommune riesige Unterschiede. Die Frage, was die Müllentsorgung jährlich kostet, haben wir auch dem Kostencheck-Experten in unserem Interview gestellt.

Frage: Was kostet die Müllentsorgung in Deutschland?

Kostencheck-Experte: Wie bereits erwähnt sind die Gebühren, die für die Müllentsorgung verlangt werden, von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich. Dazu kommen noch unterschiedliche Entsorgungsmöglichkeiten – während viele Kommunen beispielsweise eine Biotonne (braune Tonne) zur Verfügung stellen, gibt es die bei anderen Kommunen nicht, auch Altpapiertonnen stehen nicht überall bereit.

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Mülltonnen gibt es in verschiedenen Größen.

Auch die Größe der zur Verfügung gestellten Müllbehälter ist zum Teil sehr unterschiedlich. Bei manchen Kommunen kann man frei wählen, bei anderen wird die Größe anhand der im Haushalt lebenden Personen fest vorgeschrieben. Dazu ist die Zahl der Leerungen bei den einzelnen Tonnen (wöchentlich, 14-tägig oder 4-wöchentlich) von Gemeinde zu Gemeinde oft ebenfalls unterschiedlich, nicht in jedem Fall kann man gegen Gebühr eine häufigere Leerung beantragen.

Insgesamt bewegen sich die Müllgebühren, mit denen man bei einem Einfamilienhaus rechnen muss zwischen rund 120 EUR pro Jahr und bis zu knapp 800 EUR pro Jahr.

Wer genauen Aufschluss über die zu zahlenden Gebühren haben möchte, muss sich also immer individuell über die geltenden Abfallkosten bei der eigenen Gemeinde informieren.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir haben ein Einfamilienhaus, in unserem Haushalt leben 4 Personen. Die Gemeinde stellt uns jeweils eine Restmüll- und eine Biotonne zur Verfügung, dazu kommt eine Tonne für Altpapier. Für die Restmüll- und Biotonne gilt eine 14-tägige Leerung, die Altpapiertonne wird einmal im Monat geleert.

Da sich der Aufstellort unserer Mülltonnen etwas weiter hinten auf dem Grundstück befindet, wird eine zusätzliche Gebühr für den längeren Transportweg bei der Leerung erhoben.

Posten Preis
120 l Restmülltonne (schwarze Tonne) 162,24 EUR
80 l Biotonne (braune Tonne) 75,60 EUR
120 l Altpapiertonne (blaue Tonne) 8,76 EUR
Zuschläge überlanger Entsorgungsweg (15 m bis 30 m) bei allen Tonnen gesamt jährlich 129 EUR
Gesamtkosten 375,60 EUR jährlich
monatliche Kosten Müllentsorgung damit 28,89 EUR pro Monat

Diese Kosten gelten lediglich für eine bestimmte Gemeinde und für ein bestimmtes Jahr. Die Kosten, die von anderen Gemeinden verlangt werden, können unterschiedlich sein, die verlangten Müllgebühren können sich zudem von Jahr zu Jahr ändern.

Frage: In welchem Preisrahmen bewegen sich die Müllgebühren im Einzelnen?

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Die graue Restmülltonne und die braune Biotonne sind meist am teuersten.

Kostencheck-Experte: Den Löwenanteil der Gebühren machen die verlangten Kosten für die Restmülltonne aus, auch Biotonnen können in einzelnen Fällen teuer sein.

Die Kosten für die Altpapiertonne sind meist sehr gering und liegen dort, wo sie zur Verfügung gestellt wird (das tun nicht alle Gemeinden) meist unter 20 EUR pro Jahr.

Die Entsorgung der gelben Tonne bzw. der gelben Säcke ist in Deutschland immer kostenfrei. Die dafür anfallenden Kosten werden von der Kommune getragen und auf alle jene umgelegt, die jeweils Kunststoff-Verpackungen in Verkehr bringen (also z. B. Supermärkte).

Frage: Wovon hängen die Kosten für die Müllentsorgung an einzelnen Orten ab?

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Die Kosten für das Entsorgen von Abfall sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

Kostencheck-Experte: Maßgeblich für die Höhe der Gebühren in den einzelnen Gemeinden ist:

  • die geltende Gebührensatzung der jeweiligen Gemeinde
  • die Größe der einzelnen Abfallbehälter (soweit frei wählbar und nicht automatisch vorgeschrieben)
  • die Zahl der im Haushalt lebenden Personen (bei vorgeschriebener Größe der einzelnen Abfallbehälter)
  • die Häufigkeit der Leerungen für die einzelnen Behälter (soweit frei wählbar)
  • mögliche Zuschläge für einen erschwerten Leerungsweg (in manchen Gemeinden)
  • die Kosten für zusätzlich beantragte Leerungen oder zusätzlich benötigte Restmüllsäcke, wenn nötig