Elektroheizung: welche Kosten verursacht das in der Mietwohnung?

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Heizen mit Strom gilt ganz allgemein als teuer, im Hinblick auf die zum Teil immer noch hohen CO2-Mengen bei der Stromerzeugung in Deutschland auch als sehr unökologisch. Am schmerzhaftesten trifft die Stromheizung aber meist Mieter bei den Betriebskosten. Mit welchen Kosten für eine Stromheizung in einer Mietwohnung zu rechnen ist und wie man diese Kosten gegebenenfalls senken kann, haben wir den Kostencheck-Experten in unserem Interview gefragt.

Frage: Mit welchen Kosten muss man bei einer Elektroheizung in einer Mietwohnung rechnen?

Kostencheck-Experte: Das ist pauschal gar nicht so einfach zu sagen, immerhin kommt es hier auf die Größe der Wohnung, den individuell gegebenen Heizwärmebedarf und auch auf den Wirkungsgrad der Heizung an.

Zudem muss man zunächst einmal unterscheiden, ob man von einer Strom-Direktheizung oder einer Nachtspeicherheizung spricht, auch das macht einen sehr großen Unterschied.

Nachtspeicherheizungen

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Nachtspeicherheizungen sind umstritten.

Schon 2013 plante man, Nachtspeicherheizung wegen ihres geringen Wirkungsgrades und der daraus entstehenden Energieverschwendung bis zum Anfang der 2020er Jahre komplett zu verbieten. In der Zwischenzeit hat man allerdings umgedacht und das geplante Verbot wieder gekippt – damit sind immer noch eine ganze Zahl von Nachtspeicherheizungen in Betrieb und werden das auch wohl noch eine ganze Weile bleiben.

Das Prinzip einer Nachtspeicherheizung ist recht einfach: es werden die am nächsten Tag zu erwartenden Temperaturen und die daraus resultierende benötigte Heizmenge abgeschätzt, in der Nacht lädt sich die Heizung über billigen Nachtstrom mit genau dieser Wärmemenge auf und gibt sie tagsüber langsam wieder ab.

Das Problem dabei: die früher üblichen „Nachttarife“ oder „Schwachlasttarife“, die noch eine Notwendigkeit für Kohlekraftwerke waren, um auch nachts eine gewisse Strommenge absetzen zu können, gibt es heute vielfach nicht mehr oder sie sind deutlich teurer geworden. Im Schnitt müssen Sie heute für Schwachlasttarife ebenfalls bereits rund 20 Cent/kWh an Stromkosten rechnen, früher war das noch deutlich billiger.

Direktheizungen

Strom-Direktheizungen beziehen ganz einfach gewöhnlichen Strom, um damit die Räume zu heizen. Je nach Ausführung, Alter und technischem Zustand der Heizung geschieht das mehr oder weniger effizient – ältere Heizungen arbeiten dabei häufig schon sehr ineffizient und verbrauchen deutlich mehr Strom, als eigentlich nötig wäre.

Überschlagsrechnung Verbrauch

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Mit dem Wärmebedarf können Sie die Kosten überschlagen.

Um zu berechnen, welchen Stromverbrauch eine Elektroheizung überhaupt hat, braucht man nur den Wärmebedarf seiner Wohnung zu kennen. Moderne, vernünftig gedämmte Häuser haben einen Jahresenergieverbrauch von rund 75 kWh/m² pro Jahr, bei älteren, ungedämmten Häusern kann das auch leicht zwischen 150 kWh/m² pro Jahr und 200 kWh/m² pro Jahr liegen, bei sehr alten unsanierten Gebäuden oft auch noch höher.

Daraus kann man gut den jährlichen Stromverbrauch abschätzen: bei einem gut gedämmten Gebäude und einer Wohnung von 70 m² muss man also mit folgenden Jahres-Stromkosten für die Heizung rechnen:

70 m² x 75 kWh/m² = 5.250 kWh / Jahr. Bei einem Schwachlasttarif (20 Cent/kWh) entspricht das Kosten von 1.050 EUR pro Jahr, bei gewöhnlichen Tagstromtarifen (Direktheizung) rund 1.575 EUR. Auf den Monat (12 Monate) umgerechnet macht das Stromkosten von 131,25 EUR pro Monat, die übrigen Stromkosten kommen dann noch hinzu.

Das sind natürlich nur grobe Richtwerte, gerade ältere, wenig effiziente Heizungen oder notwendiges Zusatzheizen bei der Nachtspeicherheizung können die Kosten noch einmal deutlich erhöhen.

Sind Gebäude mangelhaft oder gar nicht gedämmt, können die Kosten durchwegs auch zwei- bis dreimal so hoch liegen.

Beispiel-Kosten

Wir wollen die Stromkosten für eine 100 m² große Mietwohnung in einem älteren, unsanierten Gebäude überschlagen, die uns mit der Nachtspeicherheizung erwarten.

Berechnungspunkt Wert
Heizenergiebedarf, hochgerechnet 175 kWh/m² pro Jahr
benötigte Strommenge jährlich damit 17.500 kWh
bei vorhandenem Schwachlast-Tarif (19 Cent/kWh) Heizkosten 3.325 EUR jährlich
monatliche Heizkosten (überschlagsmäßig) damit 277 EUR monatlich

Diese Beispiel-Kosten geben nur das Ergebnis einer Berechnung nach individuellen Gegebenheiten wieder. Die Kosten können abhängig vom vorhandenen Wärmeschutz, der Größe der Wohnung und der Leistung der Heizung auch deutlich unterschiedlich liegen.

Frage: Was bestimmt die Kosten für eine Elektroheizung in einer Mietwohnung?

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Die Kosten einer Elektroheizung sind von mehreren Punkten abhängig.

Kostencheck-Experte: Zu beachten sind hier:

  • der individuell gegebene Heizwärmebedarf (abhängig von Wohnungsgröße und vorhandener Dämmung)
  • die Leistungsfähigkeit, das Alter und der technische Zustand der Anlage
  • die Einstellungen der Heizung (gewählte Raumtemperatur)

Elektroheizung ist dabei nicht gleich Elektroheizung – die Kosten einer Infrarotheizung können unter Umständen ganz anders liegen als die einer veralteten Nachtspeicherheizung. Das ist bei einem Kostenvergleich ebenfalls zu berücksichtigen.