Treppenlift: welche Kosten fallen dafür an?

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Anstatt eines oft sehr teuren, barrierefreien Umbaus im Haus ist oft ein Treppenlift eine gute Lösung, um vorhandene Barrieren zu entschärfen und die Mobilität im eigenen Heim zu gewährleisten. Was ein Treppenlift kosten kann, und welche Kosten man wann selbst tragen muss, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte in unserem Interview.

Frage: Wann lohnt es sich, über einen Treppenlift nachzudenken?

Kostencheck-Experte: Treppenlifte machen überall dort Sinn, wo es lediglich darum geht, von einem Geschoss zum anderen zu gelangen, wenn ein oder mehrere Hausbewohner nicht mehr besonders mobil oder in ihren Bewegungen eingeschränkt sind.

Umbauten und erst recht Umzüge sind natürlich enorm teuer – ein Treppenlift stellt dagegen eine vergleichsweise geringe finanzielle Bürde dar, insbesondere weil in manchen Fällen dafür auch noch hohe Zuschüsse beantragt werden können. Die Kosten-Nutzen-Rechnung muss man dann aber immer im Einzelfall beurteilen.

Wenn es schon beim Betreten des Gebäudes Schwierigkeiten gibt (etwa wegen vorhandener Eingangsstufen) lohnt es sich oft, über einen Umzug oder gegebenenfalls einen Umbau nachzudenken. Treppenlifte im Inneren lösen dann natürlich nicht alle Probleme.

Frage: Was kostet so ein Treppenlift im Allgemeinen?

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Die Preise für einen Treppenlift hängen u.a. von der Länge und der Art der Treppe ab


Kostencheck-Experte:
Das kann man keinesfalls pauschal beurteilen, da das von zahlreichen Faktoren – unter anderem vom Gebäude selbst und seiner Bauweise – abhängt.

In der Regel beginnen die Kosten für einen sehr einfachen Sitzlift für gerade, eingeschossige Treppen bei rund 3.000 EUR – das kann aber sehr schnell teurer werden: Sitzlifte auf einer geschwungenen, mehrgeschossigen Treppe können leicht auch bis zu 15.000 EUR kosten.

Bei den sehr aufwändig konstruierten Senkrecht-Liften können dann sogar zwischen 18.000 EUR und rund 40.000 EUR je Etage anfallen. Das ist dann etwa die preisliche Obergrenze.

Dazu müssen Sie dann in den meisten Fällen noch die Einbaukosten rechnen, die für den Lift anfallen. Das macht dann oft noch einmal eine beträchtliche Summe aus.

Ein Kostenbeispiel aus der Praxis

In einem zweigeschossigen Wohnhaus soll ein Treppenlift installiert werden, damit die beim Treppensteigen eingeschränkte Mutter in die oberen Etagen gelangen kann. Die Treppe ist relativ eng gebaut und kurvig, der Kurvenradius der Treppe ist ebenfalls ziemlich eng.

Posten Preis
Sitzlift für kurvige Treppe, automatischer Drehsitz, komplett mit Lieferung/Montage 12.545 EUR
Zuzahlung durch Krankenkasse 0 EUR
Gesamtkosten 12.545 EUR

Beachten Sie bitte, dass es sich hier lediglich um ein Kostenbeispiel handelt, das nur für ein bestimmtes Treppenlift-Modell von einem bestimmten Hersteller und für ein konkretes Gebäude gilt. Die Preise für andere Treppenlift-Modelle in anderen Gebäuden mit unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten können unter Umständen weit von diesem Preis abweichen.

Unser Beispiel aus der Praxis zeigt aber bereits, wie hoch Kosten für einen Treppenlift manchmal ausfallen können – selbst, wenn es sich um ein vergleichsweise einfaches Modell handelt, das lediglich über ein einzelnes Geschoss reicht.

Frage: Wovon hängen die Kosten für einen Treppenlift im Einzelnen ab?

Kostencheck-Experte: Hier kommen zahlreiche Faktoren zum Tragen, die man berücksichtigen muss:

  • das gewählte Treppenlift-Modell und die Bauweise (Hublifte, wie sie Rollstuhlfahrer benötigen sind beispielsweise deutlich teurer)
  • die Detailausführung des Treppenlifts
  • eventuelle Sonderausstattungen beim Treppenlift
  • die Art der Treppe
  • die Anzahl der Geschosse, die überwunden werden müssen
  • die Zuschüsse die beantragt werden können
  • die anfallenden Einbaukosten

Daneben richtet sich der Preis natürlich auch danach, ob der Treppenlift neu oder gebraucht gekauft wird (auch das ist möglich), oder ob er eventuell nur gemietet wird.

