Bauwasser: Welche Kosten muss man rechnen?

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Wer bauen (lassen) will, braucht auf seinem Baugrundstück zunächst einmal zwei Dinge: Strom und Wasser. Für beide Dinge müssen provisorische Anschlüsse auf der Baustelle eingerichtet werden. Welche Kosten Sie für den Bauwasseranschluss und das bezogene Bauwasser rechnen müssen, erfahren Sie vom Kostencheck-Experten in unserem Interview.

Frage: Mit welchen Kosten muss man für einen Bauwasser-Anschluss rechnen?

Kostencheck-Experte: Das hängt natürlich immer ein wenig davon ab, bei welchem Wasserversorger man den Anschluss anmeldet. Hier kann es durchaus beträchtliche regionale Unterschiede geben.

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Die Kosten für einen Bauwasseranschluss sind vom jeweiligen Anbieter abhängig.

Die Kosten für die Herstellung eines Kopflochs und das Einbringen des Standrohrs sowie die Herstellung des Anschlusses liegen in den meisten Fällen im Bereich von rund 150 EUR bis 200 EUR.
Im Einzelfall können dazu allerdings auch die Kosten für die Zählermiete und gegebenenfalls auch Mietkosten für die Bauwasser-Anlage pro Tag kommen, die an den Wasserversorger zu bezahlen ist. In manchen Fällen werden zusätzlich bis zu 400 EUR Kaution für die Bauwasser-Anlage verlangt.

Dazu müssen dann häufig auch noch die Verlegung von Schläuchen über die Baustelle und die Verbindung einzelner Punkte der Baustelle mit dem Wasseranschluss gerechnet werden. Auch das kann die Kosten noch erhöhen.

Unterschiedliche Anschlussarten möglich

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Für das Bauwasser gibt es verschiedene Anschlussmöglichkeiten.

Die Kosten richten sich aber auch danach, auf welche Weise angeschlossen werden kann. Möglich ist:

  • der Anschluss am nächsten Hydranten
  • der Anschluss an eine bereits bestehende Wasserleitung (etwa am Nachbargrundstück)
  • der Anschluss an einer komplett neu errichteten Wasseranlage an der Grundstücksgrenze

Besonders wenn eine schwierige Versorgungssituation besteht und nicht genügend Hydranten zur Verfügung stehen, muss häufig auf andere Möglichkeiten ausgewichen werden – wie etwa die Errichtung eines Bauwasserschachts und die Herstellung des Wasseranschlusses über Standrohr im Schacht. Dafür können dann nicht selten auch Kosten zwischen 800 EUR und 1.000 EUR anfallen. Bauwasserschächte werden immer nur gemietet, ab einer längeren Mietdauer kann daher nach Ablauf der Mindestmiete mit zusätzlichen Kosten von rund 50 EUR bis 100 EUR pro Monat gerechnet werden.

Anschlusskosten sparen

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Bauwasser beim Nachbarn anschließen ist verboten.

Bauwasser einfach beim Nachbarn anzuschließen und lediglich später die Wasserkosten mit dem Nachbarn abzurechnen ist übrigens nicht möglich. Die Verträge mit den Wasserversorgern verbieten jedem Kunden ausdrücklich, das bezogene Wasser an Dritte weiterzuverkaufen. Zur Nutzung des Wassers sind nur jene Personen berechtigt, die im jeweils angeschlossenen Haus wohnen.

Ein Anschluss beim Nachbarn ist daher nur nach Genehmigung durch den Wasserversorger möglich. In diesem Fall wird dann ebenfalls ein Bauwasserzähler eingebaut, der bereits an der Grundstücksgrenze zum Nachbarn liegt. Der Aufwand bleibt also der gleiche.

Eine Alternative, um die Kosten etwas zu senken, kann sein, einen für später eventuell geplanten Gartenbrunnen direkt graben zu lassen und diesen als Wasserversorgung für die Baustelle zu nutzen. Dadurch können Kosten gespart werden.

Kostenbeispiel aus der Praxis

Wir lassen auf unserer Baustelle einen Bauwasseranschluss am Hydranten mit Standrohr herstellen.

Posten Preis
Kopfloch herstellen 75 EUR
Sicherung der Baugrube 0,00 EUR (erfolgt im Zuge anderer Arbeiten kostenfrei)
Standrohr liefern und aufbauen, über die Bauzeit vorhalten 70 EUR
Gesamtkosten 145 EUR

Die hier gezeigten Kosten sind in einem konkreten Einzelfall bei bestimmten örtlichen Gegebenheiten entstanden. Die Kosten in anderen Fällen können auch deutlich von den hier gezeigten Kosten abweichen.

Frage: Was bestimmt die Kosten für den Bauwasseranschluss?

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Die Kosten für das Bauwasser sind auch vom jeweiligen Baugebiet abhängig.

Kostencheck-Experte: Hier spielt eine Rolle:

  • in welchem Gebiet gebaut wird (Preisgestaltung des Wasserversorgers)
  • auf welche Weise angeschlossen wird
  • welcher Aufwand für den Installateur beim Anschließen besteht und welche Preisgestaltung das ausführende Unternehmen hat
  • ob mit oder ohne Zähler abgerechnet wird (Wasserpauschalbeträge)
  • welche zusätzlichen Kosten noch anfallen (Leitungsverlegung über die Baustelle, etc.)

Frage: Welche Mietkosten können für ein Standrohr und die Bauwasseranlage anfallen?

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Für das Baustellenwasser kann auch einen Mietanlage eingesetzt werden.

Kostencheck-Experte: Die Kosten hängen natürlich wieder individuell vom jeweiligen Wasserversorger ab. Neben der Kaution für das Standrohr und die Bauwasseranlage, die bis zu 400 EUR betragen kann, müssen Sie meist einen Mietpreis von rund 5 EUR pro Tag für die Anlage rechnen.

Der nach m³ abgerechnete Wasserpreis liegt dann häufig im Bereich von 1 EUR pro m³ bis 2 EUR pro m³. Im anderen Fall, bei einer Abrechnung ohne Zähler, richten sich die Kosten nach der Art und Größe des Hauses und dem jeweiligen Bauvorhaben. Beim Einfamilienhaus sind das meist 150 EUR bis 300 EUR als pauschal verrechnete Wasserkosten.