Zimmer streichen – welche Kosten Sie rechnen müssen

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Wer das Streichen eines Zimmers nicht selbst machen möchte, kann auch einen Malerbetrieb damit beauftragen. mit welchen kosten man dabei rechnen muss, erklärt der Kostencheck-Experte in unserem Interview.

Frage: Lohnt sich das Streichen durch den Malerbetrieb eigentlich, im Vergleich zum Selbermachen?

Kostencheck-Experte: Nein, in der Regel nicht. Zumindest preislich bietet das keinen Vorteil.

Malerbetriebe arbeiten in der Regel zwar als Handwerker zu vergleichsweise günstigen Preisen, aber: Die Hauptlast der Arbeiten – das Ausräumen des Zimmers und das Unterstellen der Möbel in anderen Räumen – bleibt ja dennoch an einem selbst hängen. Im Vergleich dazu ist das Abkleben und Streichen der deutlich geringere Teil der Arbeiten, das zudem auch nicht schwierig ist, wenn es sich um einen einfachen Anstrich handelt.

Nur wenn komplizierte Muster gestrichen werden sollen (etwa eine aufwändige Betonoptik gewünscht ist) oder wenn man sich das Streichen selber nicht zutraut, sieht das anders aus. Dann ist man mit dem Maler natürlich gut beraten.

Frage: Welche kosten muss man für das Streichen eines Zimmers gewöhnlich bezahlen?

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Ein einfarbiger Anstrich ist stets günstiger als ein mehrfarbiger

Kostencheck-Experte: Das ist pauschal natürlich immer schwierig zu sagen. Das hängt immer ganz wesentlich davon ab, welche Art von Zimmer womit und auf welche Art und Weise gestrichen werden soll.

Für einfaches Streichen können Sie in der Regel aber rund 10 EUR pro m² bis 20 EUR pro m² als groben Richtwert rechnen. Aufwändige Arbeiten oder mehrfach farblich abgesetzte Wände können die Kosten allerdings dann schon in die Höhe treiben. Das Gleiche gilt für Wände in sehr schlechtem Zustand.

Ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis mit durchschnittlichen Preisen:

Ein Zimmer mit ca. 25 m² Größe soll vom Maler farbig gestrichen werden. Die Decke wird dagegen einfarbig weiß gestrichen. Verwendet wird hochwertige Farbe vom Malerin einer mittleren Preisklasse. Die Wandflächen und die Decke sind in einem guten Zustand.

Posten Preis
Spachtelmasse (Material) 10 EUR
Wand spachteln und zweimal streichen (Abkleben inkludiert) 575 EUR
Decke spachteln und einmal streichen 162 EUR
Farbe (Material, Wunsch-Farbton Wand abmischen) 157 EUR
Gesamtkosten 904 EUR

Hier handelt es sich natürlich nur um ein einzelnes Kostenbeispiel – abhängig von den auszuführenden Arbeiten, den örtlichen Gegebenheiten und den Preisen des Malerbetriebs können die Kosten bei anderen Projekten auch deutlich anders liegen.

In unserem Beispiel erscheinen die Kosten zunächst hoch, vor allem wenn man die Gesamtkosten betrachtet. Einige Betriebe würden möglicherweise auch ein günstigeres Angebot abgeben. Nicht zu vergessen sind hier aber die farblich abgesetzte Wand (von der Decke) und der Wunsch-Farbton, der extra vom Maler angemischt werden muss.

Frage: Von welchen Faktoren hängt der Preis beim Streichenlassen insgesamt ab?

Kostencheck-Experte: Hier spielen natürlich viele Faktoren mit. Zunächst einmal schon, ob es sich um einen Fachbetrieb oder um einen einzelnen Handwerker handelt – Fachbetriebe sind in der Regel manchmal geringfügig teurer als der einzelne Maler.