Frage: Welche Arten von Treppenlift-Bauweisen gibt es überhaupt – und wie hoch sind da ungefähr die Preisunterschiede?

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Ein einfacher Sitzlift reicht in den meisten Fällen aus

Kostencheck-Experte: Für nur in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Menschen oder Senioren reicht in der Regel ein einfacher Sitzlift aus – damit lassen sich Treppen bereits mühelos überwinden. Rollstuhlfahrer dagegen brauchen entweder einen Plattformlift oder einen Hublift – das ist dann bereits deutlich teurer. Senkrechtlifte sind dann sozusagen die „Premium-Variante“, die fast immer auch mit Abstand am teuersten sind.

Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Bauarten kann man aus nachstehender Tabelle gut erkennen:

Lift Bauweise Preisrahmen ca.
Sitzlift von rund 3.000 EUR bis ca. 15.000 EUR, abhängig von der Art der Treppe
Plattformlift von rund 9.000 EUR bis ca. 18.000 EUR
Hublifte zwischen rund 6.000 EUR und 12.000 EUR
Senkrechtlifte ab rund 18.000 EUR bis rund 40.000 EUR

Beachten Sie aber, dass es sich hier lediglich um grobe Richtwerte beim Neukauf eines Treppenlifts handelt. Diverse Sonderausstattungen können den Preis auch noch über diesen Rahmen hinaus verteuern, in manchen Fällen müssen Sie dann auch noch zusätzlich Einbaukosten rechnen.

Besonders schwierige bauliche Gegebenheiten können in Einzelfällen den Preis dann ebenfalls noch einmal verteuern. In manchen Fällen müssen dann auch noch besondere baulichen Anpassungen vorgenommen werden, damit man einen Treppenlift überhaupt erst fachgerecht einbauen kann – etwa eine Treppensanierung oder die Anpassung von Treppenabsätzen.

Frage: Inwieweit spielt die Detailausführung des Lifts noch eine Rolle für den Preis?

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Unterschiedliche Schienensysteme können zu sehr unterschiedlichen Preisen führen

Kostencheck-Experte: Die verwendete Lifttechnik kann von Hersteller zu Hersteller recht unterschiedlich sein – etwa im Bereich der Schienensysteme. Unterschiedliche Technik verursacht dann natürlich auch unterschiedliche Preise.

Daneben können Treppenlifte auch von Werk aus mit unterschiedlichen Funktionen ausgestattet sein – etwa einem Drehsitz oder einer automatisch eingenommenen Parkposition – auch das wirkt sich im Einzelnen dann natürlich immer auf den Preis aus.

Frage: Welche Sonderausstattungen kann es beim Treppenlift geben?

Kostencheck-Experte: Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die verfügbaren Sonderausstattungen sind aber von Hersteller zu Hersteller von Modell zu Modell verschieden.

Das reicht von speziellen Kindersicherungen (bei denen man häufig das Bedienteil komplett abziehen kann, so dass der Lift nicht unbefugt benutzt werden kann) bis hin zu Fernbedienungen, diversen Sicherheitssensoren, Softstop-Automatik oder besonderen Designs von Lift und Schiene. Ergonomische Sitze werden häufig gewählt, meist in Verbindung mit gerundeten Armlehnen, wenn das nicht ohnehin beim jeweiligen Modell Standard ist.

Frage: Inwieweit spielt die Art der Treppe eine Rolle für den Preis des Lifts?

Kostencheck-Experte: Nun, der Treppenverlauf ist ganz entscheidend für die Kosten des Lifts.

Einfache, geradlinig verlaufende Treppen verursachen recht geringe Kosten für den Lift, während geschwungene oder kurvige Treppenformen den Preis manchmal verfünffachen können.

Entscheidend ist hier vor allem, wie viele Kurven im Treppenverlauf auftauchen, und welchen Radius die einzelnen Kurven haben. Je mehr und je engere Kurven die Treppe enthält, desto teurer wird am Ende auch der Treppenlift. Das hängt damit zusammen, dass die Schiene, auf der der Lift läuft, bei kurvigen Treppen individuell geplant werden muss. Daraus resultiert dann der Preisunterschied.

