Wenn sich an den Wänden Risse zu bilden beginnen, ist das bei neu gebauten Häusern häufig ein Baumangel. Bei älteren Häusern deutet so etwas nicht selten auf ein Absinken des Hauses an einzelnen Stellen hin. Welche Kosten zur Behebung und Sanierung von Rissen im Mauerwerk zu veranschlagen sind, und was gegebenenfalls eine Anhebung und Stabilisierung eines abgesunkenen Fundaments kostet, wollten wir vom Kostencheck-Experten wissen.
Frage: Was kostet die Sanierung von Rissen im Mauerwerk?
Kostencheck-Experte: Hier muss man zunächst einmal zwischen zwei Dingen unterscheiden: der Sanierung der Risse selbst – und der Sanierung der möglicherweise zugrunde liegenden Ursache (z. B. einer Setzung des Gebäudes).
Handelt es sich nur um einfache Putzrisse, bedeutet die Sanierung meist keine besonderen Kosten. Reichen die Risse nicht über den Putzgrund hinaus, handelt es sich meist um reine Spannungsrisse, die einfach wieder geschlossen werden können. Für das Schließen von Rissen an der Fassade werden Spiralanker und Spezialmörtel verwendet- Für die kompletten Arbeiten sind rund 150 EUR bis 300 EUR je lfdm Riss zu rechnen, gegebenenfalls kommen auch noch die Kosten für ein benötigtes Gerüst (rund 6 EUR pro m² bis 12 EUR pro m² hinzu.
Behebung von Setzungen
Ist der Riss kein Spannungsriss, sondern durch eine Setzung verursacht, muss zuvor natürlich auch diese Ursache behoben werden. Die Kosten dafür liegen weitaus höher und können je nach Schadensbild weit über 10.000 EUR kosten.
Bei einem abgesackten Fundament muss dieses mittels unterschiedlicher Methoden angehoben und dann stabilisiert werden. Nur so ist sichergestellt, dass es nicht zu weiteren Setzungen kommt, die im Lauf der Zeit immer gravierender werden.
Je Meter Länge, auf denen das Fundament angehoben werden muss, müssen auf jeden Fall rund 500 EUR bis 1.000 EUR an Kosten gerechnet werden, allein die Begutachtung und Maßnahmenplanung im Einzelfall schlägt meist bereits mit rund 3.000 EUR bis 5.000 EUR zu Buche.
Kostenbeispiel aus der Praxis
In der Hausfassade unseres Bungalows findet sich ein großer Spannungsriss im Putz, die wir von einem Fachbetrieb sanieren lassen. Der Putz hat eine Länge von 2,5 m. Eine Prüfung durch den Fachbetrieb ergibt, dass es sich nicht um eine Setzung des Gebäudes handelt und die Risse nur oberflächlich sind.
Da es sich bei unserem Haus um einen eingeschossigen Bungalow handelt, ist zur Sanierung des Risses kein Gerüst erforderlich.
Posten | Preis |
---|---|
Materialkosten: Spiralankersystem | 160 EUR |
Material: Putz und Fassadenfarbe | 45 EUR |
Arbeitszeit | 460 EUR |
Gesamtkosten Reparatur damit | 665 EUR |
Die Kosten für die Reparatur von Rissen können in anderen Fällen – abhängig vom Zustand der Fassade und der Beschaffenheit des Risses – auch deutlich unterschiedlich liegen. Bei größeren Rissen oder auch mehreren Rissen ist auf jeden Fall mit deutlich höheren Kosten zu rechnen.
Frage: In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten im Einzelnen?
Kostencheck-Experte: Hier muss man zunächst einmal zwischen den Arbeits- und den Materialkosten unterscheiden.
Als Materialkosten fallen zunächst die Kosten für Spiralanker und Spezialmörtel (wenn sie zur Sanierung verwendet werden) an. Je rund 3 m Riss ist dafür mit Kosten von rund 150 EUR bis 200 EUR zu rechnen. Dazu kommen auch noch rund 10 EUR pro m² bis 15 EUR pro m² Kosten für Putz und Farbe, um die Fassade auszubessern.
Die Arbeitskosten hängen ab vom Aufwand, der für das Schließen des Risses und das Ausbessern der Fassade erforderlich ist. Hier ist auf jeden Fall von mehreren Stunden Arbeitszeit auszugehen, da zuvor auch noch eine sorgfältige Prüfung des Risses erfolgen muss, um gegebenenfalls schwere, zugrundliegende Schäden auszuschließen.
Wenn ein Gerüst eingesetzt wird, ist zusätzlich noch mit Kosten von rund 6 EUR pro m² bis 12 EUR pro m² für das Gerüst zu rechnen (die Quadratmeterzahl bezieht sich auf die – meist großzügig – eingerüstete Fassadenfläche).
Frage: Wovon hängen die Kosten beim Sanieren von Rissen im Mauerwerk ab?
Kostencheck-Experte: Entscheidend ist hier:
- ob es sich lediglich um einen Spannungsriß oder um einen zugrunde liegenden schweren Schaden am Haus selbst handelt (gegebenenfalls enorme Sanierungskosten)
- die Länge und die Beschaffenheit des Risses
- der Aufwand, der zum Schließen des Risses nötig ist
- die Menge an Material das zum Schließen und Stabilisieren des Risses benötigt wird
- die Preisgestaltung des ausführenden Unternehmens (verrechnete Materialkosten, Arbeitskosten, Kosten für meist mehrere Anfahrten, etc.)