Daneben kommt es vor allem auf folgende Faktoren an:

  • die Größe der zu streichenden Fläche
  • der Zustand der Wand- und Deckenflächen
  • die auszuführenden Streicharbeiten
  • der verwendeten Farbe(n)
  • wie oft gestrichen werden muss

Alles das muss in Betracht gezogen werden, wenn es um das Abschätzen des Preises geht.

Frage: Inwieweit spielt die Größe der Fläche eine Rolle?

kostencheck-experte: Die Größe der Fläche ist das alles bestimmende Maß, wenn es um Malerarbeiten geht. Die Quadratmeterzahl dient dem Maler als Kalkulationsbasis für:

  • den Farbverbrauch
  • die benötigte Arbeitszeit und
  • die Gesamtdauer des Projekts

Dabei können Sie im Allgemeinen davon ausgehen, dass größere Gesamtflächen in der Regel meist etwas günstigere Quadratmeterpreise haben als kleinere Flächen. Das kommt daher, weil sich bei größeren Arbeiten der Gesamtaufwand meist etwas relativiert.

Frage: Warum sind die Quadratmeterpreise bei einzelnen Angeboten oft so stark unterschiedlich?

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Die Kosten können ganz unterschiedlich berechnet werden

Kostencheck-Experte: Hier liegt eine kleine Falle, auf die man immer achten muss. Für den Maler selbst ist vor allem die zu streichende Fläche ausschlaggebend – aus diesem Grund wird diese Quadratmeterzahl bei den meisten dann auch für das Angebot verwendet. Einige Maler kalkulieren ihre Angebote allerdings dann nach Quadratmeter Wohnfläche. Durch die völlig andere Quadratmeterzahl entstehen dann natürlich auch völlig unterschiedliche Preise.

Das Umrechnen zwischen beiden Werten gestaltet sich dabei schwierig und gelingt nicht ohne Weiteres. Die Wohnfläche entspricht zwar der Deckenfläche, die Wandfläche ist dann aber nicht sicher daraus zu bestimmen.

Sehen wir uns das einmal anhand unseres Beispiels an:

Wohnfläche = Deckenfläche = 25 m²
Wandfläche = Umfang des Zimmers x Wandhöhe
In unserem Fall (5 m x 5 m) beträgt der Umfang des Zimmers 20 m. Bei einer angenommenen Wandhöhe von 2,5 m (das Standardmaß, mit dem üblicherweise kalkuliert wird) kommen wir auf eine Wandfläche von 50 m².

Daraus würden sich folgende Preisdifferenzen ergeben:

  • Spachteln und Streichen von 50 m² Wandfläche zu 5,75 EUR pro m² Wandfläche je Anstrich
  • Spachteln und Streichen der Wände bei 25 m² Wohnfläche zu 11,50 EUR pro m² Wohnfläche

Man sieht also, wie groß die Differenz bei den Quadratmeterpreisen ist: annähernd der doppelte Quadratmeterpreis, je nachdem ob man von der Wohnfläche (wie manche Maler) oder von der tatsächlich zu streichenden Wandfläche ausgeht.

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Um die zu streichende Wandfläche genau auszurechnen, werden Fenster und Türen abgezogen

Die Angabe nach Quadratmetern Wohnfläche ist dabei die weniger exakte: bei der tatsächlich zu streichenden Wandfläche werden ja üblicherweise die Tür- und Fensterflächen herausgerechnet, da diese ja nicht mit der Wand gestrichen werden.

Bei einem Zimmer in der Größe wie in unserem Beispiel können die Tür- und Fensterflächen durchaus 3 m² bis 5 m² ausmachen. Diese Flächen muss man dann nicht bezahlen – immerhin in diesem Fall eine Kostendifferenz von bis zu rund 30 EUR beim Gesamtpreis.

Frage: Welche Rolle spielt der Zustand der Wand- und Deckenflächen für den Preis?

Kostencheck-Experte: Hier geht es vor allem um die notwendigen Ausbesserungsarbeiten. Wenn viel gespachtelt werden muss, ist der Aufwand oft bedeutend höher. Das wirkt sich dann natürlich auf die Preiskalkulation aus.