Dazu kommt dann auch die Länge der Treppe, die ebenfalls eine gewisse Rolle für den Preis spielt. Treppen in einem Haus sind dabei leider nicht beliebig veränderbar – diesen Preisfaktor kann man also auch nicht beeinflussen, sondern muss ihn einfach hinnehmen.

Frage: Mit der Anzahl der Geschosse verhält es sich wohl ähnlich?

Kostencheck-Experte: Ja, genau. Lifte, die nur über ein Geschoss reichen, sind natürlich deutlich günstiger als Lifte, die den Personentransport über mehrere Geschosse organisieren müssen.

Im Allgemeinen kann man sogar sagen, dass bei doppelter Geschossanzahl bei vielen Liftmodellen auch der Preis manchmal beinahe doppelt so hoch wie bei Ein-Geschoss-Lift sein kann. Das variiert aber immer mit den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten.

Frage: Zuvor war die Rede von Zuschüssen – inwieweit wirkt sich das auf den Preis aus?

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Zuschüsse gibt es nur, wenn eine Pflegeklasse besteht

Kostencheck-Experte: Das ist wiederum ein Kapitel für sich. Zuschüsse von Pflegekassen werden in der Regel nur dann gewährt, wenn auch tatsächlich bei einem Hausbewohner Pflegebedürftigkeit besteht, also eine Pflegeeinstufung von mindestens Stufe 1 erfolgt ist.

Für Personen, denen keine Pflegestufe zuerkannt wurde, gibt es von der Pflegekasse auch keine Zuschüsse. Auch dann nicht, wenn ein anderes Amt Zuschüsse für den in seiner Mobilität eingeschränkten Hausbewohner gewähren muss (etwa die BG bei Unfallfolgen oder auch das Sozialamt in manchen Fällen).

Umgekehrt kann der Zuschuss auch mehrfach beantragt werden, wenn mehrere Personen mit anerkannter Pflegestufe im Haus leben – der Zuschuss der Pflegekasse ist also personenabhängig. Aktuell werden für solche Verbesserungen des Wohnumfelds pro Person bis zu rund 4.000 EUR von der Pflegekasse bezuschusst. Voraussetzung dafür ist aber, dass Bad, Küche oder Schlafzimmer auf einer anderen Etage im Haus liegen und ansonsten für den Pflegebedürftigen nicht oder kaum erreichbar wären.

Werden mehrere Anpassungen der Wohnung durchgeführt, wird der Zuschuss nicht allein für den Treppenlift gewährt – es werden in diesem Fall die gesamten Umbau-Aufwände für den Zuschss zusammengerechnet.

Frage: Gibt es nur von der Pflegekasse Zuschüsse?

Kostencheck-Experte: Nein, wie schon erwähnt können Zuschüsse auch von anderer Seite kommen. Das muss man dann jeweils im Einzelfall prüfen.

Zusätzlich können unter Umständen auch kommunale oder länderabhängige Förderungen noch mit in Anspruch genommen werden. Auch die KfW-Förderung für altersgerechtes Umbauen kann eine Möglichkeit sein, Zuschüsse zu bekommen, die die hohen Kosten für den Treppenlift mildern.

Frage: Lohnt sich ein Mieten oder Gebrauchtkaufen beim Treppenlift?

Kostencheck-Experte: Eine Miete lohnt sich meist nur dann, wenn man den Treppenlift nur für eine begrenzte Zeitspanne benötigt. Im Allgemeinen leistet man eine einmalige Anzahlung und kann dann den Treppenlift für mehrere Jahre mieten, wobei man eine monatliche Miete bezahlen muss. Die beginnt in der Regel bei rund 100 EUR für einfache Modelle (Sitzlift, kurze, gerade Treppe), kann dann für aufwändigere Modelle aber schnell teurer werden. Mietlösungen sind in den meisten Fällen allerdings ebenfalls zuschussfähig, so dass diese monatlichen Kosten wiederum etwas gemildert werden können.

Ein Gebrauchtkauf ist grundsätzlich möglich, in der Regel muss hier nur die Schiene für die Treppe angepasst werden. Gebrauchte Treppenlifte sind allerdings nicht in großer Zahl zu finden, so dass eine Gebrauchtanschaffung sich manchmal eher schwierig gestaltet.

Was sich bei allen diesen Varianten auf jeden Fall lohnt, ist der Abschluss eines Wartungsvertrags (jährliche Inspektion und Wartung sind Pflicht). In der Regel kann man so die anfallenden Wartungskosten deutlich verringern.