Ein Malerbetrieb gibt in seiner Preisliste beispielsweise folgende Posten an:

Posten Preis je m² Wohnfläche (Original-Angabe) Preis je m² Wandfläche (in unserem Beispiel)
Wandfläche einmalig mit Spachtelmasse abporren 20 EUR pro m² Wohnfläche 10 EUR pro m² Wandfläche (in unserem Beispiel)
Wandfläche tapezierfähig spachteln 43 EUR pro m² Wohnfläche 21,50 EUR pro m² Wandfläche (in unserem Beispiel)

Das zeigt, dass umfangreiche Spachtelarbeiten eventuell sehr teuer werden können. Wenn Wände (oder die Decke) umfassend ausgebessert werden müssen, kann das die Kosten enorm verteuern. In unserem Kostenbeispiel war das (zum Glück) nicht nötig.

Frage: Inwieweit haben die auszuführenden Streicharbeiten eine Bedeutung für den Preis?

Kostencheck-Experte: Nun – es kommt natürlich darauf an, was der Maler machen muss. Wenn es lediglich darum geht, eine Wand einfarbig zu streichen, ist der Aufwand natürlich deutlich geringer als bei zwei oder mehr Farben im Zimmer oder bei farbig abgesetzten Bereichen.

Dort muss extra abgeklebt und extra gestrichen werden, zudem werden mehrere Arten von Farbe gebraucht. Diesen höheren Aufwand findet man dann auch im Endpreis wieder.

Zusatzkosten können auch entstehen, wenn der Maler einen Wunsch-Farbton anmischen muss. In den meisten Fällen werden hier pauschale Aufpreise verlangt.

Frage: Welche Rolle spielt die Farbe für den Preis?

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Maler verwenden meist sehr hochwertige Wandfarbe

kostencheck-experte: Angesichts des Gesamtpreises eigentlich nur eine geringe. Maler verwenden in der Regel sehr hochwertige Farben, die man in dieser Qualität gewöhnlich nicht im Baumarkt bekommt.

Der Preis für die Farbe bewegt sich in aller Regel in einem Bereich von 2 EUR pro m² bis 3 EUR pro m² Wandfläche. Spezialfarben (etwa Latex-Farbe) können aber gelegentlich auch etwas teurer kommen.

Bei der Farbe zu sparen bringt in der Regel also nichts – der Kostenunterschied wäre kaum merkbar, eine unpassende Farbe bringt dagegen häufig viele Nachteile mit sich. Hier sollte man sich also auf jeden Fall dem Rat des Fachmanns anvertrauen, der bestimmte Farben immer mit Bedacht und viel Erfahrung auswählt und nicht anhand des (ohnehin meist geringen) Preises.

Frage: Wie werden die einzelnen Streichgänge verrechnet?

kostencheck-experte: Einzeln. In unserem Kostenbeispiel liegen wir bei rund 5 EUR pro m² pro Streichgang, insgesamt also bei etwa 10 EUR pro m² insgesamt. Sollte eine Grundierung erforderlich sein, ist diese meist aber ein wenig günstiger als die anderen Streichgänge.

Frage: Lohnt es sich preislich, selber zu streichen?

kostencheck-experte: Auf jeden Fall. Sehen Sie sich unser Kostenbeispiel an: Von all den Kosten würden in unserem Beispiel lediglich die Kosten für Farbe und Spachtelmasse übrig bleiben, wenn Sie selber streichen. Das wären in diesem Fall lediglich rund 170 EUR bis 180 EUR oder etwa 2,30 EUR pro m² Wandfläche. Mit Farbe aus dem Baumarkt würden Sie unter Umständen sogar noch etwas günstiger kommen. Das lohnt sich also in jedem Fall, zumal Sie die wirklich schweren und aufwändigen Arbeiten (das Leerräumen des Zimmers und das Verstauen der Möbel) auch bei der Arbeit vom Maler selber machen müssen.